Tag 8.1

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Arthurs Kopf dröhnte, als er am nächsten Morgen erwachte. Stöhnend griff er sich an die Stirn und richtete sich auf. Wo war er? Was war passiert? Nur fetzenhaft kehrten einige Szenen vom vergangenen Abend zurück. Die Party. Das Mädchen, Mara. Und danach ein riesengroßes Blackout. Was zum Teufel war passiert, dass er sich so hatte volllaufen lassen? Hatte er die Wette verloren, die er mit Moe abgeschlossen hatte? Es war unwahrscheinlich, aber möglich. Aber war das alleine Grund genug, dass er sich jetzt so fühlte?

Blinzelnd blickte er sich um und versuchte, sich zu orientieren. Er lag offensichtlich in seinem eigenen Bett, zu Hause in seinem Zimmer. Wie er hierhergekommen war - keine Ahnung.

Langsam stand er auf, hielt kurz inne, als sich alles zu drehen begann, und taumelte dann ins Badezimmer. Dort drehte er zu aller erst einmal das kalte Wasser auf und klatschte es sich ins Gesicht. Eine eiskalte Dusche würde besser helfen, aber dazu müsste er sich ausziehen, was ihm gerade einfach viel zu anstrengend war.

Nach der Katzenwäsche fühlte er sich ein bisschen erfrischter, und bereit, nach unten zu gehen. Wie spät war es überhaupt? Er hatte nicht auf sein Handy geschaut, als er aufgewacht war.

Schritt für Schritt wagte er sich die Treppe hinunter, darauf bedacht, den Schwindel nicht Überhand nehmen zu lassen. Seine Kehle war wie ausgedörrt und sie war ausgefüllt von einer riesigen, angeschwollenen Zunge. Arthur fühlte sich schrecklich.

Unten angekommen verriet ihm ein Blick auf die Wanduhr, dass es zehn Uhr am Vormittag war. Von seinem Vater keine Spur.

Mist, fuhr ihm durch den Kopf. Er hatte doch versprochen, sich zu melden, ob er abgeholt werden musste, oder nicht. Ob er es getan hatte, wusste er nicht mehr, aber seinem Zustand nach zu urteilen, tendierte er stark zu der Vermutung, dass er es nicht getan hatte. Hoffentlich hatte sein Vater ihn in der Früh gesehen und war nicht losgefahren, um ihn zu holen.

Arthur wollte schon in die Küche gehen um nachzusehen, ob sie etwas hatten, wovon ihm nicht noch schlechter werden würde, als ihm im Wohnzimmer etwas auffiel. Da lag doch wer auf der Couch. Er änderte seinen Kurs und steuerte Richtung der schlafenden Person. Oder eher, der schlafenden Personen, wie er Sekunden später bemerkte. Es waren Moe und Beth, die selig zusammengeengt auf dem Sofa schliefen. Dann hatten die beiden ihn also nach Hause gebracht und waren wahrscheinlich gleich hier geblieben, um Moes Alibi nicht auffliegen zu lassen.

Arthur überlegte noch, ob er sie wecken sollte oder nicht, als Beth ihre Augen aufschlug.

"Guten Morgen, du Saufnase", begrüßte sie ihn und richtete sich vorsichtig auf, darauf bedacht, Moe möglichst nicht zu wecken.

"Morgen", erwiderte Arthur und runzelte fragend die Stirn.

Beth bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick. "Woran kannst du dich denn noch erinnern?"


BlutmondgeborenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt