• vierundzwanzig •

4.9K 373 50
                                    

Spencer James

"Wir sehen uns morgen", lächelte ich und umarmte Finn. "Bis morgen." Zügig verließ ich das Gebäude und lief zum Bus, damit ich ihn nicht verpasste.

Während der Busfahrt hörte ich Musik und stieg dann am Park aus. Während ich zu Milo lief, packte ich meine Kopfhörer ein.

An dem Haus seiner Eltern angekommen, klingelte ich und wartete. Wenig später wurde die Tür geöffnet, ich wurde gepackt und ins Haus gezogen.

"Woah! Was war denn das?", rief ich überrascht und sah Milo an, welcher wirklich grausam aussah. "Er verfolgt mich!" "Wer?" "Thomas! Er will nicht verschwinden! Zwei Mal war er schon wieder hier! Er will mich bestimmt zu sich holen!" Ich seufzte.

"Will er nicht, keine Sorge. Er findet es toll, dass du in solch einer guten Familie bist." Milo schnaufte und lief nach oben, weshalb ich ihm folgte. "Du kannst mir glauben, Milo! Er möchte dich doch einfach nur kennenlernen."

In seinem Zimmer angekommen, lag er bereits schon wieder in seinem Bett.  "Wo sind deine Eltern?" "Dad ist arbeiten und Mum bei einer Freundin." Milo sah mich an. "Ich habe Alpträume, Spencer."

Ich setzte mich zu ihm. "Alpträume, welche ich seit meiner Kindheit habe. Ich kann langsam nicht mehr, Spencer. Ich will, dass es aufhört!" Milo raufte sich seine Haare.

"Dieses Kind muss gerettet werden! Es muss existieren!" Ich legte mich hinter ihn. "Komm her." Ich zog Milo an mich, weshalb er sich drehte und seinen Kopf auf meine Brust legte.

"Dieses Kind wird missbraucht, Spencer. Vom eigenen Vater." "Ich will dir ja nicht zu Nahe treten, aber man sagt ja immer, dass man in Träumen das verarbeitet, was man erlebt hat." Doch ehe ich weiter reden konnte, hatte er mir schon eine geklebt. "Ich kann mich nicht an meine Kindheit erinnern! Das heißt aber nicht, dass ich missbraucht wurde!", schrie er mich an.

"Okay. War nur ein Gedanke. Vergessen wir ihn", flüsterte ich beruhigend und strich ihm über seine Wange. "Beruhige dich."

Milo legte sich wieder schnaufend hin. "Erzähl mir etwas", schnaufte er. "Ich habe Finn geküsst", erzählte ich ihm direkt. "Was?!" Milo setzte sich sofort wieder auf. "Und hat er es zugelassen?! Als ich ihn damals küssen wollte, hat er mir direkt eine verpasst!" Ich schmunzelte.

"Für ein paar Minuten war er wie versteinert." Milo lächelte wieder. "Das kann ich mir vorstellen. Seid ihr jetzt zusammen?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich denke nicht. Wir wollen uns weiter kennenlernen. Außerdem ist Finn total verwirrt und ich brauche noch Zeit, um alles zu verarbeiten und zu verstehen. Und Finn soll das mit dem Video niemals erfahren."

Milo zuckte mit den Schultern. "Das Video gehört jetzt mit in dein Leben, Bunny." "Das will ich aber nicht."

"Weißt du, ich war auch nicht ganz ehrlich zu dir. Ich hatte Angst, dass dir etwas herausrutscht, wenn du mit meinen Eltern redest." Leicht legte ich meinen Kopf schief. "Ich bin mit Nathaniel zusammen", lächelte er. "Und er mag mich, obwohl ich ihn fast verprügelt habe, weil ich einen Blackout hatte. Und ich mag ihn, obwohl er damals den Autounfall verursacht hat. Aber meine Eltern dürfen es nicht erfahren. Dad ist sowieso schon total skeptisch. Er würde Nate steinigen lassen."

Ich lächelte. "Von mir erfahren sie nichts. Versprochen." "Danke." "Hattet ihr schon Sex?", fragte ich ihn direkt. "Nein. Nate ist wirklich altmodisch. Er will es langsam angehen lassen." "Das ist doch schön. So weißt du, dass er es ernst meint."

"Aber ich bin total untervögelt!", rief Milo verzweifelt, weshalb ich kurz auflachte. "Das wird schon wieder", grinste ich.

Mein iPhone klingelte. Es war Dad. "Hey, Dad", begrüßte ich ihn. "Hey, Großer. Du hast doch Schulschluss, oder?" "Ja, habe ich. Ich bin sogar schon bei Milo. Hatte eine Stunde eher Schluss." Es waren eigentlich zwei Stunden, aber das erzählte ich ihm lieber nicht. "Hm, okay. Magst du ins Krankenhaus kommen? Deine Mutter darf nach Hause, aber ich möchte sie nicht alleine in ein Taxi steigen lassen."

Ich lächelte. Dad war immer so fürsorglich! "Ja, ich mache mich auf den Weg." "Super, bis gleich." "Bis gleich." Nachdem ich aufgelegt hatte, sah ich zu Milo. "Ich muss leider gehen. Dad will Mum nicht alleine in ein Taxi steigen lassen, weil sie doch den Unfall hatte." Milo nickte.

"Das verstehe ich. Meine Mutter kommt wahrscheinlich sowieso gleich. Und damit ich morgen wieder in die Schule kann, werde ich mal so tun, als würde es mir besser gehen und mir etwas zu Essen machen." Ich nickte. "Okay."

Wir beide standen auf und liefen nach unten. "Oh, und grüße deine Eltern von mir. Und umarme bitte deinen heißen Vater." Ich lächelte. Jetzt kam wieder der alte Milo hervor!

"Schreibst du mir später, wenn du weißt, ob du morgen kommst?" Milo nickte. "Mache ich." Wir umarmten uns, dann verließ ich das Haus der Carters. Weit kam ich jedoch nicht, denn ich wurde gepackt und in eine Seitengasse gezogen.

"Was soll das?!", rief ich aufgebracht und sah mich um. Oh je. Alex und seine Clique! "Ich fand es wirklich nicht nett, von dir eingesperrt zu werden. Gut, dass meine Eltern Geld haben. Ich bin auf Bewährung draußen, Spencer. Und keine Sorge, ich komme dir nicht zu nah. Sonst wäre ich ja blöd."

Alex lehnte an einer Wand. "Jungs, tut, was ich euch gesagt habe." Und mit diesem Satz lief er davon. Ich schluckte und sah die Jungs an. Es waren alles Heuchler. Und dann schlugen sie alle gleichzeitig auf mich ein.

The Tape ∣ boyxboy ✔️Where stories live. Discover now