Kapitel 77: Gefährliche Erholung

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• Vittorius •

Vorbereitet auf den Notfall reagieren meine Einheiten vollkommen selbstständig und selbstsicher. Keiner wird zurück gelassen und eilig hasten wir den Gang entlang zurück an die Oberfläche. Gerade rechtzeitig, denn mit einem ohrenbetäubenden Lärm stürzt der Rest der Kammer ein.

Kurzerhand lege ich meinem Vampirschützling meinen Umhang um den Körper und drücke sie fest an mich. Hoffentlich trägt sie keine bleibenden Schäden von diesem Dunkelmagie Zeugs davon!

Eine Stunden später erreichen wir unser aufgebautes Lager. Die Verwundeten werden direkt in das Sanitätszelt gebracht, Yara bringe ich in das königliche Zelt und lege sie behutsam in meinem Bett ab. Fürsorglich decke ich sie zu. Sie scheint friedlich vor sich hin zu schlafen, auch wenn sie ziemlich mitgenommen aussieht.

Sorin und Jaron sind mir bis zum Eingangsbereich des Zeltes gefolgt, warten dort nun allerdings. Angespannt trete ich aus meinem Schlafbereich.

„Ihr zwei bleibt bei ihr. Ich kümmere mich um die restlichen organisatorischen Angelegenheiten", gebe ich knapp die Befehle weiter. Beide nicken.

Dann begebe ich mich in das Besprechungszelt.

• Yara •

Aus weiter Ferne dringen geschäftige Geräusche an mein Ohr. Es dauert eine Weile, dann kommt mir in den Sinn was so eben passiert ist.

Der Schattendämon und das Tor! Heilige Scheiße, es hat tatsächlich geklappt!

Benommen drehe ich mich im Bett umher, zumindest ist die Unterlage weich und Vittorius' Geruch ist überall um mich herum. Vermutlich liege ich also in seinem provisorischen Bett.

Beim Versuch mich aufzurichten werde ich sanft aber bestimmend in die Kissen gedrückt.

„Ruh dich aus", bemerke ich Jarons Stimme. Angestrengt blicke ich in seine Richtung. Er sitzt auf der Bettkante und sieht mir freundlich in die Augen. Hinter Jaron kann ich Sorin ausmachen, der an einem Pfeiler des Zeltes anlehnt und ziemlich kampfbereit aussieht. Mit seinen tiefen roten Augen fixiert er mich ohne mit der Wimper zu zucken.

Dem Griff von Jaron muss ich nachgeben, mir fehlt einfach die Kraft, um dagegen anzukommen. Selbstzufrieden mustert er mich.

„Schlaf noch ein bisschen", sagt er in ruhigem Ton. Wenig später schlafe ich tatsächlich wieder fest ein.

• Vittorius •

Gute zwei Stunden werden Verletzte nun schon versorgt und die Gegend abermals gesichert. Es kommt mir äußerst verdächtig vor, dass der Schattendämon dort alleine gehockt hat. Aber finden lässt sich absolut nichts.

Geschweige denn eine Spur in dem verlassenen Dorf. Das ganze Dorf muss wohl oder übel dem Kult von Aaru angehören und geflüchtet sein, bevor wir hier eingetroffen sind.

Das bringt mich zu der Annahme dass wir entweder sehr geschickt beobachtet werden oder sich ein Verräter unter uns befindet.

Alle Nachforschungen sind für's Erste abgeschlossen und wir sind bereit wieder in meine Stadt zurück zu kehren.

Das Lager wird umgehend abgebaut. Hätte ich gewusst, dass die Operation derart schnell wieder vorbei ist, hätte ich nicht so einen Aufriss um ein Lager angeordnet. Beim nächsten Ausflug werde ich eine abgespeckte Lagersituation planen!

Bereits nach einer weiteren Stunde ist alles verstaut. Jaron und Sorin warten bereits mit Yara in der königlichen Kutsche. Sie schläft immer noch friedlich in Jarons schützenden Armen vor sich hin. Die Dunkelmagie muss sie wirklich gefährlich nah an ihre Grenzen gebracht haben.

Vampirkind YaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt