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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Mit voller Kraft schlage und trete ich immer wieder auf den Boxsack ein und versuche diesmal tatsächlich ganz bewusst die letzten Augenblicke des Krafttrainings dafür zu nutzen, um all meine angestaute Wut und Unsicherheit loszuwerden. Ich erinnere mich an alles von gestern und es macht mich sauer, wie ich mich gegenüber Leo verhalte und auch wie er sich mir gegenüber verhält. Es ist schrecklich... Wir schlafen miteinander, er kümmert sich um mich und ich mich um seinen Hund und trotzdem sind wir so komisch zueinander.

Ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen, nach meinen Training und wahrscheinlich gegen Leos Gelüste, mir Zugang zu seinem Pool zu verschaffen. Natürlich nicht alleine, denn Nanuk ist stetig bei mir und für heute habe ich mir vorgenommen, ihm ein wenig an das Schwimmen ranzuführen. Ich schnappe mir einen kleinen Ball, den er tatsächlich interessant findet, und trage ihn langsam ins Wasser, als ich mich an das kühle Nass um meinen Körper herum gewöhnt habe. Erst nicht ganz begeistert, dann aber zielstrebig auf den Ball fokussiert lässt Nanuk das über sich ergehen und paddelt schon mit seinen Füßen herum, als ich ihn noch fest um seinen kleinen Körper halte. ,,Wie süß du dabei aussiehst.", schwärme ich leise und und packe ihn nach einiger Zeit, in denen er den Ball immer wieder mit seiner Schnauze anstupst, etwas weniger fest. So schnell wie er begeistert war, lenkt sich sein Interesse aber auch darauf, dass das Wasser durch die Gegend hüpft, wenn er auf die Wasseroberfläche schlägt. Tatsächlich nimmt das auch seine Beachtung für die nächsten Minuten und natürlich landet ein Großteil des Wasser in meinem Gesicht. Wo auch sonst... Das Wasser versperrt mit die Sicht und immer wieder muss ich ein paar Tropfen ausspucken.

,,Yah! Schluck das lieber runter und spuck es nicht wieder aus!"

Nanuk bellt freudig bei dem Klang der Stimme seines Herrchens auf, während meine Laune sofort in den Keller rutscht. Ohne etwas zu sagen und weiter mir zusammengekniffenen Augen bringe ich den Kleinen Hund auf sicheres Land, lasse ihn sich schütteln und zu Leo laufen, während ich mir das Wasser aus den Augen streiche und erst dann zu meinem Chef aufsehe. ,,Bei solchen Aktionen solltest du vorher um Erlaubnis bitten!" ,,Ich kümmere mich um Ihren fucking Hund!", seufze ich und steige langsam aus dem Pool. ,,Sehr nett.", presst er hervor und wickelt seinen Hund sofort in eines der Handtücher ein, ,,Du warst nicht beim Essen, hol das nach." Mich wundert es, dass er selbst solche Kleinigkeiten weiß, dabei müsste ich wohl eigentlich damit rechnen. Ich weiß ja, wie sonderbar er ist. Seine gesamte Familie – aber er ist besonders... Um ihn auch nicht weiter zu nerven oder gar zu provozieren, nicke ich und greife nach einem der Handtücher. Schnell will ich mich abtrocknen und ebenso rasch von seinem privaten Grundstück verschwinden – wie so oft aber hat Leo andere Pläne und deutet mir lediglich an, mit ihm um die Ecke zu gehen. Noch immer triefend nass und nur im Badehose folge ich dem wie sonst auch in Hemd und Anzughose bekleidetem Mann. ,,Setz dich. Ich lasse einen Obstteller bringen." – ,,Warum?", will ich sofort wissen. Ich habe keinerlei Interesse an Gesprächen mit ihm, will nicht länger in seiner Nähe sein und bemerke dennoch ein beinahe aufgeregtes Kribbeln, in meinem Bauch, als er mir charmant zu nickt, einen Stuhl zurück zieht und letztendlich Nanuk ablässt. ,,Deine Schwester wird heute Abend abgeholt und zu uns in ein Restaurant gebracht." Ich nicke leicht. Darüber haben wir ja auch geredet... Im Nachhinein ist es mir ja beinahe peinlich. Zwar bin ich bloß ein besorgter Bruder, der sich etwas nach seiner Schwester sehnt, doch wirke ich dadurch in seinen Augen bestimmt wie ein Weichei. ,,Musst du– Müssen Sie wirklich dabei sein?" ,,Darüber wollte ich reden." Auch er setzt sich, gleich gegenüber von mir. ,,Ich vertraue dir nicht.", setzt er an, ,,Du bist neu, hast keine Ahnung von meinen Geschäften und wie man sich zu verhalten hat. Mir ist zwar klar, dass du lediglich deine Schwester sehen willst, dennoch muss ich mich darum sorgen, dass du keine falschen Informationen weitergibst – das will ich auf jeden Fall unterbinden." Ich nicke leicht. So weit, so gut und irgendwie auch verständlich. ,,Ich würde niemals mir Absicht etwas sagen.", stelle ich dennoch klar. Leah soll sich weder sorgen, noch mich verachten – sie soll weiter stolz auf mich sein und glücklich leben können. ,,Stelle ich di– Sie als... meinen Chef vor?" ,,Als was sonst, mh? Dein Kollege? Dein Lover?" Er lacht ironisch auf und verdreht die Augen. Dabei war das eine berechtigte Frage, nicht wahr? Wie komisch ist es denn mit seinem Chef und seiner Schwester essen zu gehen?

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now