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Schweigend sitze ich nun neben meinem Freund auf dem Sofa und starre in der unangenehmen Stille nach vorne auf den Couchtisch.

Robert hat sich leicht zu mir gedreht und isst noch in Ruhe sein Frühstück, während ich seinen permanenten Blick auf mir spüre und im Augenwinkel genau sehe.

Nicht einmal schaut er auf sein Essen oder seine Kaffeetasse.. Unangenehm.

Räuspernd streiche ich mit beiden Händen über meine Oberschenkel, um ihm entweder seinen Starrer klarzumachen oder ihn aus seiner Trance zu holen. Doch nichts.

Bei meinem zweiten Versuch presse ich meine Lippen aufeinander, ziehe meine Augenbrauen nach unten und drehe meinen Kopf kurz zu ihm. Mit einem leicht flehenden Blick mache ich auf mein Unwohlsein aufmerksam und schaue wieder weg. Doch wieder nichts. Oder?

„Darling.." isst er runter und fängt an zu lachen.

„Findest du es wirklich so unangenehm, wenn ich dich anschaue? Ich sage es nur ungern.. aber du musst dich daran gewöhnen, denn ich werde meine bildhübsche Freundin immer anschauen." geht sein Lacher in ein triumphierendes Lächeln über, ehe er seine Hand auf Meine legt, die noch immer auf meinem Bein ruht.

„Ohh das finde ich nicht unangenehm." gebe ich kopfschüttelnd zurück, während er seinen leeren Teller auf den Tisch stellt.

„Aber wenn du mich durchgehend, wie ein... Creep von der Seite anschaust, wird mir das irgendwann schon unangenehm. Du hast nicht einmal auf dein Essen geschaut." habe ich mich nun auf zu ihm gedreht, sodass sich unsere Knie leicht berühren.

„Ein Creep, also?" grinst Robert nun kopfschüttelnd. Er hebt seine linke Hand und legt sie mir unmittelbar an den Nacken, um mich zu ihm zu ziehen.

Sein Mund ist nun direkt auf Höhe meines Ohres, während er mit seiner anderen Hand Meine auf meinem Bein fest umschließt.

„Ich kann dich anschauen, wie ich will. Dich anfassen, wo ich will.. Und dich durchnehmen, wann ich will." haucht er mir mit tiefer Stimme ins Ohr und atmet langsam aus.

Sein heißer Atem trifft auf meine Haut und löst sofort eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus. Dunkel lacht er daraufhin und als ich mich von ihm trennen will, zieht er mich mit seiner massiven Stärke noch mehr an sich.

„Und ich weiß genau, dass du es liebst.. dass du mich liebst, Olivia. Sonst wären wir nicht zusammen." fügt er hinzu und gibt mir einen Kuss auf meine Wange, bevor er mich loslässt.

Sprachlos starre ich in einem leeren Tunnelblick auf seine Beine, während Robert mich grinsend betrachtet. Kurz bevor meine Augen anfangen zu tränen, schließe ich sie langsam und drehe meinen Kopf zur Seite, um das gerade Geschehene zu verarbeiten.

Als ich meine Augen wieder öffne, ist Robert schon aufgestanden, um sein Geschirr in die Küche zu bringen. Mit seinem bestehenden frechen Grinsen schaut er auf mich herab und leckt sich einmal über die Lippen.

„Natürlich höre ich aber sofort auf, wenn dir irgendetwas unangenehm ist. Tut mir Leid, dass ich dich angeschaut habe." entschuldigt er sich mit einem großen Hauch von Ironie und verlässt lachend und kopfschüttelnd das Wohnzimmer.

„Natürlich..." murmle ich sarkastisch und schaue ihm hinterher, ehe er wieder ohne das Geschirr kommt.

Findet er das etwa lächerlich? Macht er sich über mich lustig??

Ein weiterer herzhafter Lacher von Robert holt mich sofort wieder aus meinen tiefen Gedanken, sodass ich ihn stirnrunzelnd betrachte, während er sich wieder neben mich setzt.

The Assistant Where stories live. Discover now