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„Mhmm.. 1:0 für dich, Chérie.."

„Das... Sollte ich mir im Kalender aufschreiben." lächle ich ihn amüsiert an „Aber jetzt sollte ich lieber wieder an die Arbeit gehen."

Mein Chef blickt mich nur an, als ich an ihm vorbei laufe und zur Tür gehe. Doch kurz bevor ich gehe, räuspert er sich plötzlich lautstark.

„Ich würde heute besonders fleißig arbeiten, denn ihr Chef wird heute sehr genau alles kontrollieren. Also mache lieber keine Fehler." steht er nun direkt hinter mir und flüstert mir den letzten Satz ins Ohr.

„Das machen Sie sonst nie." ist mir die Verwirrung ins Gesicht geschrieben.

„Sei dir da nicht so sicher. Tatsächlich habe ich schon kleine Fehler von dir ausgebessert." zwinkert er und verlässt kurz darauf den Raum.

-

Es ist nun kurz vor 18 Uhr und ich bin mitten in meiner Arbeit. Allerdings ist eine Sache anders. Ich war noch nie so nervös.

Die Worte meines Chefs heute haben mich vollkommen aus dem Konzept gebracht. Was wird er machen, wenn er einen Fehler entdeckt? Wird er mich nur darauf hinweisen oder mich dafür bestrafen? Muss ich dann Überstunden machen oder wird er wütend und würgt mich wieder oder macht schlimmeres?

Diese und weitere Fragen verfolgen mich schon seit meiner Mittagspause und ich fand bis jetzt keinen Weg sie aus meinem Kopf zu verbannen.

Ich habe nun den letzten E-Mail Entwurf an einen Kunden verfasst und diesen schon in eine Mail an Downey kopiert. Das Einzige, was noch fehlt.. Senden.

Meine Nervosität steigt immer mehr an, während ich den Entwurf nun schon zum gefühlt hundertsten Mal kontrolliert habe.

Doch irgendwann bewege ich den Cursor mit meiner Maus auf das Senden-Symbol und drücke tief einatmend meinen Zeigefinger mach unten.

Das Geräusch der nun versendeten E-Mail ertönt, sodass ich mich angespannt zurück lehne und nun warten muss.

18:00

18:01

18:02

18:03

Mein linkes Bein bewegt sich schon vor Nervosität von selber auf und ab, während ich durchgehend meine E-Mails aktualisiere, um Downeys Antwort zu bekommen.

18:04

18:05

Es wird bestimmt alles Richtig sein. Vielleicht schreibt er nicht mal zurück, wenn alles pas-...

...

„Willkommen bei DOWNEY'S. Wie kann ich-.." nehme ich angespannt den Anruf entgegen.

„Komm doch mal bitte in mein Büro, ja?" höre ich die sich freuende, aber bedrohliche Stimme meines Chefs.

„Natürlich." versuche ich einigermaßen ruhig zu bleiben und lege den Hörer mit leicht zitternden Händen ab.

Starr blicke ich nach vorne und reibe meine schwitzigen Hände an meinen Rock, bevor ich durchatmend aufstehe und zur Tür laufe.

Habe ich wirklich einen Fehler in einem der Entwürfe gehabt? Oder will er mich nur auf den Arm nehmen?

In Gedanken versunken begebe ich mich zu seinem Büro und klopfe nervös, woraufhin ich durch ein neutrales ‚Herein' die Erlaubnis bekomme, den Raum zu betreten.

„Da bist du ja

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„Da bist du ja. Komm her." liegt ein enttäuschender Blick auf seinem Gesicht, während er neben seinem Schreibtischstuhl steht.

„I-ich habe doch alles nochmal n-nachgeprüft.." stottere ich leicht und nähere mich meinem Chef, der mich schweigend mustert.

„Setzen."

Zaghaft setze ich einen Fuß vor den anderen und will mich gerade auf den Stuhl gegenüber von ihm setzen, als er mich kurz davor stoppt.

Hier hin." gibt mir sein strenger Ton eine Gänsehaut am ganzen Körper.

„Natürlich.." murmle ich mit gesenktem Kopf und laufe um den Tisch herum.

Ich wage einen letzten Blick zu meinem Chef, bevor ich mich auf seinem äußerst bequemen Stuhl niederlasse und er diesen sofort reinschiebt, sodass ich zwischen Tisch und Stuhl gefangen bin.

Seine muskulösen Arme stützt er direkt auf der Tischplatte und beugt sich mit seinem Kopf so nach vorne, dass sein heißer Atem direkt auf mein linkes Ohr trifft.

Versteinert sitze ich auf dem Stuhl und blicke abwechselnd zu seinen Händen, da diese leichtfertig jeden Moment an meinem Hals sein könnten.

„Schau auf den Bildschirm." äußert sich Downey irgendwann, sodass ich erschrocken zusammen zucke.

Langsam hebe ich meinen Kopf und schaue auf den Mac, während mein Chef mit seiner rechten Hand nach der Maus greift und den E Mail Entwurf auf Pages öffnet.

„Jetzt sage mir, wo die Fehler sind." fordert er mit einem strengen Unterton, sodass ich mir sofort die Sätze durchlese.

Beim Lesen merke ich erst gar nicht, dass sich durch meine Nervosität mein Bein wieder automatisch auf und ab bewegt und meine Hände anfangen zu schwitzen.

Mein Chef merkt es natürlich sofort und beobachtet mich nur amüsiert, bevor er seinen Blick wieder auf den Bildschirm wendet.

„Und?"

Zwei Fehler sind mir gleich ins Auge geschossen, doch trotzdem schaue ich verwirrt auf das Dokument.

Das habe ich sicherlich nicht falschgeschrieben.

„Der Name des Kunden und des Produkts ist falschgeschrieben." antworte ich leise und krümme leicht meine Stirn vor Verwirrung.

„Richtig. Und was machen wir jetzt? Ich habe dir gesagt du sollst keine Fehler begehen, chérie.." flüstert er machtvoll in mein Ohr, sodass ich meinen Kopf ein Stück weg bewege.

„Ich habe das nicht so geschrieben." entgegne ich mit fester Stimme, doch sterbe innerlich förmlich vor der Ungewissheit, was mein Chef tun wird.

„Wer denn sonst?" fängt er plötzlich an zu lachen und hat seine Hände nun auf die Armlehnen des Stuhles gestützt.

„Mr. Downey..." fange ich ruhig an und starre von seinem einen Arm zum Anderen „Denken Sie wirklich, ich bin so dumm und verstehe nicht sofort, dass Sie die Fehler reingemischt haben? Damit Sie mich bestrafen können?" äußere ich mich und höre sofort sein tiefes Lachen.

„Da denkt jemand, er sei sehr intelligent, hm?"

The Assistant Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt