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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Die Sonne ist angenehm heiß – der laue Wind macht sie erträglich – der Himmel klar und die Luft sauber. Mit geschlossenen Augen richte ich meine Gesicht Richtung Himmel, lasse die Beine in den angenehm kühlen Wassers des Pools baumeln und lausche dem Plätschern, welches daraus entsteht. Ich seufze entspannt, streiche mir gleichzeitig den dünnen Schweißfilm von der Stirn und lasse mich doch wieder langsam ganz in das kalte Nass sinken. Eigentlich wollte ich das nicht tun, mich und die Badehose trocknen lassen und darauf warten, dass Leo sein Telefonat beendet und ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit erhaschen kann. Zwei Wochen sind wir nun schon hier – ganz ungestört und alleine in der Hitze, unter den Palmen. Leah ist seit gestern Abend wieder am lernen, hat Nanuk mit sich in eines der beiden gut klimatisierten Häuser genommen und uns damit langersehnter Zweisamkeit ausgesetzt.

Ich schiele rüber in das unsere Haus, erkenne Leos Silhouette hinten den leichten Vorhängen auf und ab wandern und frage mich doch tatsächlich, wie lange er mich schon hier warten lässt. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, könnten aber auch nur ein paar Minuten sein.
Ich tauche ab, höre das rauschen des Wassers und der Pumpe für einen Moment ganz klar und doch so gedämpft, ehe ich wieder über den Wasserspiegel auftauche und ein leises Zwitschern vernehme. Wir sind so vom Luxus umgeben, dass mir die angenehmen Tiergeräusche beinahe wie ein netter Service erscheinen, statt wie dem bloßem Naturell dieser Umgebung.
Ich streiche meine Haare zurück, nehme einen tiefen Atemzug und schwimme gleichzeitig ein Stück weit nach vorne, nur um mich dann auf den Rücken zu drehen, die Augen erneut zu schließen und dennoch Richtung Sonne zu schauen.

,,Püppchen, was machst du denn da?" – Ein paar Spritzer des Wassers landen auf meiner Brust und als ich meine Augen öffne kann ich Leos belustigt zusammengekniffen Augen hinter der Sonnenbrille nur erahnen. ,,Wir wollten etwas essen, nicht wahr? Du wolltest dich von der Sonne trocknen lassen und jetzt bist du doch wieder ganz im Pool." ,,Du hast so lange gebraucht.", grinse ich. ,,Milo, ich war vielleicht zehn Minuten–" ,,Yah wir wollten Zweisamkeit, Babe! Zweisamkeit.", beschwere ich mich mit hervorgeschobener Unterlippe und mache mich dennoch gleich auf den Rückweg zum Poolrand. Ich will ihn nicht warten lassen – und meinen leeren Magen schon mal gar nicht. ,,Nach dem netten Dinner in ein paar Stunden werde ich dir zeigen, die die perfekte Zweisamkeit aussieht–" ,,Du perveses–" Ich stocke um mir von ihm hoch helfen zu lassen und lehne mich gleich an seine starke und doch so bequeme Brust. ,,Du perverser Schönling." ,,Pervers? Na hör mal ich war auf Milo–Entzug und das nicht gerade kurz!" Und seitdem Luca uns das offizielle Go gegeben hat, lässt du kaum deine Finger von mir. Aber es ist ja nicht so, als würde ich es nicht genießen. Und das weiß er ganz genau, sonst würde er seinen Hand nicht gleich wieder über meine Seite rüber zu meinem Hintern gleiten lassen. Sanft fährt er meine Rundungen nach, ehe er uns beide langsam in den Schatten zieht. ,,Du solltest dich trocknen und umziehen.", raunt er mir leise zu, seine Finger grinsend in den Bund der Badeshorts hakend, ,,Stell dir mal vor, wie empört Boo wäre, wenn du die Erdbeeren so lange warten lässt." ,,Ohh er wäre geschockt.", schmunzle ich, tippe dann sanft auf seine Brust und lehne meinen Kopf für einen kurzen Moment an diese. Zustimmend nickt er, nur um mich gleich hochzuheben und rüber zu dem Haus zu tragen. Grinsend schlinge ich meine Beine um sein Becken und meine Arme um seinen Hals, lege gleichzeitig kurz meine Lippen an seine Wange und fahre kurz über seinen Nacken. ,,Hilfst du mir auch beim ausziehen?", schmunzle ich. ,,Mhh, das würde ich liebend gern machen, Püppchen.", haucht er mir entgegen, tätschelt mich leicht und erwidert den kurzen, sanften Kuss. ,,Ich trockne dich auch ab." ,,Dann muss ich ja gar nichts mehr machen, hm?", grinse ich. Lange dauert es mich, bis er mich im Bad absetzt und eines der weichen, weißen Handtücher aus dem offenen Regal neben der gläsernen Dusche schnappt. ,,Essen wir im Bett?", frage ich, als er es auf meinen Schultern niederlässt und gleich mit einer Hand nach der Schleife der Badehose tastet. Lange dauert es nicht, bis sie klamm zu Boden fällt und die kühle Luft an meinen Körper tritt. ,,Mh–hm, du brauchst eine Pause von der Sonne, mein Kleiner." ,,Ach brauche ich die? Woher willst du das wissen–" ,,Deine Haut glüht förmlich und das obwohl du im Pool warst.", tadelt er mich gleich, umrahmt mein Gesicht kurz und drückt mich dann auf den hölzernen Hocker, auf dem ich sonst meine Kleidung während des Duschens ablege. Einen Moment lang tupft er mit dem Handtuch über meine nassen Haare, ehe er sich selbst vor mich kniet und mit dem weichen, trocknenden Stoff weiter über meinen Körper streicht. ,,Neben den Früchten habe ich uns auch Omelett machen lassen." ,,Hast du Leah und Nanuk auch etwas zu essen bringen lassen?", will ich wissen, schließe unter den sanften Berührungen aber auch meine Augen. ,,Natürlich. Ich vergesse die beiden schon nicht.", schüttelt er den Kopf, trocknet dann unbedacht weiter jeden Zentimeter meiner Haut, ehe er mir eine lockere, dünne Stoffhose und ein ebenso luftiges T–Shirt überzieht. Nicht mal eine Boxershorts bekomme ich – doch die ist wohl auch nicht weiter wichtig, als wir uns direkt darauf auf das riesige Bett zwischen die beiden Decken und all die Kissen setzen. Von dort aus kann man direkt runter aufs Meer sehen, was aber auch nur dank der erhöhten Position des Grundstückes auf dem kleinen Berg möglich ist. Nach langem hin und her haben wir uns nämlich einfach dazu entschlossen eines der Channarong Domizile in Beschlag zu nehmen und vielleicht zu einem späteren Zeitraum durch einige bekannte Städte und etwas weiter weg zu reisen. Leo selbst war auch noch nicht besonders oft hier vor Ort. Zwei mal mit Som, aber nicht mit seiner Familie oder sonst wem.

,,So von der Sonne geküsst, sieht du wirklich fantastisch aus.", haucht Leo leise, während er mit der einen Hand den Fernseher auf der Kommode rechts von uns einschaltet und mit der anderen das gefüllte Tablett zu uns zieht. Dankbar über diesen positiven Kommentar, küsse ich seine Schulter, ehe ich mich an diese lehne. ,,Fantastisch, mh?" ,,Mh–hm.", bestätigt er leise, seine Hand an meinem Oberschenkel schmiegend. Gleich malen seine Finger kleine Kreise auf der Innenseite und lösen ein angenehmes Kribbeln in mir aus, gefolgt von einem aufkommendem Verlangen, noch näher zu ihm zu rücken. ,,Püppchen, komm doch auf meinen Schoß.", schmunzelt Leo, rückt mich mit einer Hand auf dem Torso auf sein rechtes Bein und lässt mich – als hätte er es gewusst – meine Beine um sein Becken schlingen. ,,Und jetzt mach den Mund auf und iss etwas.", fordert er, eine der Beeren in die Hand nehmend und gleich vor meinen Mund haltend. ,,Mhh Anweisungen kannst du mir später geben.", verdrehe ich die Augen und nehme doch die süße Frucht zwischen meine Lippen. Die Augen meines Freundes glänzen, er rückt mich etwas näher und fährt, während er die Erdbeere weiter in meinen Mund drückt, über meine Unterlippe.

Seit wir hier sind können wir unsere intimen Gelüste wieder mehr oder weniger vollkommen ausnutzen, doch heute – so habe ich es ihm versprochen – wollen wir aufs Ganze gehen. Ich will, dass er sich wieder richtig ausleben kann. Gott, ich will ihn stöhnen hören. Dieser Mann löst eine Gefühlsexplosion nach der nächsten aus und genau das ist das, was ich liebe.

Noch kauend lege ich meinen Kopf in seine Halsbeuge und lasse mich sanft hin und her wiegen. Ganz langsam und leicht. Liebevoll. ,,Mein süßer Junge.", schmunzelt mein Freund leise, für einen Moment lang meinen Nacken kraulend, ehe er mich daran etwas zurückzieht und eine schöne rote Erdbeere vor meinen Mund hält. ,,Sollten wir nicht erst das Omelett essen?", schmunzle ich, doch er schüttelt den Kopf. ,,Die Erdbeeren sehen so gut zwischen deinen Lippen aus.", säuselt er jedoch. Noch während ich seine wenigen Worte verarbeite, öffne ich den Mund und lasse mich von ihm füttern. ,,Mhh so hübsch...", schwärmt er, was mich schmunzeln lässt. Um ihn zu ärgern schließe ich meine Lippen extra fest um die Frucht, sauge sogar leicht an ihr. ,,Püppchen!", knurrt er, rückt mich näher an sich und krallt seine Hände regelrecht in meinen Hintern. ,,Mhh?", unschuldig hebe ich meine Augenbrauen an und kaue zu ende, ehe ich den Teller mit dem Omelett anhebe. ,,Gott, du bist... du bist so unmöglich." ,,Unmöglich? Du bist einfach nur dauergeil.", zucke ich mit den Schultern. ,,Kannst du dir vorstellen, diesen Prachtkörper jeden Tag zu sehen und–" ,,Ich sag doch; du bist dauergeil.", unterbreche ich ihn, ,,Und jetzt machst du den Mund auf." Kurz stockt er – natürlich, denn Leo gibt man keine Anweisungen. Eigentlich. Denn ich darf es. Hier, wenn wir alleine sind. Wenn wir wir sind. Wenn wir einfach nur ein Paar sind.

Eng umschlungen bleiben wir nach dem Essen im Bett liegen. Leo hinter mir, presst mich liebevoll stark an seine Brust, atmet seicht in meinen Nacken und fährt mit seiner ganzen Hand über meinen Oberschenkel. Meine Beine sind dabei angewinkelt und vorsichtig streiche ich über den Arm, den er unter meinen Kopf gelegt hat. ,,Ich habe richtig Lust, morgen auf den Mark unten im Dorf zu gehen." ,,Danach können wir am Strand spazieren gehen, mh?", murmelt er, stupst gleich mit seiner Nase in meinen Nacken. Ich nicke schnell. Hoffentlich ist er dann aber nicht allzu hart zu mir, denn sonst werde ich nicht besonders weit laufen können. Schmunzelnd drücke ich mich näher an ihn, küsse seinen Arm ein paar mal und erhebe meine Stimme in einem leisen Summen. ,,Lass uns gleich wieder nach draußen, ja? Es ist so schön warm draußen und–" ,,Und du liebst die Sonne.", brummt er zustimmend, ,,Lass uns aber gleich einmal nach Nanuk sehen. Er hat bestimmt Lust ein bisschen zu spielen." ,,Denkst du?", frage ich leise. ,,Natürlich."
– Und er behält recht, als wir gut eine Stunde später langsam in das unabhängige Haus eintreten und Leah vor riesigen Papierhaufen mit Laptop und Tablet vor den Gesicht vorfinden. Nanuk bemerkt uns natürlich sofort, springt von dem gemütlich aussehende Kissen auf und rennt gleich zu seinem Herrchen. ,,Hey Leah.", begrüße ich sie währenddessen und stelle mich – neugierig wie man es als großer Bruder eben sein muss – hinter sie. ,,Alles gut bei dir?" ,,Mh–hm, alles in Ordnung.", nickt sie schnell und lehnt doch ihren Kopf angestrengt seufzend gegen meine Brust. ,,Aber bis zum Abendessen werde ich sicher noch beschäftigt sein." ,,Möchtest du dir keine Auszeit gönnen?", hake ich nach. ,,Keine Sorge, ich mache schon genügend Pausen.", grinst sie – frech. Denn einen Augenblick später streckt sie ihre Hand aus und tätschelt meine Wange etwas zu fest. ,,Du blöde Kuh–" ,,Yahh! Sei lieb zu mir ich bin deine kleine Schwester!" ,,Meine böse kleine Schwester.", berichtige ich sie schnell und zucke als Reaktion auf ihren empörten Blick lediglich mit den Schultern. ,,Also um halb neun unten vorm Wagen, ja?" ,,Jaja...", verdreht sie die Augen.

,,Sie ist so fleißig." – ,,Sie arbeitet eben für ihren Traum. Ich finde das sehr bewundernswert.", grinst Leo, Nanuks quietschenden Ball in den Händen haltend. ,,Ich bin auch wirklich sehr stolz auf sie.", nicke ich anerkennend. ,,Und sie auch auf dich, vergiss das nicht.", murmelt er gleich, die freie Hand an meine Taille legend. ,,Und wenn doch, erinnere ich dich gerne daran.", erklärt er weiter, ,,Immer und immer wieder." Angetan grinsend sehe ich nach unten – auf den Boden und auf Nanuk, der zwischen uns läuft und gleichzeitig gierig auf den orangenen Ball sieht. ,,Wenn es nach dem Kleinen geht, solltest du wohl eher immer und immer wieder den Ball werfen." ,,Da will man einmal süß sein...", verdreht er die Augen, doch er weiß genau, dass ich recht habe. Nanuks Blick ist kaum falsch zu deuten. Leo holt also aus, wird den Ball in hohem Boden quer über das Grundstück und es dauert keine zwei Sekunden, bis Nanuk genau diesem hinterher hechtet. Er ist so klein und doch so flink – unglaublich dieser kleine Mann und doch habe ich ihn so unfassbar gern. Er ist so süß und aufgeweckt und weiß doch, wann er ruhig zu sein hat. Zielsicher ist er auch, kann den Ball schon beim ersten Versuch aufschnappen und hechtet zurück. Seine Ohren wackeln dabei auf und ab und nicht mal außer Atem kommt er vor uns wieder zum stehen. Er stupst erst mich und dann Leo an, welcher den feuchten Ball auch etwas bereitwilliger in die Hand nimmt und gleich wieder weit weg wirft. ,,Lass uns auf die große Liege, ja?", fragt er, ,,Ich will dich noch etwas durchknuddeln."


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bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now