• sechs •

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Spencer James

"Hey! Aufwachen!" Müde brummte ich. "Spencer! Wir wollen alle gemeinsam frühstücken! Mum ist wieder da!" Langsam öffnete ich meine Augen, sah über Milo hinweg, welcher angekuschelt an mir schlief. "Wir kommen gleich", murmelte ich und setzte mich auf, gähnte kurz. "Okay. Ich sag es ihnen." Kayden ging zufrieden aus dem Zimmer.

Vorsichtig rüttelte ich an Milo. "Lass mich schlafen", brummte er. "Los, aufstehen. Es gibt Frühstück", erwiderte ich. "Aber ich hatte gerade noch so einen geilen Traum!" Milo drehte sich auf den Rücken und ich verstand, was er meinte. Er hatte wortwörtlich einen "geilen" Traum.

"Dein Problem solltest du schnell beheben." Ich stand auf und lief ins Badezimmer, entleerte meine Blase und wusch mir das Gesicht, lief dann in meiner Jogginghose hinunter in die Küche. "Du sollst nicht immer halbnackt hier runter kommen!", ermahnte mich meine Mutter sofort. "Es ist doch nur ein freier Oberkörper", seufzte ich und setzte mich. "Guten morgen erstmal", murrte ich dann. "Milo kommt gleich."

"Ich mag Milo", plapperte Kayden munter drauf los. "Er ist so nett und rücksichtsvoll." "Apropos Milo, kann ich nächstes Wochenende mit ihm was unternehmen?", fragte ich meine Eltern. "Von mir aus, ja. Der Kleine ist irgendwie cool", grinste Dad.

Milo betrat die Küche. Stumm setzte er sich neben mich und stützte seinen Kopf ab, schlief direkt fast wieder ein. "Nicht einschlafen", grinste ich und piekte ihn in die Rippen. Er brummte und murmelte etwas unverständliches. Ich nahm meine Tasse Kaffee und hielt sie ihm unter nie Nase. "Hm, schau nur, Kaffee", lächelte ich und er öffnete tatsächlich die Augen.

Milo nahm die Tasse und trank einen Schluck. "Geht doch", lächelte ich. Nach einigen Minuten der Stille wurde Milo endgültig wach. "Guten Morgen", lächelte er und sah meine Eltern an. "Sie haben einen wunderbaren Ehemann!" "Oh. Danke sehr. Ich bin Louise", lächelte sie. "Milo Carter", lächelte mein neuer Freund.

Dad gab mir eine neue Tasse Kaffee. "Danke." "Hast du deine Eltern schon gefragt?", fragte er mich dann. "Jap", lächelte ich Milo an. "Wir können nächstes Wochenende zusammen abhängen." Milo nickte grinsend. "Das wird super!"

Zu fünft fingen wir an zu essen und meine Eltern fragten Milo über so gut wie alles aus. Kayden und ich hingegen blieben stumm und hörten einfach zu.

Nach dem Frühstück liefen Milo und ich zurück in mein Zimmer, machten uns dann nach und nach fertig. "Wann wollte Finn kommen?", fragte er mich. "Um eins", murmelte ich und bekam direkt schlechte Laune, wenn ich an diesen Kerl dachte. "Gut. Dann gehe ich, wenn er kommt."

"Von mir aus kannst du auch bleiben", murmelte ich und sah an die Decke. "Ne, lass mal. Ich chille heute noch ein bisschen."

Die restlichen Stunden verbrachten wir mit Musik hören, quatschten und anderem.

Kurz vor eins klingelte es bereits an der Tür. Dann hörte ich leise Stimmen, jemand lief unserer Treppe hoch und niemand anderes als Finn Morgan betrat mein Zimmer.

"Hey, Finn", lächelte Milo. "Hallo." Dann sah er mich an. "Hast du vergessen, dass ich komme?" "Wie kann ich das nur vergessen", murrte ich und stand vom Bett auf.

"Milo, du musst uns leider verlassen." "Das macht nichts. Ich komme jetzt öfter. Bei der coolen Familie und dem heißen Dad." Er grinste breit. "Ich finde alleine raus, bis später, Bunny." Milo gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand mit seiner Tasche.

"Er hat deinen Vater als... heiß bezeichnet?" Ich zuckte mit den Schultern. "Habe ich schon hundert mal gehört", erwiderte ich.

"Setz dich." Finn Morgan nahm auf meinem Stuhl platz. "Ich habe eine Liste erstellt. Nicht weit von hier ist ein Bastelladen." Ich nickte. "Ich weiß. Wir sind dort oft und holen Dinge für Kayden."

"Was... entschuldige die Frage..., aber, was braucht ein Blinder aus einem Bastelladen?" "Zum Beispiel Knete oder andere Dinge, wodurch er seine Fähigkeiten ausbauen kann." Solche Fragen bekamen wir oft zu hören.

"Lass uns gehen." Finn Morgan und ich liefen aus dem Zimmer. "Wir sind schnell einkaufen", sagte ich zu Mum und Kayden. "Bringst du mir was mit?", fragte mein kleiner Bruder grinsend. "So wie immer", lächelte ich und zog meine Sneaker an.

Gemeinsam liefen wir los und ich bemerkte, dass Finn Morgan die Hose und das Hemd der Uniform trug. Doch ich sagte nichts dazu. Dieser Junge war mir ein Rätsel!

Im Bastelladen begrüßte mich direkt der Inhaber. "Haben Sie zufällig etwas Neues für meinen Bruder?" "Oh ja. Ich habe etwas für ihn bestellt. Ich hoffe, er mag Kartenspiele", lächelte er. "Er liebt so gut wie alles", erwiderte ich daraufhin.

"Du weißt, ich frage immer meinen Lieferanten, ob er etwas Neues hat. Und da habe ich UNO genommen. Und zwar für Blinde."

Unter der Kasse holte er das Kartenspiel hervor. "Cool", lächelte ich und öffnete es. Es waren normale Karten, damit ich ebenfalls mit spielen konnte, und an den Ecken waren Zahlen und Farbe in Blindenschrift geschrieben.

"Es kostet allerdings auch 50 Dollar." "Das macht nichts. Kayden wird es lieben", lächelte ich. "Wir gehen noch schnell durch den Laden und bezahlen dann." Der Besitzer nickte lächelnd und legte das Spiel zurück.

Dann suchte ich diesen Trottel, fand ihn hinter einem Regal, wie er Kleingeld zählte. Also hatte er nicht viel Geld dabei. Es wunderte mich, denn auf diese Schule gingen nur Kinder, wo Eltern auch Geld besaßen.

Leise ging ich zurück und ging ein Gang weiter. "Finn?", rief ich fragend und lief durch den Gang.

"Hier!", rief er und kam zu mir. Ich tat so, als hätte ich nicht gesehen, wie er das Geld gezählt hatte. "Was brauchen wir?" Stumm überreichte er mir den Zettel.

Fix ging ich durch die Gänge und sammelte alles ein. "So, wir haben alles." "Die Zahnstocher fehlen." "Die haben wir zu Hause."

Ich lief zurück an die Kasse und legte alles hin. "Das Spiel dazu oder extra?" "Dazu."

"Dann sind es 63,52 Dollar, bitte." Ich nickte und gab ihm 70. "Geben Sie mir Fünf zurück", lächelte ich. "Ich Danke dir." "Immer gerne." Ich steckte das Wechselgeld ein und überreichte einem sprachlosen Finn Morgan die Tüte. "Du trägst."

Wir verließen den Laden und machten uns auf den Weg zu mir. "Danke." Finn Morgan sprach leise. "Kein Ding." Ich wusste, dass er froh darüber war, dass ich gezahlt hatte.

"Oh. Uns fehlt eine Unterlage." "Ich glaube, da finden wir schon etwas. Wenn nicht, laufen wir noch mal los. Außerdem haben wir noch acht Wochen Zeit."

"Hast du mir etwas mit gebracht?" Kayden kam in den Flur gelaufen. "Ja, habe ich." Ich sah Finn Morgan an, welcher mir das Kartenspiel überreichte.

"Augen zu", grinste ich. Kayden schloss seine Augen, öffnete diese aber wieder. "Der war gemein!", lachte er und boxte mich in den Bauch. "Du fällst immer wieder drauf rein", grinste ich und überreichte ihm das Kartenspiel.

Sofort ließ er seine Finger über die Schachtel gleiten. "UNO? Ist das Spiel gut?" "Ja. Ich habe es damals geliebt", lächelte ich. "Und das gibt es für Blinde?" "Sonst hätte ich es ja nicht mit gebracht", lachte ich und scheuchte ihn ins Wohnzimmer. "Du kannst ja mit Mum schon mal spielen. Ich komme später dazu, ich muss nur mit Finn das Projekt anfangen."

"Du meinst, den Trottel", stellte er fest. "Ja, genau den", grinste ich und wuschelte ihm durch seine Haare. "Na gut."

Finn Morgan und ich liefen zurück nach oben in mein Zimmer. "Es ist toll, wie du dich um den Kleinen kümmerst." "Er ist ja auch mein Bruder."

Ich räumte meinen Schreibtisch frei, damit wir alles auspacken konnten. "Als erstes machen wir die Soldaten, oder?" Ich nickte. Zu sagen hatte ich ja sowieso nichts.

"Gut. Dann lass uns anfangen mit formen." Ich riss die Tonmasse auf und so fingen wir an mit kneten.

Ich habe bemerkt, dass mein Deutsch immer mehr abkackt und ich keine Ahnung habe, wieso das so ist. Deswegen entschuldige ich mich hier schon mal dafür. Der komische Satzbau ist nicht beabsichtigt...😞

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt