Chapter 25 | truth and tears.

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Pov: Ardy
Ich erzählte also zögernd davon, wie ich gestern ihre Nachricht las und welche Vermutung ich daraufhin hatte.

"[...] Ich hab' einfach Angst um sie. Ich hasse sie. Dennoch will ich nicht, dass irgendwer ihr etwas antut. In dem Zustand kann sie sich nicht wehren... Und ich hasse mich einerseits dafür, dass ich es nicht verhindern kann. Außerdem will ich nicht, dass sie mir doch so wichtig ist. Sollte man seine Mutter nicht eigentlich lieben? Ich kann das nicht. Ich verabscheue sie. Und mich."

Ich holte tief Luft und wischte mit einer Hand meine schon wieder aufkommenden Tränen von den Wangen. Zum Glück war es dunkel, so konnte Taddl es nicht sehen. "Ich wollte dann einfach weg. Ich brauchte jemanden. Du bist der Einzige, dem ich das hier anvertrauen konnte. Sorry, Taddl. Ich wollte nicht so viel labern. Vergiss es einfach wieder. Danke dir." - "Hör bitte auf, dich zu entschuldigen.", vernahm ich nun endlich wieder seine Stimme, "Und bedanken musst du dich genauso wenig. Ich hab' dir gerne zugehört und du solltest wissen, dass ich das immer tun werde. Ich werd' immer da sein. Verlass dich drauf. Ich denke, wir sollten jetzt erstmal schlafen. Du solltest dich beruhigen und an andere Dinge denken." Taddls raue Stimme hatte irgendwie eine beruhigende Wirkung auf mich.

"An andere Dinge?", hakte ich nach. "Ya. An schöne Dinge." Ich spürte, wie er seinen Kopf daraufhin von meiner Brust nahm. Ich wollte protestieren, doch meine Worte wurden durch etwas Weiches auf meinen Lippen erstickt. Der Kuss war kürzer als vorhin, aber nicht weniger gefühlvoll. Als Taddl wieder von mir ab ließ, hauchte er mir ins Ohr: "An sowas zum Beispiel." Ich musste lächeln. Sein Kopf fand den Weg wieder zurück auf meinen Oberkörper.

"Ich denke, jetzt kann ich schlafen.", murmelte ich. Taddl lachte leise auf. "Gute Nacht, Ardy. Träum schön von mir." Jetzt musste auch ich leicht lachen. "Werd' ich sicherlich. Gute Nacht." Mit diesen Worten schloss ich meine Augen.

Pov: Taddl
Ich wachte auf. Unter mir hob sich Ardys Brust in regelmäßigen Abständen. Gedämpft konnte ich auch seinen Herzschlag wahrnehmen. Ich stützte mich mit den Ellbogen auf auf, sodass ich in sein Gesicht sehen konnte. Es war perfekt. Er war perfekt. Wen ich ihn so ansah, ging mein Herz schneller. Ich hob meine Hand an und berührte mit meinem Zeigefinger seine Wange, strich sie entlang. Seine Haut war glatt und makellos. Ich fuhr mit dem Finger seine Unterlippe entlang. Mehrmals. Ganz sanft.

Plötzlich räusperte er sich und ich fuhr zusammen. "Oh! Ich ehm... ich wollte dich nicht wecken..." - "Ich wäre wahrscheinlich sowieso bald wach geworden. Wie rot du wirst!" Shit. War ja klar, dass das passieren würde. Ardy beugte sich vor und drückt mir einen Kuss auf die Nase. "Das muss dir nicht peinlich sein, Taddl." Er lächelte mich freundlich an, weshalb ich nicht anders konnte, als dies zu erwidern. Es klopfte an der Tür, Ardy zuckte.

"Ja?" - "Jungs, wollt ihr vielleicht frühstücken?" Das war die gedämpfte Stimme meiner Mutter. Sie kam nicht rein, so neugierig wie sie war, musste sie sich bestimmt ziemlich zusammenreißen, um nicht einfach reinzustürmen. Ich schaute Ardy an. Der schaute bloß auf die Bettdecke. "Ja, wir kommen gleich, danke!", antwortete ich. Ich hörte, wie sich die Schritte entfernten, dann schaute ich wieder zu Ardy, der immernoch so da saß.

Mit der rechten Hand hob ich sein Kinn an und drehte es zu mir. Ich konnte mir denken, was sein Problem war. Ich streckte mich, schälte mich aus dem Bett und hielt ihm die Hand hin. "Komm. Sie werden sich schon nicht auffressen." Ich lächelte ihm aufmunternd zu. Er nickte vorsichtig und nahm zögernd meine Hand. Sogleich half ich ihm auf und zog ihn zu meiner Kommode. "Such dir einfach was raus." Ich selbst griff nach ausgewaschener Jeans, hellem Shirt und Kapuzenjacke.

Trust me. || Tardy FanfictionWhere stories live. Discover now