Kapitel 6

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Tills Sicht:

Ich stand gerade im Flur, als Martha auf mich zukam. "Du hast gewonnen Till." Mit zusammen gezogen Augenbrauen sah ich sie an. "Wobei?" "Ich bin raus. Bei unserem Krieg. Ich habe verloren und du hast gewonnen. Ich hoffe du kannst jetzt beruhigt schlafen.", sagte sie und wollte gehen, drehte sich aber dann nochmal um. "Achso, aber Timo, Nick und all die anderen. Die hast du verloren." Dann ging sie und ich schaute ihr nachdenklich hinterher. "Ich hab gewonnen.", flüsterte ich und auch wenn ich eigentlich alles dafür tun würde um zu gewinnen, fühlte sich dieser Sieg wie eine Niederlage an.
Dieses Gefühl bestätigte sich als ich dann wenig später in unser Zimmer kam. Die Jungs schauten mich nur komisch an und wendeten sich wieder ihrem Kartenspiel zu. "Ich geh trainieren. Timo du hättest es auch bitter nötig. Deine Zeit gestern war richtig schlecht. Wir wollen uns doch qualifizieren, da muss jeder über 100 Prozent geben!" "Ey komm Till lass gut sein. Ich bin dir doch schon seit Wochen ein Dorn im Auge. Hier", sagte er und warf mir sein Trikot hin, "Ich bin raus aus der Staffel. Such dir wen anders." "Timo das muss Hauser entscheiden." "Ach jetzt auf einmal?!" "Komm Till schwirr ab.", sagte Nick und ich ging verwirrt aus dem Raum. Was war denn mit denen los?!

Am nächsten Tag war dieser bescheuerte Projekttag und ich fand Timo in der Redaktion. Er saß dort mit Pit und sie saßen vor einem Mischpult. "Machst jetzt einen auf DJ oder was? Ey komm Timo wir hauen ab. Der Tag ist doch mega unnötig." "Ich bleib hier." "Hängst du jetzt etwa mit den Brainis rum oder was?" "Ja genau das mache ich." "Um so besser. Ich will eh keinen Loser als Freund." "Stimmt. Wenn manns genau nimmt hast du nämlich keine Freunde." Wow. Er hätte mir mit der Faust ins Gesicht schlagen können und das wäre nicht so schmerzhaft gewesen, als seine Worte. Ich schnalzte verächtlich mit der Zunge und verschwand dann. Eigentlich wollte ich einfach abhauen, aber dann hörte ich aus dem Kunstraum ein Dosenklappern. Also schaute ich rein und sah Martha, wie sie verzweifelt einen Turm Dosen festhielt, damit dieser nicht umkippte. "Na willst du schon wieder alles kaputt machen?" "Was mache ich denn kaputt?!" "Einfach alles.", zischte ich. Ich richtete meine ganze Wut auf sie. Obwohl ich selbst schuld war. Ich hätte Timo nicht so unter Druck setzten sollen, sondern mehr mit dem Training unterstützen.  Ich kam näher zu ihr. "Ich könnte dir ne neue Frisur verpassen." "Pfoten weg!" "Oder ich lass die schönen Türmchen einfach umfallen und alle werden denken du wärst es gewesen.", überlegte ich laut. Mir gefiel die Idee richtig gut. Ich näherte mich einen der Türme und legte meine Hand dran. "Wehe.", drohte Martha mir. Mit einem dicken Grinsen stieß ich gegen die Dosen und der Turm schepperte laut, als er zu Boden viel. "Bist du bescheuert?!" Ich zerstörte jeden Turm und ließ Martha mit dem Dosenhaufen zurück. Das war wenigstens ein bisschen Genugtuung. Dann als die ganze Bande den Kunstraum betrat, mischte ich mich unter die Leute und sah wie alle geschockt Martha anstarrten." Ich.. Ich war das nicht. Das war Till!" "Ja klar. Immer wenn etwas weg oder kaputt ist war es Till.", gab ich entrüstet von mir. Und schon war ein neuer Streit zwischen den Einsteinern und Sportlern entfacht. Tja Till 1. Martha 0.

"STOOOOP. ES REICHT JETZT!", schrie Martha plötzlich und es war sofort still im Raum. "Ich habe am Anfang des Schuljahrs ein Versprechen gegeben. Dass ich der neuen Schule eine Chance gebe und ich habe kläglich versagt. Ich habe wirklich vieles versucht, dass das Ganze scheitert und das tut mir Leid. Aber das hier war ich wirklich nicht. Das müsst ihr mir glauben.", sie klang mega verzweifelt und man sie hatte es drauf, denn die anderen glaubten ihr.
Fuck 1:1.
"Wahre und starke Worte.", sagte Herr Chung. Ich verstand die Leute hier nicht. Jetzt wurde sie sogar dafür gefeiert?!

"Der Projekttag war ein voller Erfolg, nur leider liegt die Entscheidung nicht bei uns, sondern bei Herrn Berger. ABER wir werden mit Euch kämpfen.", verkündete Frau Stocker. Alle jubelten und ich verließ das Gebäude. Das war doch alles nicht zum Aushalten.

What if?Where stories live. Discover now