Chapter 62 | learn hoping.

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[Sixx Minutes - Snoop Dog]

Pov: Taddl
"Hey, hey, hey, wartet mal. Wie wäre es, wenn wir den Spieß umdrehen und ihr zuvor kommen? Wir erzählen dem Jugendamt von den aktuellen Umständen. Dann müssen die ja irgendwas - " - "Nein!", rief Ardy plötzlich, sodass wir alle zusammenzuckten. "Tut mir leid." Aber auf keinen Fall das Jugendamt!", murmelte er mit einem Klang von Angst in der Stimme.

Mein Vater blinzelte verwirrt. "Warum? Wir dachten, du willst da raus kommen?" Ardy schüttelte heftig den Kopf. "Aber doch nicht so! Wenn die davon erfahren, wird sie in eine Klinik gesteckt und mich geben sie weg. Ich will das nicht. Da leide ich lieber, bis ich endlich 18 bin und bleibe dafür eben..." Man sah ihm seine Angst nun deutlich an. Er schien mit den Tränen zu kämpfen, sein Anblick bohrte mir ein Loch in mein Herz. Ich musste irgendetwas tun: Also legte ich meinen Arm um ihn und drückte ihn an mich. Kalte Tränen fielen auf meinen Hoodie und hinterließen dort dunkle Flecken.

Meine Mutter lächelte sanft. "Deine Mutter wird sowieso in die Klinik müssen, du musst doch einsehen, dass es besser für sie und dich ist. Was dich betrifft, weißt du doch noch gar nicht, wohin du kommst. Lass den Kopf deswegen nicht hängen..." - "Mama, ganz ehrlich? Wäre ich in seiner Situation, ich hätte auch Angst. Und ich würde auch nicht in ein Heim wollen."

Pov: Ardy
Mittlerweile lagen wir in Taddls Bett.
Taddl strich mir beruhigend über den Rücken, während mein Kopf auf seiner Brust ruhte. Sein Körper strahlte unglaubliche Wärme aus, die sich über meinen verbreitete. Ich konnte noch immer nicht fassen, was er und seine Familie bereit waren, für mich auf sich zu nehmen.

Als der Vorschlag seiner Mutter gekommen war, hatten wir beide den Atem angehalten. Sie hatte bedacht, dass sie sich zwar mit solchen Dingen nicht auskenne, aber vielleicht hätte man die Chance, einen Antrag oder ähnliches zu stellen, dass "Thaddeus' Ardy" bei ihnen wohnen bleiben konnte, bis der Entzug beendet wäre. Taddls Augen waren ganz groß geworden. "Das würdet ihr wirklich tun?" - "Vorausgesetzt, dein Vater stimmt zu." Mit einem Nicken von Taddls Vater war die Sache bestätigt gewesen.

Während Taddl völlig aus gerastet, aufgesprungen und seinen Eltern um die Hälse gefallen war, hatte ich bloß sprachlos da gesessen. Natürlich war das ein freundlicher Vorschlag gewesen. Aber wie hoch sollte die Wahrscheinlichkeit, dass alles so funktionierte, schon sein? Bei meinem Glück würde ich in einem Heim landen. Aber würde es mir dort wirklich besser gehen? Mit meiner Mutter in der Klinik, von Taddl getrennt und meinen Gedanken überlassen? Wahrscheinlich weniger. Doch genau so würde es kommen. Ich sah es schon vor mir.

Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Ardy...? Ardy, schläfst du?" - "Nein", sagte ich tonlos. Taddls Hand glitt über meinen Rücken in meine Haare. "Jetzt wird alles gut", bemerkte er in einem - meiner Meinung nach - zu optimistischen Tonfall. Ich brummte nur. "Du glaubst mir nicht, hmm?" - "Fällt mir sehr schwer", murmelte ich gegen seine Brust, was Taddl aufseufzen ließ.

"Ardy, meine Mutter hat recht. An einem Entzug kommt sie nicht vorbei. Und, je früher, desto besser. Wenn du dann hier bleiben darfst, macht es das ganze doch auch viel angenehmer für dich, oder? Und die vom Amt werden einsehen müssen, dass es dir hier bessser geht, als sonst irgendwo. Du stehst das durch. Du hast schon schlimmeres durchgestanden. Ich helfe dir. Wir schaffen das, zusammen."

Er richtete uns auf und lächelte mich sanft an. Und es wurde mir klar. Taddl hatte recht. Nach den vergangen Tagen stand er mir noch immer bei, obwohl ich ihn verletzt hatte. Das rechnete ich ihm hoch an. So würde er mir auch jetzt wider beistehen. Plötzlich breitete er seine Arme aus. Unsicher ließ ich mich in die Umarmung hinein fallen. Fest drückte er mich an sich. Ein paar Minuten verweilten wir so, bis er schließlich seine Stirn an meine legte und mir tief in die Augen sah. "Du musst lernen, zu hoffen."

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Hej!

Ich hab's schon oft angekündigt, diesmal aber wirklich: Es wird nur noch sehr wenig Kapitel hiervon geben. Und ich würde gerne erst möglichst zu Ende schreiben, bis ich den nächsten Teil hochlade. Natürlich beeile ich mich, das kann aber auch bedeuten, das Teil 63 erst am Wochenende kommt.

Allerdings sitze ich auch schon an der nächsten FF. Nur als Info. Versteht mich bitte, ich habe jetzt wirklich viel mehr Schule als vorher & dadurch weniger Zeit.

Wo habt ihr die meisten Freunde? Im "Reallife" oder doch im Internet?

Hoffe auf Antwort und naturally auch Kritik. Nacht!

Trust me. || Tardy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt