Chapter 55 | black.

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[Kaleidoskop - Jennifer Rostock]

Pov: Taddl
Wut sammelte sich. Wut darüber, dass sie nach Tagen noch immer nicht begriffen hatten, dass ich allein sein wollte, ihre Hilfe nicht brauchte. Darüber, dass sie Freddy vorschickten. Und darüber, dass er so tat, als hätte er Ahnung. Ich sprang auf und lief zur Tür, um mich mit der Stirn dagegen zu lehnen. Mit den Händen stützte ich mich links und rechts. Dann ließ ich meinen Gefühlen freien Lauf. Ohne Rücksicht.

"Du glaubst also, es zu wissen. Na, das ist ja prima! Der glückliche, perfekte, von allen so geliebte Frederik glaubt also, er wüsste Bescheid. Aber da irrt er sich. Du weißt gar nichts! Ach komm, lass mich einfach in Ruhe! Du hast doch keine Ahnung! Aber kluge Sprüche klopfen, das kannst du gut..." Meine Stimme war eine Mischung aus wütendem Brüllen und verzweifeltem Schluchzen. Freddy machte keinen Mucks.

Langsam ließ ich mich zu Boden sinken. "Ich will doch nur zu Ardy...", jammerte ich schwach und gequält, leise genug, dass Freddy das nicht hören konnte.

Jedoch wollte ich nicht zu ihm, wegen mir selbst. Wichtiger war mir, zu sehen, ob es ihm zu Hause gut ging. Warum hatte ich ihn gehen lassen, diese Frage stellte ich mir seit Tagen. Hätte ich ihn nicht gehen lassen, wäre ein weiterer Streit wohl vorprogrammiert gewesen. Wer weiß, ob das ein besseres Ende gefunden hätte? Ich schluckte schwer, fühlte mich elend.

"Nein, Taddl, ich hab' keine Ahnung, was du fühlst. Aber ich weiß, dass es nur wegen ihm so sein kann. Ich würde dir gerne helfen, aber du gibst mir nicht die Chance dazu. Wenn du es dir anders überlegst, ich bleibe da. Ich gehe jetzt runter und lasse dich, so wie du möchtest." Freddy klang enttäuscht und verletzt.

Aus Trotz setzte ich noch einen drauf: "Ja, genau, geh runter zu deinem perfekten Andre! Der ist doch bestimmt auch da, heh? Verpiss dich. Geh einfach. Auf eure Hilfe kann ich gut und gerne verzichten. Lasst mich alle verdammt nochmal allein!" Daraufhin hörte ich langsame, sich entfernende Schritte. Kraftlos rollte ich mich auf dem Boden zusammen und wäre wohl in einem Meer meiner eigenen Tränen ertrunken, wenn für diese noch genügend Wasser in meinem Körper gewesen wären. Die Schwärze umhüllte mich erneut.

Pov: Ardy
"[...] Ja, und sonst war's das dann auch. Danke für eure Aufmerksamkeit.", schloss Felix unseren Vortrag. Standardsatz. Alle fingen an, zu klatschen. Simon verbeugte sich überheblich vor der Klasse, Felix und ich grinsten. "Gut. So weit alles klar oder gibt es noch Fragen?"

Erleichterung machte sich langsam in mir breit. Endlich geschafft. Es war mir schwer gefallen, vor der ganzen Klasse zu reden. Aber es hatte sich ausgezahlt, gestern noch mal alles durchgegangen zu sein. So hatte ich es ohne weitere Komplikationen geschafft. Als sich niemand für Fragen meldete, lächelte ich zufrieden.

"Anmerkungen?", fragte der Lehrer. Niemand meldete sich. Wir wurden aufgefordert, uns zu setzen. Fast gleichzeitig ließen wir uns also auf unsere Plätze fallen. Plötzlich schnellte ein Arm in die Höhe. Es war Collin, der scheinbar eine wichtige Frage zu stellen hatte. Der Lehrer nickte ihm zu. "Wo ist eigentlich Thaddeus? Sollte er nicht auch in der Gruppe sein? Drückt er sich? Hätte ich ja auch zu Hause bleiben können!"

Meine Finger verkrampften sich, schlossen den Stift, den ich in der Hand hielt, fest ein. Ich biss du Zähne zusammen. Wusste nicht, ob ich wütend auf Collin oder traurig wegen Taddls Abwesenheit sein sollte. Ich wollte ansetzen, etwas zu sagen, doch das wurde mir plötzlich abgenommen.

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Whuts happenin'?

Ich weiß ganz genau, wie viele Kapitel es noch geben wird und wann das letzte kommt. >:D

Der Berufswahltest, den wir heute zurückbekommen haben, sagt, ich wäre recht unsozial. Aber dennoch sehr hilfsbereit und einfühlsam. Kaaaaay...

Habt ihr schon Pläne und Wünsche, was ihr nach der Schule machen wollt?

Nightinight. •~•

Trust me. || Tardy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt