97.: Brandt×Havertz

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Genre: cute?

2024

Erschöpft lag Julian in seinem Bett und beobachtete Kai dabei, wie er mit ihrer Tochter im Arm im Zimmer hin und her lief. Mit einem so liebevollen Gesichtsausdruck sah Kai nicht mal ihn an; er war kurz vorm eifersüchtig werden. Aber dann erinnerte er sich wieder daran, wie süß Kai mit diesem kleinen Baby war; ihrem Baby; ihrer kleinen Karolin.
Julian war müde; sein gesamter Körper verlangte nach dieser anstrengenden Geburt nach Schlaf, aber Jule wollte nicht schlafen. 
Er wollte Kai und seine Tochter weiter beobachten, am liebsten stundenlang. 
"Alles gut?" Kais besorgter Blick musterte seinen Freund eindringlich, doch Julia nickte nur schwach lächelnd.
"Hast du noch starke Schmerzen?"
Kopfschüttelnd hob Julian seinen rechten Arm, in dem ein Zugang mit einem Tropf steckte, der Tropfen für Tropfen Schmerzmittel in seinen müden Körper beförderte. 
"Aber du sagst, wenn etwas ist, klar?"
"Klar", nickte der Blonde, was auch Kai zufrieden nicken und dann wieder zu ihrer Tochter blicken ließ. 
"Sie ist so wunderschön", hauchte Kai überwältigt und als er zu Jule blickte, konnte dieser doch tatsächlich Tränen in dessen Augen erkennen," Das schönste Wesen, das ich je gesehen habe."
"Hey", beschwerte der Blonde sich und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn," Vergiss mich nicht."
Sanft lächelnd kam Kai auf Julian zu und drückte ihm einen Kuss auf die blasse Stirn.
"Ihr beide seid die schönsten Wesen, die ich je gesehen habe", korrigierte er sich selbst," Besser?"
"Viel besser", schmunzelte der Ältere und zog Kai zu einem richtigen Kuss zu sich heran.
Wie sehr er diesen Mann liebte; und ihr kleines Baby.
Und wie sehr er sich auf diese neue Zeit, auf dieses neue, aufregende Leben freute.

2027

Alarmiert drehte Julian sich von der Kochinsel in Richtung Terrassentür, als er Karolin weinen hörte. 
Noch etwas wackelig kam sie zu ihrem Vater herein gerannt und stand bald schon mit verweinten Augen vor ihm und streckte ihre kleinen Arme verlangend nach oben.
Vorsichtig und besorgt kam der Blonde der stummen Aufforderung seiner Tochter nach und nahm sie auf den Arm, um ihr über ihre blonden Haare, die sie definitiv von Julian geerbt hatte, zu streichen.
"Was ist passiert, Kleine?", wollte er sorgenvoll wissen, während er seiner kleinen Tochter sachte die Tränen von den geröteten Wangen strich.
"Papa, Ball putt."
Sie zeigte mit ihren kurzen Fingern nach draußen, wo Julian schon das Problem erkannte.
Mitten auf dem kurz gemähten Rasen lag der platte Ball, mit dem Karolin sonst so gerne spielte. Fußballer-Gene eben.
Wieder stiegen Tränen in ihren großen grünen Augen auf, die Julian, genau wie die von Kai, manchmal einfach nur verfluchte, weil man ihnen so gar nichts abschlagen konnte. Wirklich gar nichts.
"Der Ball ist kaputt?"
Schnell nickte die Kleine. 
"Okay, mein Schatz. Ich stelle kurz den Herd ab und dann hole ich einen neuen Ball und wir spielen ein bisschen zusammen bis der Papa von seinem Termin wieder zu Hause ist, okay?"
Bei dem Vorschlag von ihrem Papa hatte Karolin schon wieder alle Trauer vergessen und stemmte glücklich ihre Arme in die Höhe. 
Mit einem 'Ja, Papa Fußball pielen", stürmte sie wieder euphorisch raus in den Garten, nachdem Jule sie abgesetzt hatte. Dieser blickte seiner Tochter kurz amüsiert nach, ehe er sein Versprechen einlöste und einen neuen, sehr ähnlichen Ball besorgte. 
Wenn es irgendwo ausreichend Bälle gab, dann im Hause Bravertz. 
Wahrscheinlich hätten noch zehn kaputt gehen können und Jule hätte immer noch ausrechend Bälle in petto gehabt. Zum Glück war dieser Fall nicht eingetreten. 
"Hey, darf ich auch mitspielen?"
Kais fragende Stimme riss die beiden aus ihrem Spiel, in das sie bis gerade noch so vertieft gewesen waren. Er stand breit grinsend in der Terrassentür und ohne es mit Sicherheit zu wissen, war Julian sich ziemlich sicher, dass Kai schon eine Weile so da stand und die beiden beim Spielen und albern beobachtet hatte. Das machte er immer.
"Klar", rief er zu seinem Mann rüber," Wenn du dich traust, gegen uns zu spielen. Aber wir gewinnen, oder Karo?"
Wild nickte die Kleine und gab ihren Vater ein High-Five. 
"Wir sind viel besser als du, Papa", behauptete sie großspurig, was Kai zum Lachen brachte. 
"Okay, dann zeigt mal, was ihr so könnt."

2032

"Papa, Papi", kam Karolin begeistert in die Küche und hielt Kai stolz ein Blatt Papier hin," Guck mal, ich hab eine eins in Mathe geschrieben."
"Wow", staunte Kai, während er die sorgfältig aufgeschriebenen Rechnungen seiner Tochter begutachtete," Das hast du ganz toll gemacht, Schatz. Ich bin stolz auf dich."
"Zeig mir auch mal", forderte Jule, der neben Kai am Küchentisch saß, aufgeregt, weshalb Kai ihm die Klassenarbeit reichte und dann Karolin auf seinen Schoß nahm und sanft ihre Wange küsste.
Auch Julian strich liebevoll über den Oberarm seiner kleinen Tochter, die mittlerweile eigentlich auch schon ganz groß war. Jule wusste gar nicht, wo die Zeit geblieben war. Gefühlt war er gestern noch mit ihr schwanger gewesen und jetzt war sie schon acht Jahre alt und ging in die dritte Klasse.
 Inzwischen hatte sich bei ihnen ein guter Alltag eingependelt und sie hatten ihren eigenen Rhythmus gefunden, der für sie perfekt passte.
Sie aßen zusammen zu Mittag, ehe Karo in ihr Zimmer zum Hausaufgaben machen ging; Kai hatte ihr gerade versprochen, gleich nachzukommen und ihr zu helfen.
"Sie ist schon so groß", nuschelte Kai leise, nachdem er sich an Jules Schulter gelehnt hatte.
"Das mit der eins in Mathe hat sie auf jeden Fall von dir", lächelte der Ältere, welcher seinen Kopf sanft auf Kais legte.
"Was?" 
"Na, du hast doch Abitur, nicht ich", erklärte Julian leise.
"Aber nur ganz knapp", murmelte der Jüngere nuschelnd," Und Mathe war immer mein Tod. Spätestens als das mit diesem bescheuerten X angefangen hat."
Julians Kehle vibrierte leicht, als ein Lachen aus seinem Mund drang und einige Moment später Karolins ungeduldiges Rufen nach ihrem Vater von oben zu vernehmen war.
"Na dann mal los, du Super-Papa. Hilf deiner Tochter bei den Mathe Hausaufgaben.

2040

"Ich bin jetzt weg, ja?", informierte Karolin ihre Väter, die gemeinsam in der Küche standen und gemeinsam ihr Abendessen vorbereiteten. In den ganzen Jahren Beziehung und Elternschaft war ihre Liebe nicht eingeschlafen und sie organisierten noch immer regelmäßig romantische Dates. Egal ob gemeinsamen kochen, essen gehen oder einfach nur eine große Runde spazieren gehen. Hauptsache sie verbrachten wertvolle Zeit zu zweit.
Lächelnd blickte Julian auf und nickte sanft.
Ihre lange blonden Haare hatte sie zu einem Sleekzopf zurück gebunden und ihr schlanker Körper steckte in einem schicken schwarzen Kleid und ihre Füße in einem Paar dunklen Stiefeln.
"Ist gut", lächelte er," Aber bitte trink nicht so viel, ja?"
"Jaha", gab seine Tochter schon fast genervt zurück; dieses Thema war sie nun wirklich langsam leid. Als würde sie jedes Mal, wenn sie feiern geht, stockbesoffen nach Hause kommen.
"Und ruf mich an, wenn wir dich abholen sollen... oder wenn etwas ist."
"Ja Papa", stöhnte sie genervt und klopfte ihm einmal auf seine Schulter," Ich bin schon groß, ja?"
"Okay", stimmte der Blonde schließlich zu," Dann viel Spaß, ja?"
"Viel Spaß", stimmte auch Kai mit ein, der bis gerade hochkonzentriert seine Tomaten geschnitten hatte," Hab dich lieb, Karo."
"Ich euch auch", rief sie noch, ehe sie mit leisem Türknallen das Haus verließ.
"Also manchmal bist du schon so ne kleine Glucke, oder?", kommentierte Kai belustigt, während er die Nudeln in das kochende Wasser schüttete.
"Was?" 
Irritiert blickte Jule zu seinem Mann.
"Trink nicht so viel und ruf mich unbedingt an", äffte Kai den Älteren grinsend nach, ehe er sich umdrehte und Julian liebevoll in seine Arme schloss und seine Lippen auf dessen Stirn drückte," Du warst doch auch mal jung, Juli."
"Bin ich wirklich so schlimm?", fragte er zweifelnd, aber Kai verneinte das amüsiert.
"Nein, Jule, ich mach doch nur Spaß. Aber es passiert ihr schon nichts."
"Ich hab halt Angst um sie."
"Brauchst du aber nicht, Babe", beruhigte Kai ihn lächelnd und strich durch dessen blonden Haare," Es wird alles gut; das weißt du doch."
"Ich liebe dich, Harvy."
"Ich dich auch, Jule, ich dich auch."
Und dann legte Jule seine Lippen sanft auf Kais. Auch nach so vielen Jahren explodierte in ihm ein Feuerwerk. 
In solchen Moment wurde ihm bewusst, dass er in seinem Leben alles richtig gemacht hatte. 
Mit seinem Mann und seiner mittlerweile schon sehr großen Tochter war er der glücklichste Mann auf diesem Planeten. 

Fußball Oneshots boyxboy  Pt. ||Where stories live. Discover now