Chapter 8 | no sleep.

5.9K 326 52
                                    

Pov: Taddl
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich beeilen sollte. Ich hob Sam von mir herunter und sprang auf. Dann wühlte ich auf meinem Schreibtisch nach den Büchern und Heften, die ich brauchen würde. Meinen Zeichenblock klappte ich einfach zu und schob ihn in die Tasche.

Seit ich das Zeichnen für mich entdeckt hatte, ging ich kaum noch ohne einen Block aus dem Haus. Es gab immer etwas zu zeichnen. Was konnte ich auch dafür, dass die Lehrer den Unterricht immer so monoton gestalteten?

Ich schnappte mir die Tasche und hechtete die Treppe herunter. Meine Mutter stand im Flur und drückte mir eine Flasche Wasser und einen Apfel in die Hand. In der Schule aß ich selten etwas. Aber sie zwang mich dennoch jeden morgen, einen Apfel mitzunehmen, Widerstand war da zwecklos. Ohne Essen ließ sie mich nicht weg. Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu.

Nachdem ich Schuhe und Jacke angezogen hatte, rief ich nach Sam. "Endlich!", rief sie mit einem gespielt genervten Blick. Wir beide verabschiedeten uns kurz und verließen dann das Haus.

Pov: Ardy
Mein Handywecker klingelte. Wie gewohnt tippte ich so lange auf dem Bildschirm herum, bis es endlich still war. Danke! Ich drehte mich noch einmal um.

Der letzte Tag war wie jeder davor gewesen. Auch heute war sie wieder so spät gekommen. Wer weiß, was sie schon wieder getrunken oder geraucht hatte. Ich wollte es nicht wissen.

Ich hatte sie trotzdem wieder erzählen lassen und wieder viel zu spät ins Bett geschickt. Ich hatte kaum Schlaf. Ich wusste, dass das auf Dauer nicht gut gehen konnte, aber ich war schließlich der Einzige, den sie noch hatte. Ich konnte sie nicht lassen.

Ein weiteres Mal klingelte mein Wecker. Ich erhob mich ein wenig und schaute auf die Uhr. Fuck. Schon wieder zu spät.

Ich streckte mich und griff nach einem Zipfel der Decke, zog ihn nach links, um rausschlüpfen zu können. Doch plötzlich wurde mir schlecht. Durch die Bewegung der Decke machte sich der Geruch, den meine Mutter in der Nacht auf ihr hinterlassen hatte, weil sie sich bei einem ihrer Heulanfälle eingekuschelt hatte, bemerkbar. Shit, war das ekelig.

Heute Mittag musste ich das Bett unbedingt neu beziehen. Und ich sollte das Fenster kippen, solange ich weg war. Rasch stopfte ich mein Zeug in eine Tasche, warf sie mir um die Schulter, griff mir schnell ein paar Sachen aus meinem Kleiderschrank und hetzte damit ins Bad.

Dort angekommen warf ich die Tasche in eine Ecke, entledigte mich meiner Schlafsachen und stieg in die Dusche. Nach fünf Minuten war ich fertig. Ich zog mich an und putzte mir die Zähne. Ein letztes Mal blickte ich in den Spiegel.

Kapuze auf, ich nickte und schnappte mir meine Tasche wieder. In der Küche schnappte ich mir dann eine Flasche Wasser. Kurz darauf eilte ich schon aus dem Haus. Draußen schaute ich auf mein Handy. Okay, jetzt hatte der Unterricht sowieso schon längst begonnen. Da brachte hetzen auch nichts mehr. So lief ich in meinem gewohnten Schritttempo.
Kaum war ich angekommen und hatte zwei Schritte auf den Hof gemacht, hörte ich den Gong.

Shit! 'Ne ganze Stunde verpasst.
Ich betrat das Gebäude, die Gänge waren leer. Klar, normalerweise sollte ja jetzt auch jeder im Unterricht sitzen. Vor dem Klassenraum angekommen wollte ich klopfen, doch ich hielt inne. Ob Thaddeus da ist?

Trust me. || Tardy FanfictionWhere stories live. Discover now