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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Ein lautes Klirren zu meiner rechten lässt mich aufschrecken und keinen Moment später mache ich noch einen Satz nach vorne. Mein Hemd wird mit einem Mal von einer kalten Flüssigkeit durchtränkt, trifft unerwartet auf meine Haut und so stoße ich ungebremst gegen die harte Theke. ,,Ahh– verdammt!", schmerzvoll zische ich auf und kneife die Augen zusammen, sodass die bunten Lichter, die den Raum auf fröhliche Weise füllen, für einen Moment aus meinem Blickfeld verschwinden. Erst der zerrende Griff an meinem Unterarm in die andere Richtung lässt mich sie wieder aufreißen und meine Augenbrauen empört zusammenziehen. ,,Sag mal–!", ich stocke überrascht, als ich die stechend dunklen Augen des protzigen Schönlings erkenne. Sein Mund ist unamüsiert zu einem dünnen Strich verzogen, während seine Hand noch um das nun leere Whiskey-Glas geklammert ist. ,,Was soll diese Plörre, mh? Ich dachte es ist klar, was ich trinke!" ,,Eh–he..." Ich versuche seine Wut mit einem Lächeln zu besänftigen und hebe abwehrend die Hände. Ich hätte eher gedacht, dass er mich einfach sauer zu sich ruft und ein anderes Getränk verlangt, statt dass er mich so angeht, wenn ihm das flüssige Gold wirklich nicht gefällt. Ich finde diese Sorte eigentlich sogar ganz lecker. Dass es wahrscheinlich genau damit nicht seinen Geschmack trifft, habe ich nicht bedacht. ,,Ich mache gerne etwas neues.", erkläre ich auch schnell und entferne seinen Griff anfangs etwas erfolgslos von meinem Arm. Kraft besitzz er im Gegensatz zu Höflichkeit. ,,Natürlich machst du das! – Aber einen Martini!", nickt er bestimmt.

,,Als Kellner hast du wohl deutlich mehr drauf, als als Barkeeper!", macht er sich gleich auch noch über mich witzig. Kleiner Bastard! Doch ich schlucke meine Wut herunter. Ich nicke bloß, mache ihm seinen gewünschten Cocktail und schiebe ihm diesen zu. Nur ergreift er das Glas nicht. Sein Blick bleib stumm auf mir und seine Hände bewegen sich kein Stück. ,,Sonst... noch was?" ,,Bedankst du dich gar nicht?" ,,Bedanken?!–" Dafür, dass er so unfreundlich ist? Dafür, dass er mein Hemd schmutzig und nass gemacht hat? ,,Muss doch eine große Summe Geld für jemanden wie dich sein, oder? Da wäre etwas Dank angemessen.", zischt er kopfschüttelnd, ,,Und dann schicke ich dir noch extra einen meiner Bodyguards hinterher, damit du dein Trinkgeld bekommst." – Erst jetzt verstehe ich. Darum geht es... Und ich habe noch nicht mal in den Umschlag geguckt... Oh verdammt, ich habe das wirklich ganz vergessen!

Nach gestern Abend waren meine Gedanken ganz woanders. Da war so ein blöder Gast, der sich wirklich gar nicht benehmen konnte – noch weniger als dieser Typ hier – und über ihn musste ich mich die ganze Zeit aufregen

,,Ich– Oh..." Er ist weg. Naja, ist mir auch recht... Trotzdem bin ich jetzt wirklich neugierig, lasse alles stehen und liegen, wische nicht mal den Whiskey auf und stürme zu meinem Rücksack.

Schwarzer Umschlag–es war ein schwarzer Umschlag! Schwierig ihn in dem spärlichen Licht hier zu finden, doch es gelingt mir nach einigen Sekunden, in denen ich unachtsam den ganzen Inhalt meines Rucksackes hin und her geschleudert habe. Binnen einer Sekunde reiße ich den federleichten Umschlag auf und reiße das einzelne Stück Papier aus diesem in die Höhe. ,,Ein Check?", fragend kneife ich die Augen zusammen, nur um sie dann umso mehr aufzureißen. ,,Holy sh-" Holy shit!... Das vermeindliche Trinkgeld ist deutlich höher als mein eigentlicher Monatsgehalt! Oh Gott...

Selbst bei ihm hätte ich mich dafür bedankt! Augenblicklich schleicht sich ein schlechtes Gewissen in meinen Kopf, während ich weiter ungläubig auf die große Zahl sehe. Das ist wirklich viel Geld. Für mich sogar sehr viel. ,,Tanawat Channarong.", murmel ich den Namen des Kontoinhabers. Ob das wohl dieser Typ ist? Bestimmt, oder? Einer dieser Bodyguards wird wohl kaum einen Check für mich ausstellen.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now