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ᴛᴀɴᴀᴡᴀᴛ ᴄʜᴀɴɴᴀʀᴏɴɢ, ʟᴇᴏ | Überrascht und ebenso verwirrt sehe ich in meinen Pool, betrachte den Mann, der dort nahe am Boden unter Wasser hockt und erst nach einigen Sekunden langsam aufsteigt. Nanuk dagegen rennt gleich rein in den Salon – wahrscheinlich auf der Suche nach seiner Giraffe. ,,Som.", murmel ich, kaum hat mein bester Freund den Kopf wieder über dem Wasserspiegel, und erlange damit gleich seine Aufmerksamkeit. ,,Hey hey und woah–", er grinst breit und legt seine Arme am Beckenrand ab. ,,Deine Lippen sind mindestens doppelt so groß, wie sonst und dein Hemd solltest du vielleicht die nächsten Tage nicht so weit auf lassen.", schmunzelt er mir leicht zu und hieft sich dann in die Höhe, womit er mir seine spärliche Bekleidung zeigt. ,,Und du? Was trägst du meine Badehose, mh?!", seufze ich augenrollend und werfe mich auf einen der Liegestühle. Zwei Knöpfe schließe ich dabei auch – ein Blick nach unten hat mir die Bissspuren Milos aufgewiesen... ,,Wusste nicht, wo du steckt und wollte mir die Zeit vertreiben.", schnalzt er mit der Zunge und lässt sich trotz schwer tropfenden Körper neben mir nieder. Idiot. ,,Warum bist du hier? Wir waren nicht verabredet." ,,Ja...", er grinst leicht, ,,Warum bin ich hier..." Nun doch etwas nervös beißt er sich auf die Lippe und lächelt erzwungen. ,,Du musst mir einen Gefallen tun.", murmelt er dann, ,,Ich brauche jemanden... " Eine kurze Pause, die sich erst wie eine Ewigkeit anfühlt. Im Nachhinein hätte sie auch länger sein können. ,,Ich brauche Sean."

Mir bleibt die Spucke weg.

Verlangt mein bester Freund gerade wirklich nach meinem Ex? Nach diesem Betrüger, nach dem, der mein Leben beinahe zerstört hat?

,,Som, was–" ,,Hör mal, ich weiß, dass ist etwas, das ich nicht von dir verlangen sollte, aber trotzdem stehe ich hier und frage danach.", seufzt er leise und doch aufrichtig. ,,Ist es schlimm?", will ich wissen. Ganz ohne Grund wird er ihn nicht haben wollen... Doch mehr als ein Schulterzucken bekomme ich vorerst nicht. ,,Vater hat danach gefragt, ich weiß selbst nicht genau, was er will." ,,Wenn dein Vater etwas will, sollte man es nicht abschlagen, mh?", schaube ich unzufrieden und schüttel den Kopf. ,,Dieser Bastard hat es nicht verdient, frische Luft zu atmen–" ,,Verdammt steck ihm einen Kartoffelsack über den Kopf wenn er ins Auto geladen wird.", verdreht er die Augen, schlägt mein Bein und steht dann doch endlich mal auf, um sich ein Handtuch zu holen. Das hätte er aber machen sollen, bevor er hier so einen blöden nassen Fleck hinterlässt. ,,Er hat in dem guten Jahr, dass er herumgespukt ist, viele wertvolle Informationen gesammelt. Ich schätze, Vater braucht welche für ein Geschäft. Du weißt ja, die Preise–" ,,Jaja.", schneide ich ihm das Wort ab und sehe unzufrieden zu ihm herüber. Sean soll in diesem Loch verrotten, bis er auf der Schwelle zum Land der Toten steht! Ihn jetzt mit Som gehen zu lassen ist wirklich nicht in meinem Interesse.

,,Nimm ihn mit – oder hol deine Leute...", murmel ich leise, auch wenn es mir schwer fällt, und schlage die Hände über meinen Kopf zusammen. Schwer fallen tut es mir, weil ich diesem Mann eigentlich keinen Wert mehr zuschreiben will. Er soll sich nicht wichtig fühlen, nicht mit seinem Wissen Macht erlangen...

,,Wirklich?" Überrascht sieht Som zu mir. Seine Augen sind ganz groß und zufrieden kommt er zu mir zurück. ,,Ich schulde dir einen Gefallen–" ,,Nein, dein Vater schuldet mir einen Gefallen.", stelle ich klar, denn ein Mann mit seiner Stellung kann mir etwas mehr bieten als Som, der noch in keiner führenden Position ist. ,,Das sollte wohl klar gehen.", nickt er stark und schmeißt sich dann doch wieder neben mich. ,,Und jetzt kannst du mir erzählen, ob Milo mit daran schuld ist, dass du so aussiehst, wie du aussiehst.", winzelt er neugierig und stupst belustigt gegen meine noch immer prickelnde Unterlippe. ,,Was denkst du denn, mh?", verdrehe ich die Augen. ,,Und was genau läuft da zwischen euch?" ,,Nichts.", zucke ich mit den Schultern. ,,Nichts romantisches jedenfalls.", ergänze ich aber sofort, was Som zufriedener stellt, als meine erste Antwort. ,,Viel Glück. Aber verrennt euch in nichts, wo es keinen Ausweg gibt." – ,,Wie bitte?" Auch wenn Som poetisch sein wollte, wird er doch wohl selbst merken, dass er da totalen Müll labert, oder? Seufzend kniet er sich auf meine Beine und setzt einen ernsten Blick auf. Durch das Handtuch, dass er um seinen Körper geschlungen hat, werde ich zumindest nicht gleich auch nass. ,,Ich weiß.", nicke ich schnell und knicke damit ein. Noch so eine Diskussion, wie die die ich mit Tina hatte, brauche ich nicht – doch so würde es enden, wenn ich nicht klein bei geben würde, denn auch Som weiß von der Einstellung meiner Mutter bescheid. ,,Ist es nicht verrückt? Du hast immer über Leute wie ihn hergezogen und jetzt–" ,,Jetzt schlafe ich mit ihm, ich weiß. Hast du mir was neues zu sagen?", seufze ich und schlage unbekümmert sanft gegen seine Wange. ,,Nein, nur dass er wirklich heiß ist. Halt dich ran, sonst hat er schneller jemand neues als dir lieb ist und du kannst dich nicht mehr so einfach an ranmachen.", murmelt er schulterzuckend und neigt seinen Kopf leicht schief, ,,Außer du willst ihn gerne teilen." ,,Du weißt genau, dass ich nicht teile!", keife ich ihn an, was ihn gleich abwehrend die Hände heben lässt. Auch seinen Kopf zieht er etwas zurück, grinst aber nach ein paar Sekunden wieder und stützt sich auf meinen Oberschenkeln ab. Ein perfides Grinsen zieht sich über seine Lippen. ,,Sag mir wenigstens, wie er sich anfühlt.", fordert er. Wie er sich anfühlt? Wie ein verdammt perfektes Gegenstück zu meinem Schwanz. Eine unfassbare Enge, die mir Befriedigung erschafft, die ich lange nicht mehr erlebt habe. Aber er fühlt sich auch gut an. Seine Nähe ist angenehm, sein Charakter spannend und jede seiner Gesten wirkt so unbekümmert gewollt. ,,Verdammt gut.", schmunzel ich zufrieden, dabei ist das offensichtlich eine Untertreibung. Ich will nicht schwärmen und auch nicht wegen irgendwelchen nicht jugendfreien Gedanken geil werden.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now