Chapter 7 | little monster.

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Pov: Taddl
"Verdammt, Mama! Ich sagte gerade, dass alles in Ordnung ist! Es ist auch nicht Lea. Damit habe ich längst abgeschlossen." Ich wurde lauter, wie ich merkte. Meine Mutter zuckte kurz zusammen. Also fügte ich kurz hinzu: "Sorry." Sie nickte. "Schon gut, Kleiner. Hast wahrscheinlich recht. Du, ich lass dich dann mal. Muss noch duschen.", sagte sie, lächelte mir kurz zu und verließ den Raum.

Wie kam sie jetzt auf Lea? Vor fast einem Jahr war ich mit Lea zusammengekommen. Lea war eigentlich ein nettes Mädchen. Aber ich hatte sie nie geliebt. Die Initiative hatte auch sie ergriffen, ich hatte bloß einfach ja gesagt und schon waren wir zusammen gewesen. Warum ich ja gesagt hatte, ohne sie je geliebt zu haben? Weil jeder um mich herum in 'ner Beziehung gewesen war.

Ich war regelrecht von meinen "Freunden" genötigt worden. Ich hatte nicht dumm da stehen wollen und es hatte sich sowieso schon jeder gefragt, ob ich nicht sogar 'n Homo war, weil ich noch keine Freundin gehabt hatte. Das hatte ich mir nicht geben wollen. Warum also nicht die Chance ergreifen?

Dann war wenigstens Ruhe. Ich hatte dann relativ schnell gemerkt, dass ich für Lea bloß eine Trophäe gewesen war. Doch das war mir egal gewesen, Hauptsache, die anderen ließen mich.

Irgendwann hatte es mir dann aber gereicht, ich hatte mich gefragt, warum ich mich eigentlich für alle verstellen sollte. Nicht mal meine "Freunde" waren richtige Freunde.

Da traf es sich tatsächlich gut, dass ich bald Lea mit einem anderen erwischte. Sie hatte mit meinem "Freund" rumgeknutscht und ich hatte es gesehen. Ich hatte so getan, als wäre ich tief getroffen, insgeheim freute ich mich jedoch. Jetzt hatte ich wenigstens einen Grund gehabt, Schluss zu machen.

Auch hier hatte es nur einen gegeben, dem ich alles erzählt hatte, das war wieder mein Bruder Freddy. Mama wusste zwar von Lea, doch auch nur, dass sie mit jemand anderem geknutscht hatte. Sowohl Mama als auch Papa hatten einen Job ein paar Städte weiter, gut bezahlt, sie überlegten jedoch schon länger umzuziehen, das einzige, was sie noch dort hielt, waren wir.

Freddy war jetzt sowieso mit der Schule fertig und da ich nun auch lieber aus dieser Stadt weg wollte, war meine kleine Schwester, die einzige, die unter dem Umzug zu leiden hatte. Sie hatte dadurch natürlich ihre Freunde verloren.
Jetzt wohnten wir hier seit ungefähr einem Monat, jedoch hatte das mit der Anmeldung für die neue Schule erst letzte Woche geklappt, sodass meine neue Klasse schon ein paar Wochen mit dem Stoff voraus war.

Ich hoffte aber einfach darauf, dass ich jetzt abschließen konnte, mit allem und jedem, was mich so angenervt hatte.

Meine Gedanken wurden unterbrochen durch ein kleines Wesen namens Samantha, das an mir vorbeitrottete.

"Hey, Sam. Dir auch 'nen guten Morgen!" Ich konnte mir dabei ein Grinsen nicht verkneifen. Das sah einfach süß aus, wie mit halboffenen Augen nach etwas Essbarem suchte.

"Morgen...", war das Einzige, was sie in ihrem Zustand rausbrachte, während sie nach einer Packung Cornflakes griff.

Erneut musste ich leicht lächeln, dann machte ich kehrt und ging wieder hoch. Ich schmiss mich auf mein Bett, schnappte mir mein Handy und hörte Musik. Aus den 15 Minuten, die ich Musik hören wollte, da mir schließlich noch etwas Zeit blieb, bis ich aufbrechen musste, wurden ganz schnell 25 Minuten.

Plötzlich schreckte ich auf, denn etwas hatte sich auf mich geschmissen. Ich öffnete entsetzt die Augen und erblickte Sam. Die sah jetzt um einiges munterer aus als eben in der Küche. Ich nahm einen Kopfhörer aus dem Ohr. "Wie wärs, wenn du dich langsam mal fertig machst? Wir sollten langsam los.", kicherte sie.

Trust me. || Tardy FanfictionWhere stories live. Discover now