Kapitel 15

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Am Ende des Tages, als Elyas und ich nebeneinander im Bett lagen stellte ich mir erneut die Frage, ob er schwul war. Schlussendlich hörte ich aber auf, mir den Kopf darüber zu zerbrechen: Er war es bestimmt nicht und eigentlich ging es mich auch garnichts an. Und falls er es doch war, dann hatte ich damit kein Problem. Für mich war Homosexualität etwas ganz normales, da meine Eltern mich im Gegensatz zu manch anderen nicht zu einem Arschloch erzogen hatten.

Ich versank in meinen Gedanken, schoss die Augen und schlief ein. Seit neuestem konnte ich so gut schlafen...

-

Was genau mich geweckt hatte konnte ich im ersten Moment nicht sagen. Es war weder schon hell, noch hatte sich meine Bettdecke von mir gelöst. Nein, irgendwas war komisch... Ich hörte Elyas unregelmäßiges Atmen und dann kam es: mir wurde klar, dass ich genau von diesem leisen Geräusch aufgewacht war. Es hörte sich an wie ein unterdrücktes schluchzen. Plötzlich bewegt Elyas sich neben mir. Seine Arme schlugen um sich und einer traf mich an der Brust. Er keuchte. ,,Nicht, bitte... Nein. LASS MICH LOS! HILFE!"

Nachdem ich realisiert hatte, dass er einen Albtraum hatte, lehnte ich mich zu ihm hinüber und hielt seine Arme fest. ,,Elyas. Wach auf. Es ist nur ein Traum", sagte ich sanft aber bestimmt, doch er schien mich nicht zu hören. Meine Stimme wurde lauter und dann wachte Elyas endlich auf.

,,Grey?", fragte er verwirrt aber auch zugleich ängstlich und begann kurz darauf, zu schluchzen. Ohne groß nachzudenken schloss ich ihn in meine Arme und wiegte ihn sanft hin und her. ,,Shhh... Alles ist gut. Es war nur ein Traum."

Meine linke Hand tastete nach dem Lichtschalter und machte es an. Elyas hatte sich derweil fest in mein Shirt gekrallt, während ihm die Tränen von der Wange liefen. Mit meiner Hand wischte ich sie weg. ,,Danke", flüsterte Elyas dann.

,,Willst-willst du mir sagen was los ist?", fragte ich mit ein wenig Angst vor der Zurückweisung.

Lange überlegte er, wog in seinem Kopf wahrscheinlich die Vor- und Nachteile ab.

,,Es tut mir Leid Grey, aber ich kann das nicht. Noch nicht. Ich verspreche, dass ich dir alles sagen werde, aber noch nicht jetzt." Ich unterdrückte meine Enttäuschung und lächelte ihn an. Seine Haare standen vom Kopf ab und seien Augen waren verquollen. Dennoch sah er doch so niedl- äh... niederländisch aus.

Ich machte das Licht aus und genoss die Nähe zu Elyas, der mein Shirt weiterhin nicht los ließ. Meine Hand fuhr über seinen Rücken und ich spürte eine leichte Gänsehaut. ,,Alles wird gut. Ich verspreche es dir.", flüsterte ich, während ich einschlief.

Freak. (boyxboy)Where stories live. Discover now