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2 Wochen später...

Unvorstellbar. Unvorstellbar, dass ein Mensch das Leben eines Anderen mit einem bloßen Fingerschnipsen verändern kann. Unvorstellbar, dass die Person es nicht nur verändert, sondern zerstört. Auf Lebenszeit. Absichtlich. Durch ein unfaires Machtverhältnis. Einen einzigen Vertrag.
Unvorstellbar.

Absagen über Absagen. Jeden Tag noch eine kleine abnehmende Hoffnung über einen neuen Job. Doch natürlich nicht. Nicht mal für eine Arbeit in einem einfachen Supermarkt.

Die Hoffnung im zunehmenden Alkoholkonsum nun vollständig ertränkt. Aus einem Glas Wein wurden zwei. Daraus wurde eine Flasche, zwei Flaschen, hochprozentiger Alkohol, Vodka. Ein Glas, zwei, eine Flasche, als Frühstücksersetzung, zwei Flaschen.

Permanent betrunken, um neben der Hoffnung auch die Sorgen zu ertränken. Die Konsequenzen des Alkohols nicht spüren wollen. Die Kopfschmerzen, das schlechte Gewissen, die Konfrontation mit der Realität.

Bin ich Alkoholiker?

-

Aus meinem leider nicht unendlichen Schlaf werde ich durch den lauten Klingeltons meines Handys geweckt. Brummend strecke ich mich und spüre schon die Rücken- und Kopfschmerzen vom am Boden liegen und Alkohol.

Verschlafen taste ich nach meinem Handy und stoße eine, der mehreren leeren Vodkaflaschen weg und drücke auf den grünen Hörer.

„Olivia?" flüstert die Person „Ich bin's Harper.." 

„Hmm.. Wieso rufst du an? Wie viel Uhr ist es überhaupt?" frage ich meine Exkollegin.

„Olivia.. W-wir brauchen dich hier..Es ist übrigens schon 14 Uhr.." flüstert sie ängstlich ins Telefon, während man eine dumpfe laute Stimme im Hintergrund hört.

„Du denkst doch nicht wirklich, dass ich zurückkomme.." sage ich lachend und schnappe mir die noch volle Vodkaflasche vom Tisch „Würde ich.." nehme ich einen nur noch leicht brennenden Schluck „wäre ich innerhalb von ein paar Minuten tot."

„D-du bist die Einzige, die ihm das Wasser reichen kann. W-wir alle brauchen dich. D-downey t-trinkt glaube ich und ist noch viel agg-... MIT WEM REDEST DU DA?!" hört man plötzlich die wütende Stimme des besagten Mannes.

Schon allein die Stimme bricht mich, sodass ich starr auf das Handy blicke.

„I-ich.. mit-..." wird ihr das Handy aus der Hand gerissen „Oliv-..." sofort drücke ich auf den roten Hörer und lehne mich mit beschleunigter Atmung gegen mein Sofa hinter mir.

Sofort nehme ich einen großen Schluck der durchsichtigen Flüssigkeit und spüre schon, wie diese meine Sinne wieder leicht benebelt.

-

Roberts POV

„Ruf diese Person NOCH EINMAL an und du bist ebenfalls gefeuert, klar?!" werfe ich wütend das Handy auf den Schreibtisch der verängstigten Harper.

„J-ja, Sir.. E-es tut mir Leid." senkt sie ihren Kopf, während ich auf sie herab schaue.

„Spar es dir!" winke ich genervt ab und verlasse das Büro.

Haare raufend laufe ich an dem leeren Büro neben dem Meinem vorbei und bleibe abrupt stehen.

Mit geballten Fäusten starre ich in den leeren Raum, der für nur einen Tag von einer Nachfolgerin belegt wurde, bevor diese schleunigst gekündigt hat.

Dachte wohl es ist einfach als meine Assistentin.

Wütend begebe ich mich nun in mein Büro und knalle die Tür hinter mir zu. Niedergeschlagen lasse ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und schaue auf mein volles E-Mail Postfach.

Das wäre ein Job meiner Assistentin.

Wieder schlage ich mir wütend den Gedanken, ob das Entlassen von Olivia das Richtige war, aus dem Kopf und schenke mir ein großes Glas Whiskey ein, welches ich mit einem Zug leere.

Es war die richtige Entscheidung!

Ein Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken und ich starre genervt zur Tür, die sich nach meinem erlaubten Eintritt öffnet.

„B-boss.. ähm..h-haben.." fängt Luke an zu stottern, sodass ich auf den Tisch schlage.

„Sag mir das Problem ohne dein unnötiges Stottern!" fordere ich und mustere den verängstigten Mann.

„H-haben.. Haben Sie schon die Bestellliste aus Deutschland bekommen? Sie schicken sie j-jeden.. jeden Monat um die Zeit." fragt er vorsichtig und traut sich endlich seinen Kopf zu heben.

„Warum sollte ich die bekommen?!" frage ich ihn lachend, während er einen Schritt in den Raum macht.

„Naja.. Das war die Aufgabe von Oli-.. Entschuldigung. Die Aufgabe der Assistentin. Die haben Sie doch früher öfter überprüft?" erklärt er mir, während ich meinen Stirn auf meiner Hand abstütze und mir einmal mit beiden Händen durchs Gesicht streife.

„Ja, richtig

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„Ja, richtig. Ich schicke Sie dir morgen und jetzt geh!" antworte ich überfordert, sodass Luke nickend das Büro verlässt.

Seufzend blicke ich wieder auf den Bildschirm und schiebe meinen Stuhl näher daran, um mich an das Durchgehen der Mails zu machen.

Als ich nun völlig übermüdet die letzte E-Mail beantworte, schaue ich erschöpft auf die Uhr, die 21 Uhr anzeigt.

Ich greife sofort nach der fast leeren Whiskyflasche und entleere sie nun komplett mit einem Zug, bevor ich mich zurücklehne.

Natürlich schweifen meine Gedanken wieder zu einem bestimmten Thema, sodass mir nach ein paar Minuten eine Träne die Wange herunter läuft.

Nein, Robert. Das bist nicht du..

Die noch in meiner Hand gehaltenen Whiskyflasche fliegt kurz darauf durch den Raum und zerschmettert lautstark an der nächsten Wand.

Aufgebracht stehe ich in meinem Büro und hole sofort mein Handy heraus, um zum ersten Mal wieder eine bestimme Nummer zu wählen.

Doch wie gedacht, nimmt sie nicht ab, sodass ich mir frustriert eine Vergnügung für heute Abend besorge.



Ich freue mich btw sehr, dass ihr mehr kommentiert!! Gerne mehr, mich interessieren eure Meinungen/Gedanken zu best. Situationen immer sehr.

The Assistant Where stories live. Discover now