• acht •

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Spencer James

Es war Freitag. Die ganze Woche hatten Finn Morgan und ich uns gemieden. Denn als er wegen des Unwetters bei mir geschlafen hatte, waren wir uns sehr nahe. Wahrscheinlich hatte er einfach nur wirklich große Panik bekommen, sodass er sich nachts an mich gequetscht hatte.

"Und wir können das Wochenende bei dir verbringen?", fragte Milo noch einmal nach. Wir hatten gerade Mittagspause. "Ja. Mum und Dad sind beide bis Sonntag arbeiten, und da ich abends nicht daheim bin, schläft Kayden morgen bei seiner besten Freundin", lächelte ich. "Sehr gut. Und es stört Kayden nicht, dass ich heute bei dir schlafe?"

"Ach quatsch. Mein Bruder hat dich echt gerne. Und so lange man Ordnung hält, ist alles super." "Okay. Das freut mich echt zu hören." Milo aß seinen Kartoffelbrei auf.

"Aber du musst dich am Abend wohl oder übel mit Hörspielen zufrieden geben." "Das macht nichts. Der Kleine ist so süß!" "Ja, das ist er", lächelte ich. Es klingelte. "Hast du dich schon für ein Wahlfach entschieden?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Die sind alle scheiße", seufzte ich.

"Ich habe mich damals für Musik entschieden." "Das kann ich ja gar nicht..., so vor allen Leuten und so", erwiderte ich darauf hin. "Konnte ich auch nicht. Aber ein heißer Typ hat es mir beigebracht und geübt, vor anderen aufzutreten." Milo grinste breit. "Mit ihm hatte ich mein erstes Mal. Aber wie schon einmal erwähnt, er war mir zu unreif."

"Ich vermisse Sex", seufzte ich. "Du weißt, dass ich dir jeder Zeit zur Verfügung stehe, Bunny", lächelte Milo. "Nein, danke. Das würde unsere neue Freundschaft zerstören." "Hm, hast recht."

"Was hast du jetzt noch für Unterricht?" "Zwei Stunden Spanisch. Wie du", grinste Milo breit. "Super", lächelte ich. "Du kannst mir ja Spanischunterricht geben. Ich bin da voll die Niete." "Kann ich machen. Hier kann ich wenigstens in einem Fach punkten", grinste ich breit. "Das stimmt allerdings. Du solltest wirklich Finn um seine Notizen beten. Die sind der Hammer. Kurz geschrieben, doch man versteht einfach alles."

Wieso war hier eigentlich jeder von diesem neunmalklugen Kerl begeistert?!

"Nein, danke. Ich schaffe das schon irgendwie. Außerdem habe ich ja in den meisten Fächern noch dich." Milo nickte leicht. "Na gut. Können wir heute Abend Pizza bestellen?" Dieser Kerl konnte wirklich das Thema in 0,1 Sekunden wechseln! Wie machte er das bloß?! "Ja, können wir machen", erwiderte ich nach kurzer Pause.

"Sehr gut. Ich habe so Bock auf Pizza!" "Hattest du nicht gestern Abend erst welche?", fragte ich schmunzelnd. "Ja, und? Das ist schon zu lange her!" Oh Gott, ich mochte diesen Kerl wirklich sehr! Nach einer Woche war er mir so ans Herz gewachsen!

"So, Bunny. Auf zum Spanischunterricht." Ich nickte und stand auf. Gemeinsam brachten wir unsere Tabletts weg. "Spanisch haben wir aber heute nur als Vertretung, richtig?" Milo nickte. "Du hast es erfasst, Bunny."

Gemeinsam liefen wir zum Spanischraum und setzten uns in die zweite Reihe. "Kannst du dich eigentlich als halben Spanier bezeichnen?", fragte Milo nachdenklich. "Eigentlich nicht, nein. Er ist ja nicht mein leiblicher Dad. Aber geil wär's."

Der Spanischlehrer (er sah wirklich wie ein Spanier aus) betrat den Raum. "Guten Tag!", sagte er laut auf spanisch. "Guten Tag, Mister Martinéz!" "Wir schreiben heute einen Test." Zumindest musste ich hier keine Angst haben, dass ich es nicht konnte!

"Ihre Zeit beträgt 20 Minuten." Der schwarzhaarige Mann teilte jedem ein Blatt aus. Ich sah es mir kurz an und fing an zu schreiben. Endlich etwas, was ich konnte!

Nach zehn Minuten war ich bereits fertig, der Lehrer sah mich nur ungläubig an und kam zu mir. "Sie sind neu, richtig?" Ich nickte. Er nahm meinen Test und überflog meine Antworten. "Das ist beeindruckend. Sie haben anscheinend Spanischkenntnisse." "Kann man so sagen", erwiderte ich lächelnd.

"Darf ich Sie kurz vor der Tür sprechen?" Ich nickte, stand auf und folgte dem Lehrer vor die Tür. "Es interessiert mich wirklich, wo Sie Spanisch gelernt haben. So wie ich das sehe, ist das ein glattes A ohne Fehler."

"Ich war drei, als meine Mutter mir meinen neuen Dad vorstellte", lächelte ich. "Er ist Spanier und da ich vorher nie einen richtigen Vater hatte, wollte ich unbedingt so sein, wie er. Ich wollte ihn nie wieder verlieren", lächelte ich. "Und das Erste, was er mit mir getan hat, war Spanisch zu lernen. Es hatte mich interessiert und in der Vorschule konnte ich andere immer beleidigen, ohne das sie wussten, was ich gesagt hatte", grinste ich, als ich an die alten Zeiten zurück dachte.

Mr Martinéz lachte leicht. "Das ist schön zu hören. Ich freue mich, dass Sie hier sind. Vielleicht können Sie ja Milo etwas Nachhilfe geben. Es ist sein einziges Fach, in dem er nicht gut ist." "Das habe ich schon mit bekommen", grinste ich.

Der Lehrer und ich gingen wieder zurück in die Klasse. Dort setzte ich mich still zurück auf meinen Platz und wartete, bis alle anderen abgeben mussten. Die restliche Zeit der Doppelstunde ging schnell vorbei, da ich gut mitarbeiten konnte.


"Endlich Wochenende!", rief Milo und hüpfte kurz auf und ab. "Wir gehen jetzt schnell zu mir, meine Eltern wollen dich kennenlernen, dann geht's zu dir." Ich nickte. "Wir müssen uns aber beeilen, da meine Mum ja dann ins Hotel muss." Milo nickte. "Und die beiden arbeiten echt durch?" Diesmal nickte ich. "Ja. Beide kommen dann Sonntag früh. Dad holt sie bei so etwas immer nach der Arbeit ab und gemeinsam holen sie Kayden, falls er bei Mac schläft, was er ja in diesem Falle tut."

"Sehr gut. Das wird klasse! Oh, und wollen wir morgen Sushi essen gehen? Ich liebe Sushi! Liebst du Sushi?" Ich lachte. "Bist du aufgeregt?" "Vielleicht!" "Aber ja, ich mag Sushi." "Super!" Milo schnappte sich meine Hand und gemeinsam liefen wir zur Bushaltestelle.

"Und morgen wird so super! Da gibt es sogar kleine Cocktails mit Alkohol. Aber leider nur seeeehr wenig Alkohol." "Besser als gar kein Alkohol." Als unser Bus kam, stiegen wir ein und setzten uns wie jeden Tag in die letzte Reihe. Milo nahm sein iPhone und stupste mich an. Lächelnd sah ich in die Kamera.

"Das ist ja viel zu unschuldig!", lachte Milo neben mir. Beim zweiten streckte Milo die Zunge heraus und ich zog eine Augenbraue hoch. "Das ist gut!", grinste er und stellte es direkt als Profilbild bei Facebook ein. Ich nahm mein iPhone, speicherte das neue Profilbild und stellte es ebenfalls bei mir rein.

"Wir sind so heiß!", grinste Milo neben mir.  Dann kuschelte er sich an mich, um sich zu wärmen. "Du bist so eiskalt", seufzte ich und legte meine Arme um den blonden Kerl.

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt