Kapitel 73

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Den ganzen Vormittag war meine Mutter wie eine Irre durch das Haus gewuselt und hatte soweit ich das überblicken konnte drei Kuchen gebacken und so viel Zeug zum Grillen zusammengerichtet, dass mir bereits bei dem Anblick beinahe schlecht wurde (oder ich hatte einfach zu viel rohen Kuchenteig genascht, könnte auch sein). Auf meine Frage, wer das denn alles essen sollte hatte meine Mutter nur die Schultern gezuckt und gemeint, ich solle doch schon ein Mal die Drinks mischen.

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Es war kurz nach halb fünf, als es das erste Mal klingelte. Träge von den 30°C, die draußen herrschten, stand ich von meinem Liegestuhl auf der Terrasse auf und lief zur Türe. Wer das wohl war? Bestimmt nur ein Postbote...

Neugierig öffnete ich die Türe und starrte die Personen davor an: Zwar hatten sie Päckchen in der Hand, waren aber noch längst keine Postboten. ,,Alles Gute zum Geburtstag, Grey!", grinste Linn und umarmte mich überschwänglich. Benommen von der stürmischen Umarmung taumelte ich ein paar Schritte nach hinten. ,,Äh, danke?" Woher wusste sie, dass ich Geburtstag hatte?! Okay, dumme Frage, schließlich war sie die feste Freundin von meiner Mutter. Würde mich nicht wundern,  wenn sie eine ,,kleine" Fete für mich organisiert hätte.

Da kam auch schon die Organisatorin höchstpersönlich um die Ecke und grinste von einem Ohr zum anderen. ,,Mum, darf ich jetzt auch Mal", vernahm ich da eine tiefe Stimme, die ich nur zu gut kannte. ,,Elyas!", rief ich begeistert, löste mich aus Linns klammernden Armen und rannte in Elyas'. Mein Herz hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen und ich fühlte mich wie von Ameisen überrannt, so wie alles kribbelte.

,,Alles Gute zum achtzehnten, Kleiner", hauchte Elyas und zog mich noch ein wenig näher zu sich. ,,Aber, ihr hättet doch nicht herkommen brauchen!", sagte ich dann mit rosa Wangen. Noch immer konnte ich nicht glauben, dass jemand so merkwürdiges wie ich jemand so tollen wie Elyas abbekommen hatte. ,,Du bist nicht merkwürdig, Süßer", lachte Elyas da auf ein Mal, ,,du bist der tollste Mensch, den ich kenne! Und natürlich komme ich zu meinem Freund, wenn der achtzehn wird!"

Dann beugte er sich zu mir hinunter und drückte seine Lippen sanft auf meine. Ich seufzte in den Kuss hinein und zog ihn mit den Armen noch näher zu mir. Dieses Gefühl und dieses Glück waren einfach unbeschreiblich.

,,Ich hab doch von Anfang an gesagt, ihr würdet gut zusammen passen!"

Überrascht riss ich meine Augen auf, löste mich aus dem Kuss und sah die grinsende Charlene an, die im Türrahmen stand. ,,Was machst du hier?!", fragte ich überrumpelt. ,,Na deinen achtzehnten Geburtstag feiern, du Dummkopf", antwortete sie mit einem frechen Grinsen.

Es stellte sich heraus, dass meine Mum auch noch Simon und Elena (zum Glück nicht Sophie) eingeladen hatte und so fanden wir uns eine Stunde später pappsatt und vielleicht auch ein wenig angetrunken (ich noch am wenigsten, Mum dagegen sah aus, als könnte sie Schlaf gut gebrauchen) auf der Terrasse wieder.

Gerade führten Elena und Simon eine Diskussion darüber, wer als erstes gewusst hätte, dass Elyas und ich ein Paar waren (es sah aus als würde Elena gewinnen), Mum und Linn unterhielten sich unverständlich lallend (zumindest von Seiten meiner Mutter, Linn sah aus als mache sie sich ernsthaft Sorgen) und Elyas und ich saßen glücklich lächelnd und händchenhaltend daneben.

,,G-Grey jjetzt bkommst dunoch dein Gschenk", meinte Mum und lachte, woraufhin ich die Augen verdrehte. Müsste nicht ich an meinem Achtzehnten total dicht sein und nicht meine Mum...?

,,Ah ja genau, da war noch was", mischte Elyas sich ein und überreichte mir ein pinkes Päckchen (,,um das Schwulenklischee aufrecht zu erhalten"). ,,Hättest du Lust, in den Ferien eine Woche mit mir nach England zu fahren?", fragte mein Freund und sah mich grinsend an, was ich erwiderte. Die Gefühle in mir tobten und selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich sie nicht in Worte fassen können.

Ich beugte mich zu ihm hinüber. ,,Ich liebe dich, El", flüsterte ich. ,,Ich liebe dich auch, Kleiner", gab Elyas in dem selben Tonfall zurück. Ich strich ihm eine im Sonnenlicht golden schimmernde Strähne aus dem Gesicht und blickte in seine braunen Augen. Sein Lächeln machte mich glücklich und seine Anwesenheit machte mich so selbstbewusst.

Alles war gut, solange Elyas bei mir war. Er war der Mensch, den ich für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben wollte.









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Hallöchen :D

So, fast ist die Geschichte vorbei, fehlt nur noch der Epilog und das Nachwort.

Ich möchte jetzt aber schon ein Mal allen danken, die bis hier hin gelesen, gevotet und/oder kommentiert habt! Danke für alles <3

Freak. (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt