Kapitel 48

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Noch lange standen wir so aneinander gedrückt mitten auf der Straße. Elyas fühlte sich so warm an und sein Geruch ließ mich alles um mich herum vergessen. Außerdem half seine Anwesenheit mir dabei, nicht vor lauter Schwindelgefühl umzufallen.

,,Bist du denn schwul?", fragte Elyas plötzlich in die Stille hinein. Ein Kichern entfuhr mir. ,,Keine Ahnuuuuung." Erneut lachte ich. ,,Wahrscheiheinlich -hicks- schon. Warum grinssn du sodoof?"

,,Nur so, Kleiner. Weißt du eigentlich wie niedlich du- wo willst du hin?!" Zuerst hatte ich seiner Ausführung weiter folgen wollen, als plötzlich etwas meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Etwa hundert Meter von uns entfernt war einer der kleinen Läden, die überall in unserem Dorf verteilt waren. Das Schaufenster war hell erleuchtet und ich rannte darauf zu, während hinter mir ein verwirrtes Seufzen ertönte. Dennoch folgte Elyas mir und sah mir mit kritischem Blick zu, wie ich in das Schaufenster starrte. Es war ein Klamottenladen, weshalb die Schaufensterpuppen mich gesichtslos anblickten. Meine Augen wurden größer und ich musste mich beherrschen, meinen Mund nicht offen stehen zu lassen.

,,Ic- Ich muhusss da rein!", lallte ich und begann, mein Gesicht platt an die kalte Scheibe zu drücken. ,,Grey, so süß das auch aussieht: Es ist kurz vor drei mitten in der Nacht. Eine Zeit, in der man normalerweise nicht mehr shoppen geht. Lass uns weiter gehen." ,,Nein! G-gerald sieht so heißßß aus... isch kann ihn doch nüscht hier so einsam stehen -hicks- lassen", protestierte ich und deutete auf eine der Schaufensterpuppen. Es war ein Mann und er trug nur eine Badehose, weshalb man sein Sixpack deutlich erkennen konnte. Nachdem Elyas mich kurz fassungslos angeblickt hatte, prustete er los und konnte sich vor lauter Lachen kaum noch auf den Beinen halten. Irritiert blickte ich ihn an. Wieso lachte der denn jetzt so dämlich?

,,Damit wäre die Frage, ob du auf Männer stehst wohl geklärt", sagte er, als er sein Lachen allmählich in den Griff bekommen hatte. Beleidigt blickte ich ihn an: Der nahm das ja gar nicht ernst! Wir mussten Gerald doch befreien!

,,Komm jetzt, Kleiner. Mir ist kalt."

Mit einem letzten wehleidigen Blick auf meine große Liebe Gerald und einem genuschelten ,,ich werde dich rächen und befreien" folgte ich Elyas. Dieser ergriff meine Hand und ließ mich Gerald augenblicklich vergessen. Ein warmes Gefühl machte sich in mir breit und alles begann zu kribbeln. ,,Ischhh mag keine Ameisn..." ,,Was?" ,,Nüx"

Elyas lachte und zog mich weiter, dieses Mal energischer.

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,,So, da wären wir", meinte Elyas und hielt vor einem kleinen Haus. ,,Ohhh, die habn umgebaut...", meinte ich verwundert mit großen Augen. Wo ich wohnte war es doch ganz...anders. Er grinste. ,,Nein, Süßer, wir sind bei mir." Mein Mund verformte mich zu einem o, was Elyas Grinsen noch breiter werden ließ.

Wir traten ein und mein Kumpel deutete mir an, leise zu sein. Waren da etwa Einbrecher im Haus?! Nervös sah ich mich um, konnte aber keine fremde Gestalt erkennen. Elyas hingegen verdrehte die Augen und flüsterte ,,meine Mutter". Ach so!

Wir liefen die knarzenden Treppenstufen nach oben und ich fühlte mich wie ein gefährlicher Ninja. Na gut, vielleicht eher ein betrunkener, tollpatschiger und kichernder Ninja. Aber immerhin!

Ich folgte Elyas in sein Zimmer und ließ mich auf das Bett sinken.

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Ich habe gerade Ferien und bin in Italien, aber zum Glück habe ich noch ein paar Kapitel vorgeschrieben ❤

Ich hoffe es gefällt euch!

[Ach ja, mögt ihr das neue Cover? Vielen Dank noch ein Mal an @TaschaM ]

Freak. (boyxboy)Where stories live. Discover now