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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Die Stimmung ist angespannt, durch die Kameras ist kaum mehr als ein grau schwarzer Schleier zu erkennen. Das Flair dieses so großen Gebäudes ist bedrückend, betont düster und damit ein vollkommener Gegensatz zu dem, was der Channarong Clan seinen Angestellten anbietet. Die Schritte der sechs hallen laut über den polierten Boden hinweg, welcher die wenigen Lampen reflektiert, und schallen auf gruselige Art und Weise die ebenso dunklen Wänden hoch. Es ist beinahe so, als würden sie die direkte Umgebung zum beben bringen. Tina selbst ist schon vor einigen Sekunden in den hellen, so golden wirkenden Lichtschein am Ende des Flures getreten, das helle Klackern ihrer Schuhe ist damit verklungen. Abgesehen davon ist es still. Kein Wort, kein Atemzug, kein Klicken irgendeiner Waffe.

Eine Stimme in der Ferne lässt allesamt aufhorchen. Noch ist sie ruhig und gelassen, doch das plötzlich auftretende Fluchen auf der so fremden und doch bekannten Sprache ist wie ein heller, zuckender violetter Blitz in einer vollkommen schwarzen Nacht.
Und kaum ist der helle Schein des goldenen Lichts durchbrochen, durchfährt nicht nur die sechs vor Ort, sondern auch die beiden im Auto ein tiefer Schreck. Es sind Waffen– Maschinengewehre, die sie in den Händen halten. Bestimmt zwanzig Leute sind es, die die schwarzen, bedrohlichen Läufe auf die Eindringlinge richten. ,,Oh, ihr seid ja so dämlich!", sind die Worte mit denen sie von dem augenscheinlich Anführer begrüßt werden. Er selbst hält eine kurzläufige Pistole in den Händen, lässt diese an ihrem Lauf über ihren Finger kreisen. ,,Wirklich dämlich.", lacht er dann laut auf. Mir seiner freien Hand greift er unsanft nach Tinas Wangen, kaum hat er sich von diesem riesigen, fast wie ein Thron wirkenden Stuhl in die Höhe gestemmt. ,,Mhh– Lass–", beginnt sie leise und dennoch zickig, wird aber genauso schnell von dem Mann unterbrochen, dessen Geruch an verfaulte Eier erinnert. ,,Mit so ein paar Leuten, hah! Führt das kleine Mädchen hier auf, dabei ist sie noch die schlauste vom euch allen!" ,,Ich weiß nicht, was Ihnen in den Sinn kommt, aber ich möchte gerne normal mit Ihnen reden.", spricht Leo im Gegensatz zu dem anderen Mann ganz ruhig. Weder er noch die anderen lasen sich großartig von den schweren Waffen irritieren. ,,Reden? Worüber?!" ,,Über den Hinterhalt.", gibt der Anführer des Channarong Clans eine klare Antwort und scheint seinen Kopf leicht fragend zu neigen. Die Frage des anderen war definitiv unnötig. Es ist klar, warum sie dort sind  Und eigentlich hätte auch klar sein müssen, was sie dort wollen – den Fall des Shéyàmù Clans. Ihren Tod. Von allen. ,,Ich denke, dass es viele Möglichkeiten gibt, um die Tatsachen zu klären.", murmelt Leo dann, ,,Wenn sie Frieden wollen, kann ich Frieden schaffen – ebenso geht es auch andersrum. Wird einer meiner Leute getötet, sind alle von Ihnen tot."
– Stille.

,,Was wollt Ihr?" Nun doch etwas leiser, etwas gelassener stellt das Clan Oberhaupt diese Frage. ,,Einen Deal.", räuspert Leo sich, richtet sich dabei nochmals auf. ,,Zunächst werden alle Unterlagen über uns verbrannt, gelöscht und aus der Welt geschafft.", dann nimmt er einen tiefen Atemzug, ,,Und dann verhandeln wir ein Handelsabkommen. Ich will unsere Beziehung für die Zukunft stärken." Ein tröhnendes Lächeln spiegelt sich auf den Lippen des Mannes, dem diese Worte soeben entflohen sind. Doch entgegen aller Erwartungen, entgegen der nun nicht mehr so angespannten Stimmung, schüttelt das chinesischen Oberhaupt den Kopf. Langsam und sachte – ein starker Kontrast zu der Art und Weise, wie er nur einen Augenblick später die junge Frau zu Boden schleudert. Gleich vor die Füße ihres Bruder, der sie wie Müll hätte wegstoßen können. Und doch huscht einen Moment lang ein Ausdruck des Mitleids über seine sonst so kontrollierte Miene. ,,Das erscheint mir doch etwas zu einfach!", spukt der alte Mann dem deutlich jüngeren und doch viel mächtigerem entgegen. ,,Wie bitte?" – ,,Sie war es doch, die mir– meinem Clan einen Spitzenstellung garantiert hat. Reichtum, Macht und Ansehen!", ruft er Leo entgegen, kommt ihm sogar etwas entgegen, nur um die so wehrlos aussehende Tina wieder in die Höhe zu reißen. ,,Ein sicheres Geschäft, mh?!", murrt er deutlich unzufrieden, ,,Wo sind all die Versprechen hin, mh? Wir haben so viel für deinen dämlichen Plan getan! Pah! Von wegen! Jemand wie du, ist nicht für die Spitze gedacht!"

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now