Tag 13.2

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Wenige Minuten später kam Mara auch schon mit einer dampfenden Tasse Tee, sowie der Milch und zwei Tassen mit je einem Löffel darin.

"Hier, bitte sehr." Sie stellte alles auf das kleine Tischchen zwischen Couch und dem Kamin gegenüber, über dem ein großer Plasmafernseher hing, der so gar nicht zu der restlichen Einrichtung passen wollte.

Arthur bedankte sich, dann klopfte er auf den Platz neben sich und Mara ließ sich ebenfalls zu ihm in die Kissen fallen. Ohne größer darüber nachzudenken, legte Arthur den Arm um sie und als ob es selbstverständlich wäre, kuschelte sie sich an ihn. So blieben sie eine Zeit lang schweigend liegen, bis Mara sich wieder aufsetzte.

"Ich denke, der Tee ist jetzt genug gezogen", meinte sie und schenkte ihnen ein. "Wie viel Milch magst du denn gerne?"

Arthur setzte sich ebenfalls auf und beobachtete sie. "So ein bisschen."

"Gut so?" Mara ließ einen Schuss in die Tasse fließen, dann setzte sie sofort wieder ab.

"Ja, danke." Arthur griff nach dem Behältnis und verrührte das Getränk mit dem Löffel. Er schaute Mara zu, wie diese sich die Tasse bis ganz oben mit Milch anfüllte und sich der Tee hellbraun verfärbte. Nun war er aber schon gespannt, wie das schmecken würde. Sehr geschmackvoll sah es ja nicht unbedingt aus.

Er nahm die Tasse an das Kinn, legte beide Hände darum und genoss die Wärme. Währenddessen blies er auf die Flüssigkeit und kleine Wellen erschienen auf ihrer Oberfläche. Mara hatte bereits einige Schlucke gemacht und stellte den Tee wieder ab.

"Bei so viel Milch kann man es dann immer gleich trinken, da ist er nicht mehr so heiß."

Da hatte sie Recht. Arthur versuchte es trotzdem, ob auch sein Tee schon eine angenehme Temperatur hatte, und verbrannte sich dabei glatt die Oberlippe. Scharf zog er die Luft ein und stellte die Tasse auf den Tisch zurück.

"Das hast du klüger gemacht als ich. Meine ist noch viel zu heiß."

Mara kicherte. "Ja, ich hab's gesehen. Das hätte ich dir aber auch sagen können."

Arthur knuffte sie in die Seite. "Ich hab es mir ja eh gedacht."

Mara schüttelte grinsend den Kopf, dann warf sie einen Blick auf den Kamin. "Sollen wir ihn anmachen? Das geht bei dem ganz schnell!"

Sie stand auf, ging zu einem kleinen Schaltkasten neben dem Fernseher und drückte lange auf eine Taste. Wenige Sekunden später fing ein Feuer an zu brennen, und Arthur starrte es staunend an. "Wie hast du das denn jetzt gemacht?"

Mara griff nach einer Decke in einem Regal an der Wand. "Der funktioniert mit Gas, diese Holzscheite sind nur der Ästhetik wegen dort, die brennen eigentlich gar nicht." Sie setzte sich wieder neben Arthur und breitete die dünne Decke über ihre Beine aus.

"Sieht aber ziemlich echt aus." Gebannt starrte Arthur auf die Flammen.

"Ja, es tut der Romantik keinen Abschlag." Mara seufzte tief und legte ihren Kopf auf Arthurs Brust. Der rutschte ein wenig in die andere Richtung, um eine bequemere Position für sie beide zu finden. Schließlich lag er mit dem Rücken zur Sofalehne, hatte einen Arm um Maras Körpermitte geschlungen, die mit ihrem Rücken an seine Brust lag.

Dass er so bald mit einem Mädchen Löffelchen liegen würde, hätte Arthur sich vor wenigen Wochen niemals von sich gedacht. Aber nun war es so weit, und er wollte es absolut nicht missen.

BlutmondgeborenWhere stories live. Discover now