Kapitel 67

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Noch immer überrascht und mit einem Ausdruck purer Freude blickte ich Elyas an. Ohne es zu merken hatte sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht geschlichen und ich war mir dessen bewusst, dass es von dort wohl nicht mehr so schnell verschwinden würde. Als ich mich nach einer langen Zeit endlich aus der Erstarrung gelöst hatte schmiss ich mich wieder in Elyas Arme und drückte ihn so fest, dass er vermutlich keine Luft mehr bekam.

,,G-Grey! Atmen!", japste er auch schon los und ich lockerte meine Arme, wenn auch nur ein wenig.

So langsam drangen die Gedanken vollends in mein verliebtes Hirn. Elyas liebte mich! Mich! Und wir waren nun zusammen! Er war mein Freund. Mein fester Freund. Mein Partner. Mein Geliebter. Mein- langsam wird's kitschig..., ermahnte ich mich und konnte dennoch nicht verhindern, dass mir vor lauter Freude und Begeisterung Tränen in die Augen stiegen. Fang jetzt bloß nicht an zu flennen.

,,Weinst du?", fragte Elyas verwundert und ich schüttelte vehement den Kopf.

,,Kleiner! Ich höre dich schniefen...", sagte er erneut mit leichter Besorgnis in der Stimme. Er löste sich aus der Umarmung und hob mein Kinn mit seinem Zeigefinger an. Meine Sicht war verschwommen und meine Unterlippe bebte verräterisch. ,,Ich weine nicht!", sagte ich dennoch mit krächzender Stimme. Wow, sehr glaubwürdig...

Elyas lachte leise auf. ,,Doch tust du. Aber warum? H-habe ich etwa etwas falsch gemacht? War ich zu aufdringlich? Kam es zu plötzlich? Oder h-"

Ich unterbrach sein dummes Geschwafel indem ich meine Lippen sanft auf seine legte. Es war ein tolles Gefühl und noch toller war der Gedanke, dass ich dieses Gefühl für den Rest meines Lebens spüren durfte.

Wenn wir uns küssten stand die Zeit still und ich konnte sie genießen, ich liebte diesen Jungen einfach.

Unsere Lippen bewegten sich stürmischer aufeinander und Elyas begann, leicht an meiner Unterlippe zu knabbern, was mich zu einem leisen Aufseufzen verleitete. Vorsichtig spürte ich seine Zunge an meinen Lippen und öffnete sie ohne darüber nachzudenken.

-

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war bis wir uns von einander lösten und einfach nur verliebt anstarrten. Elyas nahm meine wesentlich kleinere Hand in seine und zog mich mit den Worten ,,Unsere Mütter machen sich bestimmt schon Sorgen" hoch. Wo er mich berührte durchströmte meine Haut ein leichtes Kribbeln und die Schmetterlinge in meinem Bauch waren längst zu Salti machenden Elefanten mutiert.

Schweigend liefen wir durch den Wald und ich genoss die Nähe zu meinem Freund. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich ihn anstarrte und ungläubig vor mich hin grinste. Was war ich nur für ein Glückspilz...!

,,Danke für das wunderbare Date, Kleiner", sagte Elyas als wir kurz davor waren aus dem Wald in die Straße zu gelangen. Er blieb stehen und drückte mir einen kleinen Kuss auf die nun rot glühenden Wangen.

,,Ich liebe dich, El", sagte ich mehr in Trance als mit vollem Bewusstsein und lief augenblicklich noch roter an. Elyas sah aus als würde auf meinem Kopf ein niedliches kleines Katzenbaby herumlaufen, denn seine Augen waren groß und sein Mund zu einem ,,o" verzogen.

,,Aww, ich liebe dich auch, Süßer", erwiderte er und drückte mir einen kurzen, unschuldigen Kuss auf den Mund.

Freak. (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt