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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Ich bin wirklich unglaublich müde und ausgelaugt, habe mich schon, gerade mal in Boxershorts gekleidet, unter die Decke geschlichen und warte sehnsüchtig darauf, dass Leo wiederkommt. Er hat uns beide schnell sauber gemacht und etwas gewaschen und uns das notdürftigste angezogen. Als das Licht im Bad erlischt, zucken meine Augen, ehe sie anfangen, ihn zu verfolgen. Ich sehe, wie er langsam zu den Kleiderschrank schleicht, in dem er all seine Kleidung verstaut hat und mit einem kleinen Kästchen zu mir rüber tapst. Er grinst breit, ist aber ebenfalls unübersichtlich müde. ,,Was ist das?“, frage ich schmunzelnd, ,,Denkst du nicht, es hätte bis morgen warten können?“ ,,Hätte es.“, zuckt er mit den Schultern, beugt sich zu mir runter und lehnt seine Stirn an meine, ,,Ich wollte es dir nur so gerne jetzt schon geben.“ Sanft schmiegen sich seine Lippen an meine Wangen, ehe er sich neben mich an das Headboard lehnt. ,,Ich weiß auch nicht, ob es dafür einen passenden Zeitpunkt gibt…“, murmelt er dann meinen rechten Arm etwas zu sich ziehend und gleichzeitig die Schmuckschatulle zu öffnen. In dem dumpfen Licht sehe ich es für einen Moment bloß funkeln und glitzern, ehe meine Sicht wieder etwas klarer wird. ,,Erinnerst du dich an die Auktion?“ ,,Natürlich!“ Und ich erinnere mich auch noch gut an die Armbänder. Er nickt leicht und grinst verschmitzt. ,,Eigentlich verschenke ich meine Errungenschaften oder verkaufe sie weiter, aber die hier…“, er seufzt leise und nimmt doch wieder Augenkontakt zu mir auf. Dann folgt ein tiefer Atemzug, ein weiterer Kuss auf meine Wange und dann ein Moment Stille. ,,Ich–…", beginnt er leise, ,,Ich denke, wir sind uns einig, dass es für einen Ring zu früh ist, aber ich dachte, dass wir zumindest die Armbänder… Ich weiß auch nicht… vielleicht als Symbol unserer Liebe– unserer Verbundenheit–… wir könnten sie tragen, nicht wahr? Zusammen! Und… und sie einfach… sie einfach nicht abnehmen.“

Ist das–…

Ich stocke, setze mich auf und sehe ihn verdutzt an.

,,Oh…”, macht er gleich und lässt meinen Arm los. ,,Magst du sie nicht–“ ,,Mach mir das verdammte Ding drum und küss mich du Idiot!”, kichere ich, für den Moment hellwach. Ein letztes Mal bevor wir schlafen gehen, spüre ich seine Lippen so intensiv auf den meinen und kann mein Herz bis in meinem Hals pochen spüren. ,,Warum bist du so unsicher, mh? Denkst du ich würde so eine wundervolle Geste nicht lieben? Denkst du das?” ,,Nein.”, murrt er, aber wir wissen beide, dass er nicht die Wahrheit sagt. Ich rolle mich vorsichtig auf ihn. ,,Leo.”, murmele ich und atme tief durch. ,,Tanawat.”, sage ich dann leise, ,,Ich liebe dich, hörst du? Und das hier–“

Damit meine ich nicht nur diese Geste mit dem Armband.
Damit meine ich uns.
All das was wir in dieser kurzen Zeit erlebt und durchgemacht haben.
Unsere verrückte, erste Nacht, unsere komische Affäre, die Liebesgeständnisse.
Die Gefahren und Verletzungen, die Angst und Furcht.
Die Geborgenheit und Liebe, die Zuneigung und das Glück.
Die Momente, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen und doch wie im Flug vergehen.
All die lieben Worte und kleinen Diskussionen.
Ich meine uns.
Wie wir als Familie zusammenwachsen – Leah und Nanuk mit eingeschlossenen.
Wie wir uns nicht unterkriegen lassen, füreinander da sind und uns gegenseitig wertschätzen.
Wie wir uns necken und lieben und veralbern und anbeten.
Ich meine die heimlichen Blicke, die er mir zuwirft, die warmen Umarmungen und aufmerksamen Gesten.
Diese liebliche Art, die ich zu sehen bekomme und mich immer wieder fasziniert.
Ich meine uns.
Wie wir uns gegenseitig achten und uns einander vollkommen respektieren und annehmen.

,,– Das ist etwas ganz besonderes.”, hauche ich und lege meinen Kopf schon wenig später auf seine nackten Brust. ,,Ich liebe es mit dir verbunden zu sein, verstehst du? Und wenn ich das jetzt sogar wirklich sein kann, ohne deine Hand zu halten oder so wie jetzt auf dir zu liegen, dann bin ich das gerne!” Selbst wenn mir schlecht wird, wenn ich weiß, wie viel er für diese zwei Schmuckstücke ausgegeben hat. ,,Du bist so unfassbar toll.”, haucht er leise, ,,Ich bin so glücklich, dich zu haben.” ,,Und ich erst.”, schmunzle ich. Bevor ich mich noch enger an ihn drücke und die Decke über uns schlage, legen wir uns gegenseitig die schlichten und doch so besonderen um die Handgelenke.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now