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6 Monate später...

Erschöpft sitze ich vor meinen Mac und spüre förmlich, dass meine Augen zu gefühlten Quadraten wurden. Seufzend blicke ich in die rechte obere Ecke des Bildschirms und lasse sofort meinen Kopf schlaff nach vorne fallen. 20:46

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Die letzten Monate waren alles andere als leicht. Noch nie gab es - laut Robert - so viel Stress und Arbeit, wie in diesen Wochen. Alles ging drunter und drüber. Die Firma expandiert nun auch in Richtung der östlichen Länder, sodass viel Organisatorisches, Papierkram und viele Lieferungen erledigt werden mussten. Wodurch die ganze Etage jeden Tag auf Hochtouren arbeiten musste sowie Robert und ich. Doch wir haben dazu auch noch Überstunden gemacht.

Darüber hinaus lief natürlich nicht alles reibungslos nach Plan, wodurch Robert häufig zu Wutausbrüchen neigte und um ein Haar seine ganzen Mitarbeiter um Gnade flehen ließ.

Doch anstatt seinem Zorn nachzugeben stürmte er überraschenderweise in mein Büro und schloss mich für ein paar Minuten in eine - für mich zwar zu feste - Umarmung oder gab mir einen langen lustvollen Zungenkuss.

Tatsächlich gab es dadurch kein einziges Mal einen verängstigten Mitarbeiter oder jegliche Reparaturkosten.

Allerdings verblasste Roberts Wut durch meine Zuneigung nicht ganz, welches ich beim fast täglichen Sex in Form seiner überaus großen Dominanz und Härte spürte. Robert tat mir jedoch nie absichtlich weh, es gefiel mir und das weiß er.

Neben dem Stress der Arbeit bin ich vor circa drei Monaten zu Robert gezogen...

*Flashback*

„Möchten wir uns noch eine Nachspeise teilen, darling?" sitzt mir Robert schief grinsend in seinen außerordentlich gut aussehenden grauen Anzug gegenüber.

„Gerne." greife ich lächelnd nach vorne beugend nach seinen Händen, sodass sein Blick sich für einen Moment auf meinen Ausschnitt fixiert.

Räuspernd verdrängt er seine Fantasie und hebt eine Hand dem Kellner entgegen, der ihm wissend zunickt.

„Weiß er schon, was wir wollen?" schaue ich verwirrt zwischen den Beiden umher, während Robert schmunzelt.

„Ich bin hier nicht zum ersten Mal, chérie." lächelt er und umgreift meine zierlichen Hände mit seinen.

„Lassen Sie es sich schmecken." stellt der Kellner das Schokoladensoufflé mit Vanilleeis in die Mitte und zwinkert mich grinsend an.

„Oh wow.. Das sieht unglaublich aus." blicke ich schwärmend auf die Nachspeise sowie greife nach einem Löffel.

„Mhmm warte, chérie." lacht Robert, als ich mit dem Löffel über dem Soufflé schwebe, sodass ich ihm einen traurigen Blick zuwerfe.

Mein Freund schnappt sich den anderen Löffel und trennt das erste Stück des kleinen Küchleins ab, sodass die heiße Schokolade herausläuft.

Er taucht in das Vanilleeis und beugt sich langsam zu mir, um den Löffel vor meinem Mund zu platzieren.

Lächelnd öffne ich den Mund, sodass mir Robert das erste Stück hereinschiebt und ich schwärmend die Augen schließe.

„Gut?" grinst mir der Braunhaarige entgegen, der sich schon zurückgelehnt hat und nun ebenfalls ein Stück zu sich nimmt.

„Das Beste.." lecke ich mir genüsslich über die Lippen, sodass Robert argwöhnisch eine Augenbraue nach oben zieht.

„Das Beste bin ich, chérie. Vergiss das nicht." zwinkert er.

Nachdem wir die Nachspeise ganz aufgegessen haben, bleibt mein Blick auf dem beigen Plättchen, auf welchem das Soufflé platziert wurde kleben.

„Warum haben sie es nicht gleich auf den Teller gestellt?" frage ich Robert verwirrt, der versucht sein Grinsen zu verstecken.

„Vielleicht ist ja etwas darunter?"

Unmittelbar greife ich wieder nach meinem Löffel und hebe das Plättchen langsam an, um es umzudrehen.

Erschrocken lasse ich sofort los und starre auf den leicht schokoladenverschmierten Schlüssel, der auf der Rückseite befestigt ist.

„Wa-.."

„Möchtest du mit mir zusammenziehen, Olivia?"

*Flashback Ende*

Nur zwei Wochen hat der Umzug am Ende gedauert, denn Robert hatte alles entspannt im Griff, als hätte er meine Antwort schon sicher gewusst und alles geplant.

Meine Wohnung hatte er schnell mit der Einrichtung verkauft und mir beim Zusammen- und Auspacken meiner ganzen Sachen geholfen, sodass ich schneller als ich schauen konnte in die Villa meines Boss' gezogen bin.

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20:46

„Heyy.." flüstert plötzlich Robert hinter mir und fängt an meine Schultern zu massieren.

„Komm, das reicht für heute. Wir gehen jetzt nach Hause, darling." gibt er mir einen warmen Kuss auf den Nacken und fängt an die Dokumente vor mir zusammen zu räumen.

Nachdem ich nach meiner Tasche gegriffen habe, werde ich plötzlich an meinen Rücken und Kniekehlen hochgehoben.

Mit einem leisen Schrei reiße ich meine Augen auf und blicke in das amüsierte Gesicht über mir.

„Was machst du denn, Robert?" schlage ich ihm empört lachend gegen die Brust und schüttle den Kopf, während er mich aus meinen Büro trägt.

„Ich werde Sie nach Hause tragen, Mrs. Downey." grinst er und drückt mit seinem Ellbogen den Knopf am Aufzug.

Mrs. Downey? Ist das etwa ein Antrag?" ziehe ich ebenfalls grinsend eine Augenbraue nach oben.

„Ohh nein. Denkst du wirklich, ich bin so unromantisch?" lacht Robert und steigt mit mir in den Aufzug.

„Wenn es um so etwas geht natürlich nicht."

„Ohh ‚um so etwas'? Wo bin ich denn dann unromantisch?" verstärkt sich spielerisch sein Griff um mich.

„Beim Sex. In den meisten Fällen." schmunzle ich und kuschle mich an seine Brust.

„Ich weiß aber, dass du die Dominanz liebst, chérie. Da kannst du mir nichts mehr vorspielen." lacht er rau, während ich ihm nickend zustimme und meine Augen schließe.

Sein wohlriechender Duft, seine Wärme und meine Erschöpfung der letzten Tage machen es mir plötzlich sehr schwer länger wach zu bleiben.

Sanft gebe ich Robert einen letzten Kuss nach dem Bing des Aufzuges auf seine Brust und schlafe friedlich in seinen Armen ein.

The Assistant Where stories live. Discover now