• dreißig •

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Spencer James

Ich lief der Treppe hinunter. "Mum? Sind die Kuchen fertig?", rief ich fragend. Dann kam ich in der Küche an. Auf dem Tisch standen zwei Schokoladenkuchen mit Erdbeeren.

"Sind fertig.", lächelte Mum. "Das ist super. Meine Freunde kommen nämlich gleich." "Bleib ruhig. Außerdem sollst du dich schonen. Es reicht schon, dass du ab Montag wieder in die Schule gehst, obwohl es dir noch nicht sonderlich besser geht." Ich verdrehte meine Augen. "Mir geht es super, Mum. Ehrlich. Außerdem muss ich in die Schule, sonst nehmt ihr mich von ihr oder ich muss die Stufe wiederholen. Das möchte ich nicht. Zum ersten Mal fühle ich mich wohl."

Mum kam zu mir und strich mir über meine Wange. "Das wissen wir. Deswegen darfst du ja auch auf dieser Schule bleiben." Ich umarmte Mum. Das alles war natürlich nicht selbstverständlich.

"Bist du denn mit der Deko schon fertig?" Ich nickte. "Alles erledigt. Allerdings bekomme ich Kayden von den Süßigkeiten nicht weg. Ich befürchte, dass diese bald verschwunden sind." "Ich habe gerade mit Nikkis Vater gesprochen. Sie verspätet sich um eine Stunde, weil sie im Stau steht." Leicht nickte ich. "Leo, holst du bitte unseren Sohn nach oben? Sonst bekommt er noch einen Zuckerschock." Dad nickte.

Dann sah meine Mum mich ernst an. "Und jetzt bist du bitte ehrlich: läuft da etwas zwischen dir und Finn?" Seufzend setzte ich mich, zuckte mit den Schultern und nickte dabei.

"Ich denke schon", erwiderte ich. "Du denkst?" "Ich sage dir Bescheid, wenn ich es weiß, Mamá." "Na dann finde es mal raus."

Dad kam mit Kayden auf dem Arm zu uns. Mein kleiner Bruder biss genüsslich in eine Tafel Schokolade. "Sonst gibst du mir immer die besten Schokitafeln. Wieso liegen die für den Trottel da unten?", fragte er mampfend. "Weil Finn Geburtstag hat. Er verdient auch mal etwas leckeres." "Nö." Kayden biss unbeeindruckt in die Schokolade.

"Familie? Nate und ich sind da!" Milo kam in die Küche gestiefelt und öffnete den Kühlschrank. Da Mum die Torten mittlerweile in das Esszimmer getragen hatte, konnte Milo sich nicht darüber stürzen. "Wie kommst du hier rein?", fragte Dad verwirrt, weshalb ich grinste.

Milo nahm sich ein Twix. "Spencer hat mir gezeigt, wo der Ersatzschlüssel liegt. Wirklich sehr raffiniert, Mr J. Das muss ich Ihnen lassen. Kein Einbrecher würde an einem Baum nachschauen." "Ein Einbrecher würde sowieso nicht nach dem Schlüssel suchen", erwiderte ich schmunzelnd.

"Aber warum hängt er dann in einem Baum?", fragte er verwirrt. "Das ist einfach nur, falls einer von uns den Schlüssel vergessen hat. Und in Blumentöpfen schaut doch jeder nach. Jedes Kind, verstehst du?"

"Das widerspricht sich. Aber egal. Wann gibt es Essen und was gibt es?", fragte er mit vollem Mund. "Wo ist Kayden?", fragte ich dann verwirrt. Gerade eben war er noch hier! "Das ist doch unwichtig! Wann gibt es Essen?", quengelte Milo.

Dann ging mir ein Licht auf. Also verließ ich die Küche und machte mich auf den Weg in den Keller. "Du musst mir alle mit Aprikosengeschmack heraussuchen! Aber schnell, bevor sie merken, dass ich weg bin!", meinte mein kleiner Bruder zu Nate. Hier war also auch Milos Freund abgeblieben.

"Und Nougat gibt es hier auch irgendwo, das spüre ich!" Ich räusperte mich. Mein kleiner Bruder hielt sofort inne. "Kayden, du hattest wirklich genug Süßigkeiten. Es gibt doch gleich Kuchen."

"Das ist mir egal. Ich muss Mac doch etwas bieten können!" Kayden stand auf, wobei vieles aus seinen Taschen fiel. "Und ich brauche noch etwas für meine Freunde. Ich verspreche dir, dass wir gleich am Montag Schokolade kaufen. Mum und Dad erfahren nichts, okay?" "So viel ich brauche?" Ich lächelte. "So viel, wie du brauchst", bestätigte ich.

Zögernd legte Kayden die Schokolade zurück. Nicht alles, aber immerhin das Meiste. "Danke schön. Und jetzt gehen wir nach oben, okay?" Kayden nickte, kam zu mir und nahm meine Hand.

"Oh. Wie heißt du eigentlich?", fragte Kayden Nate. "Ich heiße Nate." Kayden sah zu mir auf. "Nate ist ein guter Freund. Ich mag ihn."

Zu dritt liefen wir zurück nach oben. "Hier steckst du." Milo schüttelte seinen Kopf. "Ich habe dem kleinen Mann hier noch etwas geholfen", erwiderte der Riese neben mir.

Dann klingelte es an der Haustür. "Na endlich!", seufzte ich und lief zur Haustür. Vor mir standen Liam und Finn. "Sorry, der Verkehr war die Hölle!", erwiderte Liam.

Ich umarmte Finn. "Happy Birthday", flüsterte ich in sein Ohr. Finn sah mich an. Sein Auge war blau. "Was ist passiert?", fragte ich fassungslos. "Ja, äh, das war meine Schuld. Ich hatte letzte Nacht einen Alptraum", erwiderte Liam. "Ich dachte, er wäre so ein zwölfbeiniges Monster über mir." Verwirrt nickte ich. Schon klar.

"Geschenke bekommst du nachher", lenkte ich vom Thema ab. "Und jetzt gibt es Kuchen. Sonst eskaliert Milo." Ich ließ beide herein und schloss die Tür.

Nachdem Finn von allen beglückwünscht wurde, liefen wir in unser Esszimmer. "Die Torte mit der extra Sahne ist für dich, Milo", erwiderte ich. "Wirklich? Wie cool!", rief Milo begeistert.

Und somit konnte ein toller Tag beginnen!

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt