Kapitel 72

6.6K 425 51
                                    

Es war Samstagmorgen als ich durch einen Sonnenstrahl geweckt wurde, der mir ins Gesicht fiel. Da mein Zimmer direkt unter dem Dach war und es sowohl am Vortag als auch an diesem Tag sehr heiß sein würde, hatte ich das Fenster in der Nacht offen gelassen. Ein angenehm kühler Windhauch strich mir um die Waden, von denen die Decke gerutscht war. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es erst kurz vor halb acht war. Da beschwerte man sich unter der Woche, dass man immer so früh aufstehen musste und dann konnte man einmal ausschlafen- zack!- war man um halb acht wach. Ich gähnte und rieb mir über die wieder geschlossenen Augen. In der Nacht hatte ich unruhig geschlafen, war immer wieder durch Albträume geweckt worden und hatte mir bei jedem erneuten Zusammenzucken gewünscht, Elyas bei mir zu haben. Dennoch war an Schlaf nicht mehr zu denken und so setzte ich mich auf und begann, mich an das einfallende Licht zu gewöhnen.

Meine rechte Hand tastete auf der Kommode nach meinem Handy. Anmachen, entsperren, W-lan. Vom Schlafen war meine Sicht noch verschwommen und so dachte ich erst, ich hätte falsch gelesen, als ich auf WhatsApp ging. Aber nein, auch nachdem ich mir über die Augen gerieben hatte stand dort das gleiche wie zuvor. Es war eine Nachricht von Simon, die er mir um punkt zwölf Uhr nachts geschrieben hatte: Alles Gute zum 18. Geburtstag!!!  Das müssen wir die Woche Mal feiern gehen.

Ich blickte auf den Kalender und realisierte, dass heute wirklich mein Geburtstag war. Ich war achtzehn. Erwachsen. Und dennoch verspürte ich keine riesige Freude, die alle anderen immer an ihren Geburtstagen versprühten. Ich liebte es, anderen etwas zu schenken- aber selbst etwas geschenkt bekommen? Nein, das gefiel mir nicht. Ich fand es irgendwie unnötig.

Wahrscheinlich würden wir heute Mittag mit meinen Großeltern grillen, so wie wir es jedes Jahr taten. Mum würde ihre legendäre Schwarzwälder-Kirsch-Torte backen und wir würden bis in den späten Abend draußen sitzen und reden. Wie bei jedem Geburtstag.

Ich glaubte nicht, dass Elyas auch herkommen würde, schließlich hatte ich meinen Geburtstag nur ein Mal kurz erwähnt und ich erwartete nicht von ihm, dass er sich noch daran erinnerte.

Um Mum nicht jetzt schon zu wecken zog ich mir, nachdem ich mich bei Simon bedankt hatte, ein Buch aus dem Regal hervor und begann zu lesen.

-

Als es neun Uhr war hörte ich, wie Mum die Treppen nach unten lief und leise vor sich hin summend in die Küche ging. Bereits eine Viertelstunde später hatte sich der Geruch von frischem Kaffee und Speck im ganzen Haus ausgebreitet und ich konnte meinen knurrenden Magen hören. Kurzentschlossen stand ich auf, legte das bereits zum hundertsten Mal gelesene Buch wieder beiseite und streckte mich kurz.

In der Küche angelangt sah ich schon, wie Mum mit bester Laune am Herd stand und Rührei machte. Leise schlich ich mich an und umarmte sie von hinten. Da ich recht klein war kitzelten mich ihre blonden Locken im Gesicht und ich musste mich zurückhalten, nicht zu niesen. Kurz zuckte sie zusammen. ,,Grey, wie oft habe ich dir gesagt, du sollst dich nicht so anschleichen...?!", fuhr sie mich an, drehte sich dann aber in meinem lockeren Griff um und umarmte mich fest. ,,Alles Gute zum achtzehnten Geburtstag, Schatz! Na, wie fühlt es sich an, endlich erwachsen zu sein?" ,,Auch nicht anders als gestern", lachte ich.

Auf dem Tisch standen mehrere kleine Päckchen  und ich blickte Mum erstaunt an, da ich meine Geschenke sonst immer erst nachmittags bekam. Sie erklärte mir, dass meine Großeltern gerade auf einer Reise seien (das hatte sie mir angeblich schon mehrmals gesagt doch ich war mir sicher, noch nie davon gehört zu haben) und deshalb leider heute nicht kommen könnten, wir es aber nachfeiern würden. Das andere Geschenk sei von ihr, ,,zumindest ein Teil von deinem Geschenk."

Auch wenn ich es mit Geschenken allgemein nicht so hatte, so schrie die Neugierde in mir mich an, die Päckchen sofort zu öffnen. Im Geschenk meiner Großeltern befand sich ein selbstgestrickter Pulli (wie jedes Jahr ein wenig zu groß) und -zu meiner Überraschung- ein Gutschein für mein erstes eigenes Auto, da ich vor einem Jahr meinen Führerschein gemacht hatte. Meine Mutter hatte mir ein Fotoalbum geschenkt, in dem ich Bilder von uns seit dem Tag meiner Adoption fand. Glücklich umarmte ich Mum. ,,Mama, du hättest mir nichts schenken müssen. Ich bin schon dankbar genug dafür, dass ich eine Mutter habe, die mich liebt und mir immer zur Seite steht."

Tränen glitzerten im Augenwinkel meiner Mutter.

-

Hello :D
Ich war bis gerade noch in einem Musical, das von unserer Schule organisiert wurde und ich hab total Kopfschmerzen obwohl ich heute fast drei Liter getrunken habe und ich habe seit heute Mittag nichts mehr gegessen aber wenn ich jetzt etwas mache wecke ich meinen Bruder und ich habe morgen erst um halb zehn Schule und das sind zu viele Informationen in einem Satz umd ich sollte besser schlafen gehen xD
Gute Nacht <3

Freak. (boyxboy)Where stories live. Discover now