Kapitel 155: Die Sache mit den Monaten und Geburtstagen

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• Vittorius •

Ohne großen Kraftaufwand halte ich Yaras Körper in meinem Umhang gefangen. Mittlerweile hat mein kleines Vampirkind aber auch gut an Ausdauer und Kraft zugelegt.

Trotzdem nichtmal ansatzweise genug, um es jemals mit mir aufnehmen zu können. Nicht, dass ich das schade fände.

Bei dieser unnatürlichen Dunkelmagie Elementverstärkung, die eigentlich nicht möglich sein sollte, wird sie vielleicht eines Tages ihren Vampirbrüdern ebenbürtig sein.

Ein wenig außer Atem blickt sie mir tief in die Augen und hält inne.

„Na, gestehst du endlich ein, gegen mich nicht anzukommen?", frage ich belustigt.

Das macht sie rasend.

Und ich stehe absolut drauf.

• Yara •

Innerlich könnte ich gerade platzen!

Wie selbstgefällig Vittorius es sich über mir bequem macht und seine überdurchschnittliche Vampirstärke schamlos ausnutzt, lässt mich regelrecht verzweifeln.

Ich bin mal wieder total abgekämpft und er sieht so aus, als wäre er gerade fit und ausgeschlafen aus dem Bett gesprungen.

Und trotzdem fühle ich eine absolute innere Zufriedenheit. Wie macht er das nur?

Langsam löst er den Griff vom Umhang und wirbelt uns herum. Er sitzt nun aufrecht auf meinem Bett und ich sitze auf seinem Schoß. Behutsam umfängt er meinen Rücken um mich zu stützen. Sein Umhang ruht nach wir vor auf meinen Schultern.

Sanft zieht er mich an sich ran und ich vergrabe mich in seiner Brust.

„Morgen wirst du deinen Spaß mit Jaron und Taavi haben. Mattheo ist auch dabei", kündigt Vittorius belustigt an.

„Was machen wir denn?", frage ich interessiert.

Innerlich drehe ich schon am gedanklichen Glücksrad, welches die vier Elemente in kleinen Abschnitten durchrattert. Hemmungslos zerstört Vittorius allerdings die Drehscheibe.

„Tanzstunde", sagt er lachend.

Dieser fiese Kerl! Sofort rolle ich mit den Augen.

„Aber ich werde nicht dabei sein, wenn ich mit dir tanzen soll, können wir unsere Beziehung auch direkt öffentlich machen", gibt er mit einem entschuldigenden Lächeln zu.

Grinsend schaue ich ihn an. Das Kopfkino dazu stelle ich mir gerade äußerst amüsant vor. Belustigt denke ich darüber nach, dass genau ich seine Schwäche bin. Wobei das eigentlich ziemlich ernst und alles andere als lustig ist, wenn ich genauer darüber nachdenke.

„Jaron will auf seiner Geburtstagsfeier seinen Eröffnungstanz unbedingt mit dir machen, also enttäusch deinen Vampirbruder bloß nicht", erzählt Vittorius zur Vorwarnung.

Mit offenem Mund starre ich ihn an.

„Wann hat er denn Geburtstag? Feiert man als Vampir dann den Verwandlungtag?", frage ich neugierig.

„Welchen Tag sonst?", kontert Vittorius lachend, obwohl er genau weiß was ich meine.

„Aber ja, wir feiern den Tag, an dem der Vampir offiziell die Verwandlung überlebt hat und die Augen das erste Mal als Vampir geöffnet hat. Der menschliche Geburtstag spielt keine Rolle mehr", erklärt er kurzerhand.

„Bitte sag mir, dass das noch lange hin ist", rede ich mehr mit mir als mit ihm.

„Eineinhalb Monate ungefähr", meint Vittorius.

Vampirkind YaraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt