Chapter 28 | helpless.

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Pov: Freddy
Die Tür fiel ins Schloss. Ruhe. Niemand sagte etwas oder regte sich. Es waren bloß Sekunden, doch die Zeit schien schief endlos zu verstreichen. Endlich rührte sich Taddl. Er schlug auf den Tisch. Das Geschirr klirrte.

"Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll." sagte er. In seinen Augen spiegelte sich Angst. Verzweiflung huschte über sein Gesicht. Er stand auf und wand sich zum Gehen. "Thaddeus, warte." sagte Vater. "Egal, was es ist, sei für ihn da und hör ihm zu..."

Taddl nickte stumm. Er hielt die Türklinke bereits in der Hand, als Dad nochmal das Wort ergriff. "Und Junge, du weißt, dass wir immer für dich da sind und hinter dir stehen. Wir sind schließlich eine Familie!" Taddl nickte ein weiteres mal, doch diesmal zuckten seine Mundwinkel ein wenig und verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. Stumm verließ er den Raum durch die selbe Tür, durch die Ardy entschuldigend verschwunden war.

Pov: Ardy
Ich war ein Stockwerk nach oben gegangen, ins Bad. Wohin auch sonst? Ich wohnte hier ja nicht und das war der einzige Raum, den ich kannte und der sich mir bot. In Taddls Zimmer hatte ich nicht gewollt. Also war ich eben ins Bad gegangen.

Am Waschbecken hatte ich mir kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen und kurz darauf auch in meinem Gesicht verteilt. Jetzt schaute ich im Spiegel dem Wasser zu, dass von meinem Gesicht tropfte. Es war so ein schöner Morgen gewesen. Und ich hatte alles kaputt gemacht. Aber was blieb mir sonst? Ich konnte mich schließlich nicht für immer hier aufhalten, auch wenn ich fast alles dafür gäbe.

Ich seufzte und lief rückwärts zur Wand hinter mir, an die ich mich sogleich lehnte und mich dann an ihr herunter auf den Boden sinken ließ. Das letzte Bild von Taddl macht mir immernoch schwer zu schaffen. Ich hatte ihn bisher nie so gesehen. Und ich wollte ihn definitiv nie wieder so sehen.

Pov: Taddl
Ich schleppte mich die Stufen hoch. Mir war ein wenig schwindelig, weshalb ich mich regelrecht am Geländer festkrallte. Ich fröstelte. Ich wollte Ardys Nähe. Dadurch würde ich mich beruhigen.

Aber gerade er war schließlich der Grund, warum ich mich so elend fühlte. Wo war er jetzt überhaupt? Ich hatte keine Haustür gehört, er konnte nicht nach draußen gegangen sein. Doch diese Frage erübrigte sich sofort, als ich am Bad vorbei zu meiner Zimmertür lief.

Man hörte das Rauschen des Wassers hören, das vermutlich aus dem Hahn floss. Ich hielt inne. Sollte ich...? Ich holte Luft und... ging weiter. In meinem Zimmer ließ ich mich auf mein Bett sinken. Ich saß steif und aufrecht da und starrte einfach auf das gegenüber stehende Sofa, auf welchem sowohl die unbenutzte Bettwäsche von gestern Abend als auch Ardys Klamotten lagen.

Ich wollte nicht, dass er jetzt ging. Ich wollte allgemein nicht, dass er ging. Zuhause ging es ihm nicht gut, seitdem er mir gestern alles erzählt hatte, hatte ich regelrecht Angst um ihn. Ich konnte ihn jetzt nicht gehen lassen.

In diesem Moment klopfte es an der Tür. Ich sagte nichts, starrte bloß weiter auf Ardys Klamotten. Die Tür öffnete sich und ER kam herein. Er schaute sich im Zimmer um. Als sein Blick auf mich fiel, hielt er inne.

Ich schloss meine Augen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, die Ellbogen auf die Knie gestützt. Kurz darauf hörte ich Schritte, die sich ein Stück zu entfernen schienen. Ich öffnete die Augen und lugte zwischen meinen Fingern hindurch.

Ich sah, wie er am Sofa stand und seine Sachen zusammenpackte. Er drehte sich um und sein Blick ruhte auf mir. Er sah betrübt aus. Hin und wieder huschte etwas undefinierbares über sein Gesicht. Schmerz? Verärgerung?

Plötzlich rührte er sich und kam auf mich zu. Schnell schloss ich meine Augen wieder. Ich atmete schneller, aber auch schwerer, schließlich waren die Hände vor meinem Gesicht keine große Hilfe dabei.

Trust me. || Tardy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt