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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Die Wärme, die Nit auf mich überträgt, indem er mich so fest an sich drückt und das schon die ganze Nacht über, spendet mir Trost. Trotzdem kann ich nicht besonders gut schlafen. Mir ist unwohl und in mir tobt ein Sturm, wie selten zuvor. Um acht Uhr morgens sollten wir erneut aufbrechen. Um viertel vor sieben quäle ich mich aus den Bett und reiße damit auch Nit aus dem Schlaf, der ebenso wie ich bald schon los muss. Sein Blick ist prüfend, als würde er damit versuchen wollen, meine Gefühlslage, meinen Zustand lesen zu können. Als er aber merkt, dass ich ihn ansehe, wendet er sich ab und holt uns beiden die erste Schicht der Uniform raus. Westen und Stiefel bekommen wir erst unten. Gestern haben wir kaum noch ein Wort geredet. Es war nicht nötig. Er wusste, wie das Gespräch ausgegangen war und er wusste, wie kaputt ich war. Ich wusste, dass es ihm leid tat und ich wusste auch, wie müde und ausser Kraft er selbst war. Noch immer hängt mir der gestrige Tag schwer in den Knochen.

,,Du solltest ordentlich frühstücken.", ermutigt mich Nit und stößt sanft in meine Seite. Tatsächlich habe ich unfassbaren Hunger und fühle mich noch etwas schwach auf den Beinen, was ich beides unbedingt ändern musste.
– Meine leichte Vorfreude auf das gut gedeckte Buffet, die leckeren Speisen und Getränke und all das liebe und nette Personal vergeht aber gleich wieder. Leo schwirrt im Saal herum und das reicht vollkommen aus, um mich von Nit loszureißen, an dem blöden Mann vorbeizustapfen und mich gegenüber von Ary an einen Tisch zu setzen, den diesen Idiot nicht zu interessieren scheint. ,,Guten Morgen.", lächelt mich der Blonde schnell an, doch ich kann es beim besten Willen nicht erwidern. ,,Weißt du schon, was wir heute machen müssen?" ,,Naja... Nicht wirklich.", er zuckt leicht mit den Schultern und schnaubt dann, ,,Die IT Leute haben wohl tatsächlich was auf dem USB–Stick gefunden – Vin weiß es, aber er hat noch nichts erzählt – und deswegen sollen wir die Gegend um der Bar im Auge behalten. Könnte ja jemand auftauchen und wir wissen immer noch nicht, ob das gute Ding wirklich für uns bestimmt war und auf etwas hinweisen soll." Er seufzt schwer und schiebt mir dann eine noch gefüllte, wohl unangetastete Kaffeetasse zu. ,,War für Tan, aber du kannst das wohl besser gebrauchen.", murmelt er dann. Dankbar nicke ich. Ich hätte mir bestimmt selbst einen geholt. Koffein werde ich in Unmengen brauchen, um den Tag zu überstehen.

Ich scheine vor mich hin zu träumen, kann weder den Erfolg, dass tatsächlich was gefunden wurde feiern, noch Leos Präsenz ignorieren. Mir scheint, als würde sein Duft schwer in der Luft hängen und mich in seiner Wucht erdrücken. Es ist, als würde es mir die Luft zum Atmen rauben, dass er hier ist und diese Gefühlslage lässt mich gleich nochmals schlecht fühlen. Als würde ich übertreiben, als würde mir die Situation über den Kopf hinaus wachsen...
– Erst ein leichter Schlag auf die Schulter, reißt mich zurück in die Realität. Nicht nur Tan und Vin sitzen mit einem mal bei uns, sondern auch Nit, zwei Frauen und ein anderer Mann – wahrscheinlich die Leute, mit denen er unterwegs sein wird. ,,Hm?" Nit lächelt sanft und doch schimmert etwas Mitgefühl in seinen Augen. ,,Ich sagte, du sollst endlich etwas essen.", murrt Tan gleichzeitig leise und tritt auffordernd gegen eines der Stuhlbeine. ,,Mhh... ist gut." Ich stemme mich schwerfällig in die Höhe und schlendere zu dem großen Buffet herüber. Der große Teller, den ich schnell in den Händen halte, füllt sich schnell mit vorerst nur warmen Speisen, die mir – jetzt doch wieder den Hunger verspürend, der meinen Magen wie ein einziges zu stopfendes Loch erscheinen lässt – das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Noch immer hängt dieser kühle, intensive Duft in meiner Nase, den ich sonst anhimmeln hätte können. Mit einem tiefen Atemzug schüttel ich den Kopf und diesen – sowie den daran, dass er mich nun zerreißen könnte – Gedanken gleich mit ab. Es soll mir egal sein und für den Moment kann ich es sicher aushalten. Den restlichen Tag würde ich Leo sowieso nicht mehr sehen und damit gehört er aus meinem Kopf verbannt. Zumindest will ich es so!

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now