Chapter 39 | stay.

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[Im Ascheregen - Casper]

Pov: Taddl
Je mehr Gruppen er verlas, desto mehr Arme schnellten in die Höhe, unzufriedene Blicke, lautes Seufzen. "Außerdem Thaddeus, Simon, Felix und Ardian, Thema Sturm und Drang..." Bevor ich diesen Satz richtig fassen konnte, nahm ich schon ein Zischen neben mir wahr. "Fuck. Nicht im Ernst..." Ich schaute zu Ardy. Er schüttelte den Kopf. "Ich mach' das nicht." Ich seufzte. Beste Voraussetzung, nicht. Er würde da sowieso nicht drum herum kommen. Ich wusste immer noch nicht, was er gegen die Beiden hatte. Aber vielleicht würde ich es ja so herausfinden. Mein Blick schweifte durch den Raum und stoppte bei Simon. Dessen Blick war auf meinen Freund gerichtet. Er schaute traurig, schon fast schuldbewusst.

--- in der Pause ---
Wir saßen wieder auf der Mauer, seit mehr als einer Stunde hatte Ardy keinen Ton mehr von sich gegeben. Irgendetwas stimmte doch heute nicht. Eben im Computerraum, als wir in der Gruppe zusammen saßen, hatte er bloß am Tisch gesessen und auf seine Finger gestarrt. Ich hatte versucht, ihn ab und zu mal anzustupsen und ihn zu fragen, ob ihm noch etwas zum Thema einfällt, doch er hatte nur den Kopf geschüttelt und sich weiter auf seine Finger konzentriert.
Ich hatte Simon und Felix entschuldigende Blicke zugeworfen, Simon hatte verständnisvoll genickt, während Felix weiterhin nur geknickt zu Ardy herüberschielt hatte. Zu dritt hatten wir Dinge, die uns schon zum Thema einfielen, gesammelt, die letzten Minuten hatten wir weiter im Internet recherchiert. Das Klingeln war schließlich eine Erlösung gewesen. Aber um die weitere Zusammenarbeit würden wir nicht herum kommen, auch Ardy würde mitmachen müssen. Und deswegen sollte ich versuchen, einen Weg zu finden, die drei zu versöhnen. Vor zwei Wochen hatten die Beiden ja schon einen Schritt auf Ardy zugemacht, aber er traute ihnen nicht. Ich würde mit Ardy reden, aber nicht jetzt, nicht hier. Dennoch wollte ich ihn irgendwie ein bisschen aufmuntern. Kurzerhand legte ich einfach meinen Kopf auf seine Schulter, griff nach seiner Hand, verschränkte unsere Finger und versteckte sie schließlich hinter meinem Rücken. Er regte sich und schaute zu mir runter. "Sieht ja keiner", nuschelte ich und grinste ihn frech an. Er schnaubte belustigt und sein Blick wanderte wieder nach vorne. So verbrachten wir die Pause. Und auch die letzten beiden Stunden verliefen eher ruhig. Als es klingelte, verließen wir gemeinsam das Gelände. Keiner sagte etwas, ich hasste diese Stille.
So richtig unangenehm. Doch als wir die Straße zu Ardys Haus erreichten, blieb er ruckartig stehen. "Ardy? Was ist los?" - "Ob ich ihr sagen sollte, wo ich bin? Warum? Damit sie sich keine Sorgen macht? Sie hat sich ja auch sonst auch nicht gekümmert! Also, was kümmert's dich?", die Wut kam wieder auf. "Taddl, sie ist meine Mutter! Immernoch! Und ich finde, es wäre vielleicht schon angebracht..." Zum Ende hin wurde er immer leiser, flüsterte am Schluss fast. "Nein!? Das kannst jetzt nicht wirklich ernst meinen! Als ob ich durch jetzt nochmal da rein lassen würde?!", sofort schlug ich mir die Hand vor den Mund. Das war jetzt vielleicht ein bisschen zu laut gewesen. Ich wollte ihn nicht anschreien. Ardy war unter meinen Worten zusammengezuckt. Er schien ins Leere zu starren. Plötzlich machte er kehrt und lief mit großen Schritten auf sein Haus zu. Scheisse. Warum hatte ich so übertreiben müssen? "Ardy... Ardy, warte!" Er lief weiter. Ich konnte ihn so nicht gehen lassen, also rannte ich hinter ihm her. "Ardy, bleib stehen!" Als ich ihn eingeholt hatte, legte ich meine Hand auf seine Schulter und stoppte ihn. Er drehte seinen Kopf weg, sein Kiefer war angespannt. "Lass mich einfach." - "Was hast du vor?", ich versuchte, sanft zu klingen, was mir zugegebenermaßen nicht vollkommen gelang. Ich wollte es eigentlich nicht noch mehr ausarten lassen, auch wenn ich mich sehr bemühen musste. Er gab mir keine Antwort. "Willst du ihr sagen, wo du bist? Oder willst du jetzt doch ganz zurück zu ihr?"


Trust me. || Tardy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt