Chapter 40 | back in hell.

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Pov: Taddl
Stille, die mich fertig machte. "Ardy...", flehte ich. Weiter mied er Blickkontakt. Aber endlich regte er sich. "Ich... will nicht zurück. Aber ich muss es ihr sagen, sie hat ein Recht darauf, zu wissen, wo ihr Kind ist." Er versuchte, stark zu klingen. Leider erreichte er genau das Gegenteil.

"Und du kommst da wieder raus?" Ich drehte ihn zu mir und schob sein Kinn so, dass er mir in die Augen sehen musste. Er war unsicher, schließlich atmete er tief ein nickte zögernd. Ich lehnte meine Stirn an seine. "Versprochen?", nuschelte ich leise, aber für ihn noch hörbar. Er löste sich und zwang sich ein Lächeln auf. Um ehrlich zu sein, war das nicht die Antwort, dir ich mir erhofft hatte. Dennoch beließ ich es dabei. "Ich warte dann hier draußen auf dich." Mit diesen Worten zog ich ihn ein letztes Mal in meine Arme, bevor er hinter seiner Haustür verschwand.

Seufzend ließ ich mich auf die Stufe vor der Tür nieder und fischte mein Handy aus meiner Tasche. Ich brauchte jetzt Ablenkung. So öffnete ich eins der vielen Spiele, die ich sonst eher selten anrührte und versuchte, auf andere Gedanken zu kommen. Doch ich hielt es keine zwei Minuten lang aus, bis ich aufgab. Meine Beine zog ich an mich, umschlang sie mit meinen Armen.

Seufzend legte ich mein Kinn auf meine Knie. Ich hatte Angst. Angst um ihn. Weil er mir so unglaublich wichtig war und ich um jeden Preis vermeiden wollte, dass er verletzt wurde. Ich hasste diese Angst. Ich hasste seine Mutter. Dafür, dass sie das, was mir am wichtigsten war, zerstörte. Irgendwann schaute ich auf mein Handy. Eine Viertelstunde hielt er sich jetzt schon in diesem Haus auf. Ich hätte mitkommen sollen. Was gab es so viel mit ihr zu klären? Ich hielt es nicht mehr lange aus. Es folgten weitere 15 quälende Minuten, in denen ich nichts weiter tat, als ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden herum zu tippen.

Doch plötzlich vibrierte mein Handy. Ein Anruf. Ardy? Warum kam er nicht einfach raus? Ich stand auf und holte tief Luft, dann ging ich ran.

"Ardy?" - "Geh bitte." Seine Stimme klang kalt.
"Gehen? Dann komm raus und wir gehen." - "Nein. Du sollst gehen." Dieser Satz und die Kälte, die in seiner Stimme lag, versetzten meinem Herzen einen Stich. "Warum soll ich gehen? Warum?" Ich war den Tränen nahe. Wollte ihn nicht alleine hier, in der Hölle, lassen. "Weil ich es möchte. Geh." Bevor ich etwas erwidern konnte, hörte ich ein Klicken, kurz darauf ein leises Tuten. Mein Herz drohte in 1000 Teile zu zerspringen. Meine Beine wollten unter mir einbrechen. Ich sank auf die Knie, konnte die Tränen nicht länger zurückhalten.

Pov: Ardy
Ich ließ mein Handy sinken, verspürte ein Stechen in meinem Herzen. Versuchte, mich zusammenreißen, ich wollte nicht heulen. Mir wurde etwas schwindelig, ich fasste an meinen Kopf und versuchte, meinen Atem zu regulieren.

Schließlich ging ich zu meinem Fenster und setzte mich auf meinem Schreibtisch, der davor stand. Doch kaum hatte ich meine Stirn gegen die Scheibe gelehnt, schmerzte es schon wieder. Ich hatte von hier aus den perfekten Blick auf die Straße, unseren Eingangsbereich und somit... Taddl. Er kniete dort, hielt seine Hände vor das Gesicht, als wolle er es verstecken. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Doch eigentlich war er der Verletzte. Ich hatte es nicht gewollt.

Am liebsten würde ich nach draußen rennen und ihn in meine Arme schließen. Aber das ging nicht. Ich beobachtete ihn. Er schien zu weinen, er bebte und zitterte. Sein Anblick trieb mir Tränen in die Augen, also wandte ich mich ab und lenkte meinen Blick an eine Wand.


Trust me. || Tardy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt