Chapter 33 | never give up.

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--- abends ---

Pov: Ardy
Man konnte ein leises Atmen vernehmen, ruhig und gleichmäßig. Taddl war eingeschlafen, den Arm um mich geschlungen, das Gesicht an meine Brust geschmiegt. Es war schon dunkel, ich konnte nur seine Umrisse erkennen, aber das genügte mir schon.

Zu wissen, dass er bei mir war, wirkte enorm beruhigend auf mich. Womit hatte ich eigentlich so ein Glück verdient? Dieser Junge war perfekt und ich, ich hatte so viele Makel und Fehler. Wie passte das zusammen? Es war mir unerklärlich, aber es machte mich unglaublich glücklich. Er machte mich unglaublich glücklich.

Wie hätte ich diesen Tag ohne ihn überstehen sollen? Was wäre gewesen, wenn ich ihn alleine zurück geschickt hätte, bei meiner Mutter geblieben wäre? Oder wenn Taddl gar nicht erst dabei gewesen wäre? Ich wollte mir das eigentlich gar nicht ausmalen.

Wie dankbar ich ihm war. Für alles. Den ganzen Tag war er an meiner Seite gewesen. Und selbst heute Mittag, als wir bei seinen Eltern gewesen waren, hatte er zu mir gehalten. Nicht aufgegeben. Nicht locker gelassen. Sondern gekämpft.

Wir hatten am Tisch gesessen und ich hatte erst von meiner Situation erzählen müssen und von dem, was meine Mutter getan hatte. Seine Eltern hatten geduldig zugehört, zwischendurch die Stirn gerunzelt oder sich Blicke zugeworfen, die ich nicht hatte deuten können. Taddls Hand hatte währenddessen durchgängig auf meinem Knie geruht. Das und sein teils besorgter, aber auch liebevoller Blick hatten mir die nötige Kraft gegeben.

Kaum hatte ich ausgesprochen, da hatte er sich seinen Eltern zugewendet und von seinem Vorschlag, seiner Bitte erzählt. Natürlich waren sie nicht sonderlich begeistert davon gewesen, trotz den Umständen. Verständlich. Es kommt ja auch nicht alle Tage vor, dass der Sohn einen sowas fragt. Aber Taddl hatte nicht aufgegeben. Mit aller Kraft hatte er versucht, sie zu überzeugen.

Zwischendurch hatte ich mehrmals meine Augen geschlossen und mich in meinen Gedanken verloren, sodass ich immer nur einzelne Sätze von ihm hörte. Schlussendlich hatte er es doch irgendwie geschafft. Na ja, zumindest hatten seine Eltern es für eine vorübergehende Zeit erlaubt. Aber selbst dieses 'vorübergehend' hatte Taddl schon aufspringen und ihnen um die Hälse fallen lassen. Wie ein kleines Kind hatte er sich gefreut.

Und auch seine Eltern hatten mich freundlich in den Arm genommen. Sie mochten mich ja und das, was sie hatte zweifeln lassen war wohl weniger meine Person. Sie waren so warm zu mir. Und sie nahmen mich einfach auf. Auch Taddls Geschwister hatten kurz darauf davon erfahren, da Taddl ihnen sofort vor Freude die Botschaft überbracht hatte. Sogar Freddy und Sam hatten sich daraufhin gefreut.

Ein wenig wunderte mich die Offenheit dieser Familie, diese Warmherzigkeit. Es war ja nicht wirklich selbstverständlich. Ich wünschte, ich hätte all die Jahre so eine Familie gehabt. Aber dadurch, dass sie mich alle so aufnahmen, ging es mir schon besser. Auch, wenn ich meine Bedenken hatte, wenn ich an die Zukunft dachte. Aber heute Nacht wollte ich mir einfach darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen.

Taddl regte sich. Schnell schloss ich die Augen. Ich spürte, wie er seinen Kopf anhob, kurz darauf seufzte er zufrieden und platzierte seinen Kopf wieder auf mir. Mit dem Arm, den er um mich geschlungen hatte, drückte er mich noch ein Stückchen dichter an sich, bis er wieder Ruhe gab. Ich liebte diesen Kerl. So sehr. Mit diesem Gedanken verabschiedete ich mich in die Traumwelt.

Trust me. || Tardy FanfictionWhere stories live. Discover now