• siebenundzwanzig •

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Spencer James

Müde öffnete ich meine Augen. Ich musste wohl eingeschlafen sein. Als ich meinen Kopf drehte, sah ich Finn, welcher neben mir in meinem Bett schlief. Es sah süß aus.

Leicht lächelte ich und stupste ihn an. Sofort öffnete er seine Augen. "Hey, du. Wir sind anscheinend eingeschlafen." "Das ist deine Schuld. Du bist als erstes eingeschlafen...", murmelte Finn verschlafen. "Ich darf das. Schau' mich doch mal an", erwiderte ich. Peanut lächelte.

Dann klopfte es an der Tür. "Pizza-Service!" Milo betrat das Zimmer. "Ah, sehr gut. Ihr seid wach! Nate muss leider was erledigen, deswegen sind wir nur noch zu viert." Milo stellte einen riesigen Pizzakarton auf den Tisch.

"Ich hoffe, ihr habt nicht so viel Hunger, dann bleibt mehr für mich übrig", grinste er und nahm sich das erste Stück. "Hm, Geschmacksorgasmus!", seufzte er zufrieden und setzte sich auf den Stuhl. Ihm schien es wieder besser zu gehen- oder er tat nur so und war ein verdammt guter Schauspieler!

"Wie habt ihr die Pizza hier rein bekommen?", fragte ich dann interessiert nach. Seit ein paar Jahren war es nicht mehr gestattet, Fast Food mit in dieses Krankenhaus zu bringen, da es mal einen Vorfall gab, wo alle Wände mit Essen beschmiert wurden. Diese Regel war ziemlich sinnlos, da man das Gleiche auch mit dem Krankenhausessen anstellen konnte.

"Dein heißer Dad ist hier sehr gefragt. Die scheinen alles durchgehen zu lassen, wenn es um dich geht." Milo grinste und nahm sich ein zweites Pizzastück.

"Er hat deinen Vater schon wieder als heiß bezeichnet", flüsterte Finn fassungslos. "Ich schätze, das wirst du immer zu hören bekommen", erwiderte ich. "Na ja, ich bin zwar hetero, aber dein Vater ist wirklich heiß", mischte sich Liam nun ein, weshalb ich leicht lachte. Sofort bereute ich es und hielt mir meine Rippen. Man, das tat vielleicht weh!

"Liam! Bringe ihn nicht zum Lachen! Er hat schmerzen!", fuhr Finn ihn böse an. "Schon okay", schmunzelte ich und legte meinen Arm um Finn. Er war wirklich süß!

"Milo, was hältst du davon, wenn wir die beiden lieber weiterhin alleine lassen?" "Was? Wieso das denn? Hier steht Pizza!", meinte Milo mit vollgestopftem Mund. Leicht lächelte ich. "Dann nimm dir doch noch etwas mit."

Während die beiden anfingen zu diskutieren, kuschelte sich Finn näher an mich. "Kannst du etwas für dich behalten?", fragte er leise. "Klar." "Ich habe nächstes Wochenende Geburtstag. Kann ich den bei dir verbringen?" Lächelnd nickte ich. "Sehr gerne." "Okay."

"Milo!" Liam schnappte sich den Pizzakarton und stellte diesen auf meine Beine. "Hier, damit ihr auch etwas bekommt. Einen schönen Abend. Spencer, schreib mir bitte kurz, wenn mein Butler Finn abholen soll." Ich nickte. "Mache ich, danke dir."

Liam zog Milo gewaltsam aus dem Zimmer, dann wurde es still und wir waren wieder alleine. Da ich wirklich hungrig war, schnappte ich mir ein Stück der heißen Pizza und biss hinein.

Plötzlich umfasste Finn mein Handgelenk und führte meine Hand zu seinem Mund, damit er abbeißen konnte. Während er kaute, sah er mich die ganze Zeit an. "Kann ich was versuchen?" Leicht nickte ich.

Finn rutschte höher und küsste mich. Es war ein schüchterner, kurzer Kuss, welcher so kurz war, dass ich ihn nicht einmal erwidern konnte. "Das war doch kein Kuss", lächelte ich und küsste Finn erneut.

"Ah, mein Sohn ist ja in bester Gesellschaft!" Erschrocken ließen wir voneinander ab. Dad hatte das Zimmer betreten. "Was tust du hier?" "Ich kann dich morgen abholen, es sei denn, du willst noch ein bisschen hier bleiben. Du scheinst ja in guter Gesellschaft zu sein."

"Ich würde sehr gerne morgen mit nach Hause." Dad nickte. "Das dachte ich mir." Mein Vater schnappte sich ein Stück Pizza und setzte sich auf den Stuhl. "Also, erzählt mal..., wie lange läuft das schon zwischen euch? Ist es etwas ernstes?"

"Das ist nicht das, wonach es aussieht! Das ist, das ist..-" Finn brachte keinen richtigen Satz zustande. "Also küsst ihr euch nicht, weil ihr euch mögt?", hakte Dad grinsend nach. Er genoss es, dass Finn so verlegen war.

"Es geht noch nicht lange, Dad", meinte ich. Ich wollte reinen Tisch machen. "Wir wollen uns erst besser kennenlernen. Außerdem ist Finn verwirrt. Und ich ebenfalls."

Dad nickte. "Okay. Ich behalte es für mich. Aber ich würde gerne mehr über dich erfahren, Finn. Ich traue niemanden mehr, seitdem diese Sache passiert ist." "Was für eine Sache?" Ich schluckte. "Das ist unwichtig. Ich hatte einen beschissenen Freund."

Finn zog eine Augenbraue hoch. "Also hast du wirklich ein Geheimnis!" Ich seufzte. "Bitte nicht schon wieder diese Diskussion. Sieh mich doch mal an." Ich zog einen Schmollmund.

"Ach, bevor ich es vergesse; Kayden will mit dir reden, bevor er schlafen geht. Ich konnte ihn davon abhalten, in ein Taxi zu steigen und hier her zu fahren", lächelte Dad und tippte auf seinem iPhone herum.

"Dein iPhone nehme ich dann mit und lasse es von Nikki reparieren." Ich nickte. "Wer ist Nikki?", fragte Finn. "Nikki ist die Tochter eines Freundes von Dad. Sie ist ungefähr so wie Liam", lächelte ich und nahm Dads iPhone, drückte auf den Hörer und hielt das iPhone an mein Ohr.

"Hallo, mein Großer! Wie geht es dir?" Mum klang besorgt. "Ist das Spence?!", hörte ich meinen kleinen Bruder im Hintergrund schreien. "Mir geht es gut, Mum. Mach dir keine Sorgen", lächelte ich. "Dein Vater hat mir erzählt, dass es Alex war. Die Polizei weiß auch schon Bescheid und kümmert sich darum. Nur hat Alex anscheinend ein Alibi." "Ich will davon nichts hören, Mamá. Nicht heute, okay? Gib mir bitte Kayden." "Okay, wir sehen uns ja morgen. Schlaf schön."  "Du auch."

Kurz wurde es still, dann knisterte es. "Spence?!", rief Kayden in den Hörer. "Hey, mein Schatz", lächelte ich. "Bist du wirklich im Krankenhaus? Ich habe mich so auf unser Hörspiel gefreut!" Ich hasste es, wenn Kayden traurig war.

"Aber das können wir morgen nachholen. Morgen bin ich wieder zu Hause." "Wirklich?! Du bist morgen wieder hier?" Kayden schrie es begeistert ins iPhone. "Mummy! Spence kommt morgen wieder nach Hause!" Ich lächelte.

"Und wenn du jetzt schlafen gehst, sehen wir uns noch schneller." "Super! Gute Nacht! Ich hab dich lieb!" Und schon tutete es. Ich liebte diesen kleinen Kerl!

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt