• dreiundvierzig •

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Spencer James

"Bis dann, Spencer!" Kayden umarmte mich. "Bis heute Abend", lächelte ich. "Und wehe ihr geht an meinen Schoki-Vorrat!", flüsterte er in mein Ohr. "Wir doch nicht", lachte ich und wuschelte ihm durch seine Haare. "Und jetzt lass Mackenzie nicht ewig warten." Kayden nickte und rannte aus der Küche.

"Okay, wir sehen uns heute Abend, schätze ich. Dein Vater kommt auch gleich, also benimm dich." Ich nickte. "Immer."

Finn kam in die Küche. "Ist das für Sie wirklich okay, dass ich so viel hier bin?", fragte er. "Klar. Du bist so ruhig, dass du nicht einmal auffällst", grinste Mum und piekte ihn in die Seite. "Bis später, Jungs!", rief sie und verließ mit Kayden das Haus.

Ich setzte mich auf einen Stuhl und sah Finn an. "Wieso siehst du mich denn an?", fragte er unsicher. "Habe ich etwas im Gesicht?" Leicht lächelte ich und schüttelte meinen Kopf. "Darf ich meinen Freund denn nicht anschauen?" "Nein?", flüsterte er unsicher. "Oder doch?" Finn wurde rot.

"Wann gehen wir los?" "Sobald Dad da ist", antwortete ich lächelnd. Finn nahm sich ein Glas und füllte es mit Wasser. "Und wohin gehen wir?" "Zum See. Da ist es schön ruhig." Ich zog Finn zu mir. "Komm her", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss. "Spencer! Dein Vater kommt bestimmt gleich!" "Ja. Und?" Ich legte meinen Kopf schief. "Ich kann doch meinen hübschen Freund küssen, oder etwa nicht?"

"I-ich weiß nicht, ich..." Finn wurde rot. "Das finden deine Eltern bestimmt nicht toll." Dad stand plötzlich am Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Was finden sie nicht toll? Das ich einen Jungen küsse, oder dass ich dich generell küsse?" Ich legte meinen Kopf schief. "Beides, schätze ich. Also ich meine, ich, ähm..., so vor Anderen und so. Und es sind ja deine Eltern, verstehst du?"

"Ach Finn, das ist nett, dass du dir Gedanken um uns machst. Aber meine Frau und ich waren auch mal jung." Finn zuckte zusammen und sprang von meinem Schoß. "Seit wann stehen Sie da?" "Ach, bin gerade erst gekommen. Aber du brauchst dir wirklich keine Gedanken machen. Wenn es uns stört, sagen wir schon bescheid. So lange ihr keinen Sex auf dem Tisch oder sonst wo habt, wo wir es sehen könnten, ist alles gut."

"Sex?! Um Gottes Willen!" Ich konnte nicht anders, als zu lachen. Er sagte es so geschockt, nein, er rief es förmlich in den Raum hinein.

"Hm, süß." Dad grinste. "Ich geh kurz ins Arbeitszimmer, dann kann ich uns ja etwas zu Essen kochen, wenn ihr Hunger habt." Ich nickte. "Aber musst du nicht noch duschen?" "Hab ich auf Arbeit schon getan." Hm, Dad duschte so gut wie nie auf Arbeit. Er duschte immer nur zu Hause.

Ich zog Finn wieder zu mir. "Ich schreibe am Montag eine Arbeit in französisch. Und du?" Ich überlegte. "Bei mir erst am Dienstag. Es sei denn, irgendeiner macht einen Überraschungstest." Finn nickte. "Überraschungstests machen Sie gerne. Aber sowas stört mich nicht." "Ich weiß. Aber mich."

"Weil du nicht genug lernst. Du musst in jedem Fach vorbereitet sein. Das ist nicht irgendeine Schule, Spencer. Das ist die James Thunder Privatschule! Diese Schule ermöglicht dir alles! Die Universitäten lieben diese Schule!" Ich lächelte. "Vor allem Harvard", fügte er dann noch leise hinzu.

"Wenn ich studieren sollte, wird es Yale", erwiderte ich daraufhin. Finn sah mich an. "Wirklich?" Ich nickte. "Ja. Dad hat da auch studiert. Milo wird da auch hin gehen." Finn nickte. "Ja, Yale ist ziemlich gut mit dem Medizinstudium." Diesmal nickte ich.

"Lass uns nicht darüber reden. Genießen wir lieber den Tag." Ich gab ihm einen Kuss.

***

Im Park suchten wir uns eine abgelegene Stelle. Es war in der Nähe des Sees, jedoch wirklich sehr abgelegen. Keine Menschenseele. Der große Baum spendete uns Schatten.

"Und was tun wir nun?" Finn setzte sich und sah sich um. "Entspannen. Ich will, dass du mal nicht an die Schule denkst." Ich setzte mich neben ihn. "An was soll ich denn sonst denken? An mein beschissenes Leben?"

Sanft gab ich Finn einen Kuss.  "An nichts." "Das ist unmöglich." "Dann denke an mich. Ist eine gute Alternative", lächelte ich. Finn zog die Augenbraue hoch.

"Mal ein anderes Thema. Wenn Milo Geburtstag hat, haben wir doch den Freitag frei. Willst du mit uns mit kommen? Wir wollten in so eine Waldhütte von seinen Eltern. Zusammen mit Nate." "Ich weiß nicht...", murmelte er. "Komm schon. Sonst knutschen die beiden nur und ignorieren mich", grinste ich und strich über seine Wange. "Das kannst du doch nicht zulassen", schmollte ich gespielt ernst.

"Hm." Finn sah mich an. "Könnte ich. Aber ob ich das möchte?" Ich lächelte. "Also heißt das, du kommst mit?" Finn nickte. "Ich denke schon."

Grinsend gab ich ihm einen Kuss und legte mich auf meinen Freund. "Was wird das?", murmelte er gegen meine Lippen. Er war verunsichert. "Ich küsse dich." "Aber wenn uns jemand sieht!" "Findest du es schlimm?", fragte ich ernst und sah ihn an. "Ich weiß nicht. Es ist so öffentlich. Sowas gehört sich doch nicht."  "Was sich gehört, und was nicht, entscheiden immer noch wir."

Entschuldigt für das lange warten🙈🙈🙈

The Tape ∣ boyxboy ✔️Where stories live. Discover now