Kapitel 17

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,,Bist du hier im Urlaub? Ich habe dich zumindest noch nie im Dorf gesehen.", fragte Charlene mich und ich war glücklich, dass ich keine Abfuhr erteilt bekommen hatte. ,,Ja, ich komme aus Deutschland. Wie alt bist du eigentlich?" Ich hatte keine Ahnung, woher dieser Mut kam, doch es zeigte mir, dass ich vielleicht doch noch annähernd normal war. ,,Ich bin sechzehn und du?", antwortete sie fröhlich.

Noch die ganze Fahrt unterhielten wir uns und ich erfuhr, dass sie in der elften Klasse war, schon lange Ski fuhr und am liebsten Rock hörte. Insgesamt verstand ich mich sehr gut mit ihr, denn wir hatten viele Gemeinsamkeiten und ich fühlte mich in ihrer Gegenwart richtig wohl. Gerade fuhren wir in die Einfahrt, weshalb wir den Bügel nach oben ließen, rausfuhren und dort noch einmal stehen blieben.

Charlene strahlte mich an und ihre Wangen waren von der Kälte gerötet. Ich kam nicht umhin zu denken, dass sie wirklich gut aussah und was for ein Glück ich gehabt hatte, dass sie mich nicht abgewiesen hatte. Sie fragte mich, wolang ich denn fahre und wir stellen fest, dass wir in unterschiedliche Richtungen fahren mussten.

,,Warte, gib mir mal dein Handy, ich Speicher meine Nummer ein. Heute Abend ist eine Party in der Dorfmitte. Wenn du Lust hast kannst du gerne kommen und auch diesen- wie heißt er noch einmal- egal, diesen Typske da mitbringen", plapperte Charlene, während sie ihre Nummer in mein Handy ein speicherte. ,,Okay, man sieht sich!", rief sie mir zu und war im nächsten Moment verschwunden. Ich winkte ihr hinterher, schloss die Schnallen meines Skischuhes, schloss meinen Helm und fuhr zu der Hütte. Der kalte Wind schnitt mir in das Gesicht und wenn man sich um blickte, konnte man die Perfektion sehen: Eng aneinandergekettete Berge mit weißem Schnee, der wie Puderzucker im Sonnenlicht glänzte. Es war perfekt.

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,,Uh, da ist aber jemand glücklich!", ginste meine Mum neugierig und musterte mich. Ich wurde rot und setzte mich neben Elyas, der mich auch ein wenig skeptisch ansah. ,,Ja, ich habe gerade jemanden kennengelernt", sagte ich dann lächelnd. Elyas Miene war für einen kurzen Moment komisch, es war, als senke er seinen Blick ein wenig. Doch gleich darauf war er auch schon wieder am lächeln. Schnell erzählte ich etwas über die Begegnung mit Charlene und stopfte mir dann schnell ein paar Pommes, die ich mir von Elyas Teller geklaut hatte, in den Mund um keine Fragen mehr beantworten zu müssen. Elyas hatte meine Taktik wohl verstanden, denn er schmunzelte leicht und widmete sich dann wieder seinem Essen.

Unsere Mütter hatten begonnen, sich über irgendwelche peinlichen Dinge aus unserer Kindheit zu unterhalten. Es freute mich, dass sie sich so gut verstanden, denn ich wollte unbedingt, dass meine Mutter glücklich war, sie hatte es wirklich verdient.

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,,Elyas, ich glaube ich kann das nicht. Ich bleibe besser daheim", meinte ich mit vor Angst leiser Stimme, als ich abends vor dem Spiegel stand und mich musterte. Hässlich wie immer. Wir konntest du nur zustimmen, zu dieser Party zu kommen?!

,,Nein. Grey das schafft du. Außerdem bist du nicht alleine, ich komme mit und beschütze dich. Und du siehst gut aus wie du bist, mach dir keinen Kopf", versuchte Elyas, der hinter mir stand, mich zu ermuntern. Meine Hände zitterten und ich hatte alles verkrampft. Ich würde das nicht schaffen. Die Luft wurde eng und aus Reflex presste ich die Nägel meiner rechten Hand in meinen linken Unterarm. ,,Kleiner...", murmelte Elyas und kam zu mir. Sanft löste er meine Hand von meinem Arm und blickte mir tief in die Augen. Ich musste schlucken und starrte in seine braunen Augen. Sie hatten eine beruhigende Wirkung und ich entspannte mich ein wenig. ,,Komm her", flüsterte Elyas und nahm mich in seine Arme. Er drückte mich an sich und etwas warmes machte sich in meinem Bauch breit. Ich würde das schaffen.

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Ich bin mit dem Kapitel überhaupt nicht zufrieden -.-

Freak. (boyxboy)Where stories live. Discover now