• einundvierzig •

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Spencer James

"Wir fangen in einer halben Stunde an, ja?" Dad setzte sich neben mich. "Ich habe keinen Hunger." "Du wirst etwas essen. Das mit Finn ist dumm gelaufen, ja, aber er wird schon noch auf dich zukommen. Ich schätze, er braucht sehr viel Zeit. Das kannst du ihm nicht verübeln." Ich nickte. "Tue ich auch nicht." Ich sah ihn an.

"Aber ich habe sogar vor Publikum gesungen. Nur für eine Person! Das ist wahnsinnig!" Seufzend legte ich meinen Kopf auf seine Schulter. Dann klingelte es. "Erwartest du jemanden?" Leicht schüttelte ich meinen Kopf. "Nein. Du?", stellte ich die Gegenfrage. "Nein." Dad stand auf und verließ mein Zimmer.

Seufzend zog ich mich um. Diese Schuluniform war dann doch lästig.

"Hey." Ich sah auf. Im Spiegel sah ich Finn, welcher hinter mir stand. Er trug die Geburtstagsgeschenke. Das Hemd und die Jacke standen ihm. "Liam hat mich hier abgesetzt. Er hat mich gezwungen. Ich soll endlich mit dir reden", erwiderte er leiser.

"Warum bist du dann hier? Wenn du nicht mit mir reden willst." "Ich habe sowas noch nie gemacht. Ich habe noch nie etwas in dieser Art gefühlt. Ich..., ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Du weißt jetzt alles über mich. Ich habe Angst. Nicht die Angst, die ich bei meinem Bruder hatte, es ist eine andere Angst. Angst, dass ich dich verlieren kann, oder ich dir nicht gut genug bin. Ich habe Angst, dass ich dich nerve. Ich weiß, wie ich manchmal sein kann!"

Ich drehte mich um und sah ihn an. Finn hielt eine CD in der Hand. "Was ist das?" Doch wahrscheinlich wusste ich die Antwort in meinem tiefen Inneren bereits. "Ich dachte, das könntest du mir erklären. Dein Ex hat sie mir gegeben, als ich die Feier verlassen habe. Aber irgendwie bin ich zu blöd, bei Liams MacBook das Laufwerk zu finden."

Leicht lächelte ich. "Das MacBook hat auch kein Laufwerk. Du brauchst ein Externes dafür." Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu. "Diese Disk ist der Grund, warum ich die Schule gewechselt habe", erwiderte ich dann leiser.

Es gab zwei Möglichkeiten, wenn ich Finn darüber aufklären würde:

Erstens, es würde alles verschlimmern und er würde sich von mir abwenden.

Zweitens, er wäre total heiß auf mich.

Aber Zweitens konnte ich mir definitiv aus dem Kopf schlagen.

Ich schob beide Zeigefinger jeweils durch eine Gürtelschlaufe seiner Jeans und zog Finn an mich. "Was ist auf der Disk?", fragte er leiser und schluckte. "Das willst du nicht wissen", flüsterte ich. "Doch. Will ich. Du weißt über meine Familie Bescheid. Das ist nur fair. Schlimmer als bei mir kann es nicht sein."

"Können wir einen Deal machen?" "Ich schließe keine Deals ab." Ich verdrehte meine Augen. "Wir gehen jetzt essen und heute Abend reden wir in Ruhe darüber, denn du wirst hier übernachten." Finn überlegte. "Aber deine Eltern..." "Was soll mit ihnen sein? Sie mögen dich, keine Sorge."

Vorsichtig gab ich ihm einen kleinen Kuss. "Das ist Erpressung." "Ich weiß, dass du hier bleiben willst", flüsterte ich und gab ihm erneut einen kleinen Kuss. "Du machst mich fertig", erwiderte er leise und lehnte sich an mich. "Das nehme ich als Kompliment", erwiderte ich grinsend. "Und jetzt komm, es gibt Essen."

Ich nahm ihm die Disk aus der Hand und warf sie auf mein Bett. "Aber ich will nicht." "Du willst nur nicht, weil du denkst, dass diese Sache jetzt alles verändert hat. Hat es aber nicht. Du bist nicht dein Bruder und das wissen meine Eltern." Finn seufzte. "Das sagst du nur so." "Nein, das sage ich, weil es mir meine Eltern gesagt haben. Ich schwöre."

Finn sah mich an. "Was gibt es denn?" "Steaks, Würstchen, spanische Salate. Dad stand auf jeden Fall lange genug in der Küche", lächelte ich. "Naja, dann wäre das ja eine Schande, es nicht zu probieren, oder?" Schüchtern sah er zu mir auf. "Da hast du recht."

"Was ist mit deiner Wange passiert?" Ich seufzte. "Alex", erwiderte ich knapp. "Du musst zur Polizei gehen!" "Sie können nichts tun. Es gibt keine Beweise, dass er es war. Und jedes Mal deckt ihn einer seiner Freunde."

Ich legte meine Arme um ihn. "Und jetzt gehen wir essen, Okay?" Lächelnd gab ich ihm einen Kuss. "Und dann können wir das alles hier vertiefen." "Nein. Dann wirst du mir das mit der CD erklären!" "Okay." Vielleicht hatte Finn es nachher vergessen. Ich hoffte es. Ich würde ihn ablenken!

"Eine frage habe ich aber noch. Warum hast du Fantasy so sehr, hast aber eine E-Mail mit der Adresse Merlin der Zauberer. Das verstehe ich nicht." Finn seufzte.

"Meine Eltern wollten mich nie. Sie haben mich schon immer gehasst. Marcel war immer für mich da. Als ich klein war, hat er mir immer Geschichten und Legenden erzählt. Auch von Merlin und König Arthur. Ich liebte die Geschichten von Merlin. Auch, wenn er viele Abenteuer erfunden hatte. Und als er sich verändert hatte, wollte ich diese Erinnerungen nicht mehr. Und ich will sie auch jetzt nicht mehr. Ich will einfach alles vergessen."

Finn wurde immer leiser. "Aber es sind schöne Erinnerungen. Die solltest du nicht verdrängen." Ich gab ihm einen Kuss auf die Schläfe und gemeinsam liefen wir nach unten.

The Tape ∣ boyxboy ✔️Where stories live. Discover now