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ᴛᴀɴᴀᴡᴀᴛ ᴄʜᴀɴɴᴀʀᴏɴɢ, ʟᴇᴏ | Ich schlucke kaum merklich. Nicht für das Geld? Ich bin davon ausgegangen, dass ihn der Alkohol bloß lockerer gemacht und diese Entscheidung erleichtert hat. Dass er auch daran Gefallen gefunden hat, war in meinen Augen eigentlich nur ein Nebeneffekt, den ich gerne willkommen geheißen habe. Am liebsten würde ich sagen, er weiß nicht wovon er redet, bildet sich irgendwelche Gefühle – selbst wenn es nur Lust war – ein und braucht einfach nur seinen Schlaf, doch ich lasse es bewusst. Seine Stimme, dieses Hauchen gefüllt mit unterschwelliger Unsicherheit war keineswegs übertrieben oder von falschen Gefühlen geleitet. Sowieso wirkt er mit Alkohol wie ein Kind, dass nicht lügen kann und einzig mit der Wahrheit umgehen muss. ,,Dann tut es mir aufrichtig leid.", erkläre ich lediglich, bevor ich aus dem Zimmer schleiche und dir Tür hinter mit schließe.

Mit der äußeren Stille kann ich meiner inneren Unruhe horchen – dem aufgeregten Pochen meines Herzens und dem gedanklichen Schall Soms Worte. Alleine dass ich über ihn rede sagt viel aus... Und was? Dass ich ihn hübscher finde als andere? Dass ich mit ihm mehr Spaß hatte als lange Zeit zuvor? Dass es mir gefällt, wie aufmüpfig er hin und wieder ist? Unzufrieden senke ich meinen Kopf. Das ist doch verhext! Ich lasse mich zu sehr gehen, verschwende zu viel Zeit und Gedanken an diesen jungen Mann.

Und doch sprinte ich beinahe zurück in das Schlafzimmer des anderen, als ein lautes Polstern und schmerzvolle Laute erklingen. Ich bin erschrocken und besorgt, ertappe mich dabei, sofort wissen zu wollen was passiert ist und ob Milo wohl auf ist.

Ich schalte das Licht ein. Er liegt am Boden, unfähig sich zu bewegen und sowohl in der Bettdecke als auch in den Klamotten verstrickt, die er augenscheinlich von seinem Körper zu entfernen versucht. ,,Milo, ist alles gut?!", frage ich und versuche ihn gleich wieder aufs Bett zu hiefen. Nur lässt er mich nicht machen, kooperiert keineswegs und tritt sogar nach mir. ,,Lass mich.", quengelt er leise. ,,Lass mich dir wenigstens helfen.", seufze ich, denn er wirkt wirklich hilflos. ,,Nein–" ,,Doch!", stelle ich gleich klar, laut und eindringlich, damit er meine Position versteht. Vom ganzen Schreien ist meine Stimme schon rau und wirkt damit noch strenger als meine Intention es voraussah.

Glucksend zieht er den Kopf ein, lässt mich nun aber ohne zu Meckern machen. Er ist wirklich ziemlich verheddert und auch für mich ist es schwierig dieses Chaos in Ordnung zu bringen. ,,Was sollte das, mh?" – ,,Was machst du überhaupt noch hier?" Nun doch wieder unzufrieden murrend lässt Milo sich auf die Seite fallen und zerrt wieder an seinen Klamotten, um sich weiter auszuziehen. ,,Ich war in Gedanken.", zucke ich mit den Schultern und setze mich schnaubend neben ihn. Dieses Elend kann ich mir nicht ansehen und helfe entschlossen auch dabei, seinen schönen und so erhitzten Körper zu entkleiden. Das Shirt ist schnell geschafft nur die Hose bereitet mir etwas Schwierigkeiten, weil Milo erst nicht mitarbeitet. ,,Wenn du deinen schönen Hintern nicht zumindest etwas hochhebst, kommen wir nicht weiter.", murmel ich dem etwa Gleichgroßen leise entgegen. ,,Mh–hm." Er nickt leicht und dreht sich gleich in meine Richtung, als er nicht viel mehr als seine Boxershorts und Socken trägt. Seine Augen wirken wieder mal ganz müde und nur vorsichtig streckt er seine Hand nach meinen Oberschenkel aus. ,,Morgen Abend habe ich kein Training.", murmelt er. ,,Und?" ,,Darf ich Leah besuchen gehen?", stellt er die Frage, von der ich erwartet habe, dass sie schon viel eher kommt. Normalerweise erlauben wir das erst nach ein bis zwei Wochen. Ich seufze, ziehe die Decke über seinen Körper und tätschel seine Hand tröstend. Er weiß es auch. ,,Nur mit ihr zu Abend essen.", säuselt er und drückt seinen Kopf etwas fester in das hell bezogene Kissen. Ich schließe meine Augen, bin hin und her gerissen. Eigentlich mache ich keine Ausnahmen, dennoch habe ich im Hinterkopf, dass ich die Bestrafung meiner Mutter noch gut machen muss... Sie hat übertrieben, so sehr, dass er bis auf diese Ausnahme, ziemlich direkt unnatürlichen Respekt gezeigt hat. ,,Zwei Stunden.", beschließe ich leise. Ich persönlich werde ihn begleiten und sichergehen, dass er weder die Zeit überschreitet, noch etwas ungünstiges erwähnt. ,,Und nicht in eurer Wohnung.", ergänze ich. Sollte jemand unseren Standort in Erfahrung bringen, möchte ich mich nicht verdächtig machen.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now