Kapitel 11

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Ich lag noch lange wach, an einschlafen war nicht zu denken, denn immer wieder spukten mir vergangene Geschehnisse, gesprochene Wörter und bestimmte Personen (mit braunen Augen) im Kopf herum. Was war nur los mit mir? Ich verhielt mich noch schlimmer als sonst!

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Die Sonne kroch langsam durch die leider viel zu lichtdurchlässigen Vorhänge und ein Strahl fiel mir mitten in das Gesicht. Dennoch wollte ich meine Augen nicht öffnen, geschweige denn aufstehen. Viel zu müde war ich noch für solche Aktionen. Immerhin hatte ich gut geschlafen und keinen Albtraum gehabt, wovor ich sehr dankbar war, auch wenn ich schwören könnte, dass dies zumindest teilweise mit dem herben Geruch zusammenhing, der sich in das Zimmer eingenistet hatte.

Trotzdem... Vorher war der Geruch nicht so präsent... Irgendwas ist komisch. Muss ich jetzt etwa doch meine Augen auf machen?!

Ich tat es und bereute es augenblicklich: Elyas, alias der Junge von dem der herbe Geruch ausging alias der Typ der mich als Teddybär missbrauchte, hatte seinen Kopf fest auf meinen Oberkörper gepresst und seine Arme um meine Taille gelegt, wobei ich mich im Nachhinein frage, wieso mir nicht bereits mit geschlossenen Augen aufgefallen ist, dass da jemand auf mir lag...

Wenn jetzt Mum rein kommt denkt sie sicher da läuft was..., dachte ich entsetzt.

Ich versuchte, mich von ihm sanft zu lösen, doch bereits bei meinem ersten Versuch zog Elyas mich noch etwas näher an sich.

Warum immer ich?, schrie ich verzweifelt in Gedanken und startete einen zweiten Versuch, erfolgslos.

,,Elyas!", zischte ich genervt, doch er rührte sich nicht. War der Typ etwas über Nacht taub geworden?! Ich versuchte es erneut, dieses Mal lauter:,, Elyas!"

Er bewegte sich etwas unruhig, packte mich dabei auch noch etwas fester, wachte aber nicht auf.

Verdammt!

Ich betrachtete ihn etwas genauer, wobei meine Hand wohl auf einmal ein Eigenleben entwickelte und sich zögerlich seinen Haaren näherte. Aus! Böse Hand!, verfluchte ich sie in Gedanken, nachdem ich mehrmals durch die blonden Strähnen gefahren war. Aber sie waren so weich und flauschig gewesen... Kontrolle.Bewahren, ermahnte ich mich. In Büchern wurden schlafende Menschen immer als ,,friedliche Engel" bezeichnet, doch ich würde den schlafenden Elyas eher als besitzergreifenden und schnarchenden Teufel bezeichnen. Fehlten nur noch die Hörner. Wobei, eins hat er ja..., dachte ich grinsend und verdrehte fast im gleichen Moment die Augen übr mich. Zum Glück hörte niemand, was ich dachte!

,,Was gibts zu Grinsen?", fragte da auf einmal eine raue, tiefe Stimme.

Ich zuckte zusammen und erkannte, dass Elyas die Augen geöffnet hatte, wodurch mich seine kaffeebraunen Augen augenblicklich in den Bann zogen.

,,Nichts, i-ich musste nur a-an etwas denken", stotterte ich unbeholfen, ,,ich konnte ja nicht a-aufstehen weil du mich s-so umklamm-mmert hast. K-könntest du jetzt bitte loslassen?"

Die Angst war wieder da. Juhu...

Elyas sah mich an. Dann grinste er, vergrub sein Gesicht wieder in meinem Shirt und nuschelte:,, Nö. Bist bequem."

Freak. (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt