• zwölf •

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Spencer James

"Spencer!" Ich wurde wach gerüttelt. Müde sah ich in das Gesicht meines Vaters. "Wie war das? Nur Milo übernachtet hier?" Leicht brummte ich und drehte Dad den Rücken zu, kuschelte mich an Finn Morgan.

Ich seufzte zufrieden und zog den Kleinen an mich. Dad seufzte. "Wir machen dann mal Frühstück. Trinken alle Kaffee?" "Ich denke schon...", murmelte ich. Erneut seufzte Dad. "Kommt einfach in einer halben Stunde ins Esszimmer."

Im Halbschlaf griff ich nach Finn Morgans Hand vor seinem Oberkörper. Ich merkte, dass er wach war. "Guten morgen, Peanut", murmelte ich. "Peanut?" Er setzte sich auf.

"Du hast gestern immer zu von den Erdnüssen gefuttert", erwiderte ich und setzte mich ebenfalls auf, sah zu Milo und Nathaniel. "Aufwachen, ihr beide!"

Nathaniel war sofort wach, hielt sich seinen Kopf und sah aus, als hätte er üble Schmerzen.

"Meine Eltern sind da und machen Frühstück für uns alle." Ich stand auf und lief ins Badezimmer, duschte schnell und machte mich fertig.

"Einer kann in das Badezimmer hier vorne, das zweite Badezimmer ist drei Türen weiter", erwiderte ich zu den Dreien, suchte mir dabei frische Kleidung heraus. "Dürfte ich mir noch mal Kleidung von dir leihen?" Finn Morgan sah mich an. "Klar. Bedien' dich ruhig."

Während Finn Morgan und Nathaniel schon aufgestanden waren, lag Milo noch immer im Bett und schlief. "Milo?" Leicht rüttelte ich an ihm. Kurz brummte er und drehte sich von mir weg. "Milo, schnell!", rief ich. "Nathaniel ist nackt!"

Sofort drehte er sich hastig um und fiel aus dem Bett, sah sich mit aufgerissenen Augen um. "Der war echt gemein!", brummte er und sah mich böse an, als er merkte, dass ich gelogen hatte.

"Jetzt weiß ich wenigstens, wie ich dich aus dem Bett bekomme", grinste ich. Milo musterte mich. "Wann warst du duschen?" "Vor ein paar Minuten." "Ich will auch", grummelte er und sah zu Nathaniel. "Ohne mich, mein Lieber", erwiderte dieser.

"Wie auch immer, ich bin schon mal unten." Ich verließ mein Zimmer und machte mich auf den Weg in unser Esszimmer. "Guten morgen." Lächelnd gab ich Kayden einen Kuss auf die Wange, weshalb er grinste. "War es schön bei Mackenzie?" "Sie hat neue Hörspiele bekommen! Die sind so gut!" "Das ist schön."

"Wir haben auch alle UNO gespielt! Spielen wir das heute auch?" "Das können wir gerne machen", antwortete ich lächelnd und setzte mich.

"Mum, jetzt stress mich doch nicht so! Es ist so früh am morgen!" Milo betrat müde das Zimmer. "Jaja, klär das persönlich!" Milo hielt müde meiner Mutter sein iPhone hin. "Meine Mutter will was von Ihnen, Mrs J.", murmelte er und nahm meine Tasse Kaffee, welche ich gerade eingeschenkt hatte.

"Hallo, Milo!", kicherte Kayden und umarmte ihn fröhlich. "Guten morgen, Kleiner." Auch Finn Morgan betrat das Esszimmer. Frisch geduscht, mit feuchten Haaren, in einer Jeans von mir, dazu ein weißes Shirt und ein grün-schwarz kariertes Hemd, welches er offen trug.

"Ich glaube, mit Nathaniel stimmt etwas nicht", erwiderte er und sah zu mir. "Was meinst du?" Sofort schoss Milos Kopf in die Höhe, welcher vor einer Sekunde noch auf dem Tisch gelegen hatte.

"Keine Ahnung, er hält sich den Kopf so komisch. Ich bin kein Arzt, aber er scheint Schmerzen zu haben." "Mr J.! Schnell! Ein Notfall!" Milo stand auf, nahm die Hand meines Dads und zog ihn aus dem Zimmer.

"Mach langsam!", hörte ich meinen Vater noch rufen. Dann sah ich Mum an, welche Milos iPhone auf den Tisch legte. "Wir sind heute bei Milos Eltern zum Kaffee eingeladen", lächelte sie und setzte sich. "Cool. Seine Eltern sind wirklich nett."

"Wann hört das auf?", fragte Kayden dann leise. "Was meinst du?" "So viele neue Menschen! Wann hört das auf? Ich meine, deine alten Freunde waren doof und Milo ist auch total toll. Aber das ist so viel auf einmal und dann hast du richtige Freunde und vergisst mich", schniefte er.

Sanft zog ich ihn zu mir, legte seine kleinen Finger an meine Wangen. So konnte er erkennen, wann eine Person die Wahrheit sagte, oder ihn anlog. "Ich werde dich nie vergessen, merke dir das." Ich wischte seine Träne weg. "Du bist das Wichtigste in meinem Leben, hast du das verstanden? Niemand ist mir wichtiger, als du, Kayden. Ich werde immer für dich da sein, ich werde dich immer lieben und beschützen. Du bist mein kleiner Bruder und mein bester Freund. Nur, weil ich jetzt auf einer neuen Schule bin und dadurch neue Freunde gefunden habe, heißt das nicht, dass du mir nicht mehr so wichtig bist." Leicht nickte mein kleiner Bruder.

"Also möchte ich jetzt, dass du dir deine Sorgen aus deinem hübschen Köpfchen schlägst und nie wieder an so etwas denkst. Hast du verstanden?" Kayden nickte und umarmte mich fest. "Ich hab dich lieb!" "Ich dich auch."

"Und ich mag diesen Trottel mehr als Alex", sagte er dann. "Na dann ist ja gut. Und soll ich dir mal etwas über Milos Mutter verraten?" "Was denn?", fragte Kayden neugierig. "Sie macht den besten Schokoladenkuchen der Welt." Der Kleine kicherte. "Na dann ist gut."

Kayden setzte sich wieder auf seinen Platz. Mum lächelte uns an und als ich zu Finn Morgan sah, lächelte er ebenfalls leicht.

Im nächsten Moment betrat Milo das Esszimmer. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Hose unter dem Hintern total zerrissen war und man seine nackte Haut sah. Und noch immer war er Oberkörper frei.

"Und ist alles okay mit ihm?", fragte ich. "Ich habe keine Ahnung, denn ich wurde raus geschickt. Aber die beiden kennen sich. Und ich finde heraus, was mit meinem zukünftigen Freund los ist." Entschlossen setzte sich Milo. "Wie wär's, wenn ihr jetzt erst mal frühstückt", erwiderte Mum, weshalb wir alle nickten und anfingen, zu essen.

Nach einiger Zeit kamen Dad und Nathaniel zu uns. "Sein Bruder ist gleich da und holt Nathaniel ab", erwiderte Dad. "Was? Wieso denn das?", fragte Milo enttäuscht. "Mir geht es heute nicht so gut."

"Milos Eltern haben uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen", sagte Mum zu Dad, welcher nickte. "Okay. Wann?" "Wir sollen gegen drei kommen." Dann klingelte es. "Das wird Peter sein." Dad verließ das Esszimmer, während Milo aufstand und sich an Nathaniel klammerte.

"Sehen wir uns wieder?" "Das werden wir", erwiderte Nathaniel leiser und verschwand aus dem Esszimmer. Dann sah Milo mich an. "Ich habe seine Nummer doch gar nicht", flüsterte Milo und rannte hinterher.

The Tape ∣ boyxboy ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt