What if?

Kapitel 2

Ein Jahr später:

Ich war auf dem Weg zurück zum Internat. Ich konnte es kaum erwarten wieder hier her zukommen. Zu Hause hielt ich es echt nicht mehr aus mit diesem blöden Stieftrottel. Das letzte Schuljahr war super! Ich hatte mich schnell eingelebt und auch mit meinen Mitbewohnern verstand ich mich auf Anhieb gut. Wir waren eine richtige Gang. Die TNT-Gang. TNT das waren Timo, Nick und ich natürlich. Alle hatten Respekt vor uns und wir, nein ich, gab den Ton an. Auch in die Staffel hatte ich es geschafft und war dort sogar Staffelkapitän. Herr Hauser, der Sportkoordinator, setzte große Hoffnung auf mich für die Mitteldeutschenmeisterschaften.

Doch dieses Jahr sollte sich schon wieder etwas ändern. Unsere Schule wurde mit dem sogenannten Albert Einstein Gymnasium zusammen gelegt und morgen würden diese Schnösel hier einziehen.
Darauf hatten wir natürlich gar keinen Bock und deswegen überlegten Timo, Nick und ich jetzt schon fieberhaft nach Ideen, wie wir sie so schnell wie möglich wieder los werden würden. Wieso konnte nicht einmal alles so bleiben wie es ist? Wieso musste sich ständig etwas ändern? Das Internat war mittlerweile mein Zuhause und die Leute hier meine Familie. Aber mit diesen blöden Einsteinern würde das alles nicht mehr so sein. Allein aus diesem Grund hasste ich sie jetzt schon. Auch wenn ich keinen von ihnen gesehen hatte.
"Ich hab die Idee!", rief Nick begeistert und holte mich damit aus meinen Gedanken. "Wenn sie morgen ankommen, sollen die doch Zettel ziehen und werden auf unsere Zimmer aufgeteilt. Wir nehmen einfach unser Zimmer aus der Schale und dann geht uns auch keiner auf den Sack." "Das bringt doch nichts.", lehnte ich seine Idee direkt ab. "Das fällt der blöden Schiller doch auf. Man wieso musste sie auch die Kunze ersetzen.", regte ich mich auf. "Ich geh laufen, wenn ich wieder da bin will ich gute Ideen haben! ", sagte ich und machte mich auf den Weg. Ich drehte meine Standardrunde durch den Wald und dann zum Stadion, um da auszulaufen. Als ich wieder kam waren die andern beiden nicht da. Also ging ich erstmal duschen. Als ich schlafen ging, waren die beiden immer noch nicht zurück. Aber ich wunderte mich nicht weiter und schlief dann ein.

"Guckt euch die Streber an.", lachte Timo. Wir standen am Fenster und beobachten die Neuankömmlinge, wie sie auf dem Internatshof standen. Auch sie sahen wenig begeistert aus. Also hatten sie genau so wenig Bock auf diese Zusammenlegung der Schulen, wie wir.
" Was für Vögel dabei sind. Hilfe.", lachte Nick. "Ey, aber die da sieht Hot aus.", sagte Timo und ich folgte seinem Blick. Das Mädchen war hübsch, aber mehr nicht. Sie hatte dunkle Haare, eine Stupsnase und einen eher lässigen Style.
"Solche Loser.", lachte ich und wir spielten dann unser Kartenspiel weiter.
Zwanzig Minuten später klopfte es und die Schiller kam rein. "Kommt bitte runter. Ich möchte euch und die Neuen offiziell nochmal begrüßen und einige Dinge klären, da ja jetzt einiges anders laufen wird." Wir nickten und gingen dann runter in den Aufenthaltsraum, wo schon viele Schüler standen.

"Hallo zusammen für alle die mich noch nicht kennen, mein Name ist Wiebke Schiller und ich bin die Internatsleiterin hier. Da wir jetzt doppelt so viele Schüler sind als vorher, werden die Einsteiner den Sportlern zugelost. Dafür zieht ihr bitte alle einen Zettel. Die Jungs für die Jungenzimmer und die Mädels für die Mädchenzimmer, klar oder? Mein Zimmer findet ihr in diesem Flur.", sie zeigte in die besagte Richtung. "Also wenn ihr Fragen, Sorgen oder andere Probleme habt, dann könnt ihr mich gerne ansprechen. Ich weiß es wird für uns alle am Anfang nicht leicht, aber ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen und uns alle miteinander arrangieren können."
"Das glaube ich nicht.", flüsterte ich.

Zurück im Zimmer warteten wir schon gespannt auf unsern neuen Zimmerkollegen. Da ging die Tür auch schon auf. "Hi ich bin Pawel und habe das Zimmer gezogen." "Hier ist aber kein Platz mehr.", sagte Nick. "Ja das Zimmer ist schon voll.", ergänzte Timo. "Da musst du wohl woanders schlafen.", sagte ich noch und dieser Pawel verließ verwirrt das Zimmer. Wir lachten und klatschen uns ab. "1 zu 0 für uns.", sagte ich grinsend.
So schnell würden wir hier niemanden rein lassen. "Kommt, wir schauen uns die Streber mal vom Nahen an.", lachte ich und wir wanderten durchs Internat und checkten die Neuen aus.
"Entschuldigung kannst du mir mit meinem Koffer helfen?", hörten wir plötzlich ein Mädchen am Fuße der Treppe fragen. Ich grinste, weil mir DIE Idee kam. "Ey Leute lasst mal deren Klamotten verstecken und unsere Trikots da hin stellen. Dann müssen die so morgen zur Schule. Das wird ein Spaß.", flüsterte ich den beiden zu. Sie nickten begeistert. "Hey soll ich dir helfen?", fragte Nick dann das Mädchen und Timo ergänzte schnell, "Die Schiller wollte noch was von euch. Irgendwelche Unterlagen unterschreiben oder so." "Oh okay. Der Koffer muss ins Zimmer 15. Danke!", rief sie und ging in die andere Richtung davon. Wir lachten und machten uns daran ihren und die Koffer, die noch im Hof standen, im Schacht hinter dem Haus zu verstecken. Dann stellten wir einen Wäschekorb mit unseren Trikots in den Hof und liefen zurück in unser Zimmer. Nun stand es 2:0 für TNT. Das würde morgen der beste Start in das neue Schuljahr ever werden.