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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Dunkel und heiß – ja so könnte man ihn gut beschreiben. Den Raum, den ich gleich endgültig verlassen kann. Die Musik habe ich schon nach der ersten Woche so gut wie ausgeblendet, dabei steht sie im vollen Kontrast zu dem noblen Restaurant, in dem ich Tagsüber arbeite. Meine Tasche liegt schon gepackt unter dem Thresen und in meiner Hosentasche habe ich bereits zwei Geldscheine verstaut, damit ich Leah gleich noch Essen für die Schule an einem der Imbisse auf dem Weg nach Hause kaufen kann.

,,Hey, der Kleine dahinten hat nach deiner Nummer gefragt.", grinsend stupst mich Earth an und wackelt mit den Augenbrauen, ,,Geh rüber, ich melde dich gleich ab." Neugierig folge ich seinem Blick und entdecke einen kleinen zierlichen Jungen mit einem Longdrink in der Hand. Ich habe ihn gemacht. Ich nicke, dabei ist er gar nicht mein Typ. ,,Danke.", murmel ich bloß, nehme meinen Rucksack und laufe rüber zu dem kleinen Tisch, wo ich einen Arm um die zierliche Schulter des Gastes lege. ,,Wurdest du etwa verlassen?", säusel ich und deute auf die beiden leeren Stühle. Alles für etwas mehr Trinkgeld. ,,Naja... Sie wollten unbedingt tanzen. Das mache ich nicht so gerne." Ich nicke leicht und streiche über seine tatsächlich ausgesprochen weiche Wange. ,,Du wolltest also meine Nummer, mh?" ,,J–Ja.... Ich fand dich wirklich süß und– ja.", nervös rutscht er auf dem Stuhl vor und zurück und senkt seinen Blick für einen Moment ab, ehe er mit erröteten Wangen wieder aufsieht. Wahrhaftig geschmeichelt setze ich mich neben ihn und lege meine Hand kurz auf seinen Oberschenkel. ,,Hör mal, ich gebe meine Nummer nicht raus.", murmel ich leise und sehe ihn entschuldigend an, ,,Aber ich bin so gut wie immer zwischen zwölf und vier hier." ,,Ich verstehe.", nickt er schnell und drückt meine Hand kurz. Die vorher aufgeregt verzogenen Lippen, bilden nun ein sanftes Lächeln. Dankbar über seine Reaktion küsse ich seine Wange, während ich wieder aufstehe – nicht jeder reagiert so glimpflich auf eine solche Abfuhr. ,,Wir sehen uns also morgen.", flötet er. ,,Liebend gerne." Mehr oder weniger zufrieden tätschel ich seine Schulter und stürme aus dem Laden.

Ich bin so müde, dass ich nicht mal meinen Helm richtig aufsetze, bevor ich mein Motorrad starte. Leahs Essen bereits in meinem Rucksack. Einfaches Kao Pad muss sie in der Schule zufriedenstellen, dafür werde ich aber gleich direkt Khai Chiao für sie machen. Sie liebt dieses Omlette und es ist wahrscheinlich wirklich ihr Lieblingsessen – vielleicht ja auch nur, weil es das einzige ist, was ich richtig gut kochen kann.

Es ist viertel vor fünf, als ich in meinen Schlafklamotten aus meinem Schlafzimmer trete und vorerst etwas aufräume, ehe ich mir selbst sowie Leah das Frühstück herrichte.

,,Guten Morgen Brüderchen.", mit einem breiten Lächeln und in ihrer schicken Schuluniform kommt meine kleine Schwester auf mich zu und umarmt mich fest. ,,Frühstück?" ,,Gerne, aber ich mache das hier danach sauber. Du musst schlafen." Ihre Wärme ist wie ein neuer Hauch an Leben, der in meinen Körper gepumpt wird. Sie weiß, wie ungern ich sie arbeiten lasse, wenn sie sich doch all das erlauben soll, was mir verwerht wurde, doch ihr sanftes Lächeln überzeugt mich auch dieses Mal nach einigen Sekunden. ,,Ich habe noch genügend Zeit für all die anderen Dinge.", versichert sie mir sogar noch und drückt mich langsam auf einen der mal weißen lackierten Stühle. An einigen Stellen ist der Lack schon abgeblättert. Trotz der morgendlichen Frühe, strahlt sie – aber ich weiß, dass es nicht nur daran liegt, dass sie mich sieht. Nein, da macht sie bestimmt noch jemamd anderes glücklich! ...Oder sie hat gestern eine gute Serie geguckt, was weiß ich schon. Egal was es ist, es beruhigt mich. Vor noch einigen Tagen schien sie sehr gestresst und dass ich sie dabei nicht unterstützen konnte, sie nicht mal für ein paar Minuten auf andere Gedanken bringen konnte, hat mich ziemlich bedrückt. Ich muss stets auf ihre Freunde und die Betreuer in der Schule vertrauen. Sie wissen um unsere Situation, aber immer Rücksicht nehmen können sie schließlich auch nicht.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now