Kapitel 25

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Jedoch hatte ich erwartet, dass er schwerer sein würde, denn als ich ihn mit einem Ruck hochzog flog er mir förmlich in die Arme. Sofort wollte ich mich lösen, doch Elyas hatte bereits seine Arme um mich geschlungen. Ein warmes, undefinierbares Gefühl machte sich in meinem Bauch breit und ich musste lächeln. ,,Ich mag dich", murmelte Elyas so leise, dass ich Schwierigkeiten hatte es zu verstehen und lief augenblicklich rot an. Noch kurz standen wir so da, bis er mich frei ließ und zu seinen Skiern lief. Noch immer stand ich unbeweglich da und dachte über seine Worte nach. Was ein ,,ich mag dich" so alles auslösen konnte... Nur war ich mir nicht sicher, was er da auslöste.

,,Hey, hör auf zu träumen, Kleiner! Ich weiß ja wie unwiderstehlich ich bin, aber langsam will ich echt Mal weiterfahren. Immer musst du in den Tiefschnee fahren", riss mich Elyas gespielt genervt aus meinen Gedanken und ich konnte nicht anders, als eine Augenbraue hochzuziehen und ihn anzulächeln. Du lächelst aber heute viel, meldete sich da meine innere Stimme, ebenfalls mit hochgezogener Augenbraue.

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Ich kann das nicht für mich behalten!, dachte ich mit auf und ab wippendem Fuß. Wir waren soeben wieder in unserem Ferienhaus angekommen und ich lag alleine auf der Couch. Schon seit Ewigkeiten hatte ich die Angewohnheit, dass ich, sobald ich ein Geheimnis erfahren hatte, es irgendjemandem erzählen wollte. Normalerweise redete ich mit meiner Mutter oder Simon, aber nun war es anders. Ich konnte doch nicht zu Mum gehen und ihr sagen, dass Elyas seine Schwester verloren hatte und schwul war. Nein, dachte ich, das mit seiner Schwester werde ich auf jedem Fall für mich behalten. Aber auch Simon konnte ich nicht erzählen, dass Elyas schwul war, so gut verstanden wir uns dann doch nicht. Mehr Leuten vertraute ich nicht, und es Elyas anzuvertrauen, war ein wenig schwachsinnig. Charlene, fiel es mir da ein. Sie erschien mir vertrauenswürdig, auch wenn wir uns nicht richtig kannten und sie wirkte gestern Abend alles andere als homophob. Ich griff nach meinem Handy, entsperrte es und öffnete den Chat.

G: Hey! Wie geht's dir so? Ich muss dir was erzählen.

Kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, erhielt ich auch schon eine Antwort. Meine Angst meldete sich zurück: Was, wenn sie mich nervig fand? Wenn sie schon wieder vergesse hatte wer ich war? Doch meine Sorge war unberechtigt.

C: Hallo :) mir geht's super und dir? Sitze gerade im ,,Helado", ist ein Café hier in der Nähe. Willst du vorbeikommen? Dann kannst du es mir erzählen. Geht es um deinen ,,Kumpel"?

Ich rollte mit den Augen, freute mich aber dennoch, dass sie mich nicht abgewiesen hatte. Rasch gab ich ihr Bescheid, dass ich nur noch duschen und den Weg suchen müsste und dann zu ihr käme. Ich hob meine müden Beine vom Sofa, stand auf und ging in unser Zimmer, um mir Klamotten herauszulegen.

Freak. (boyxboy)Where stories live. Discover now