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ʙᴏᴏɴᴍᴇ ғʜᴀᴜᴍɴᴜᴀʏᴘᴏʟ, ᴍɪʟᴏ | Die letzten Tage habe ich mit dem Restaurant diskutiert – sie sind definitiv nicht mit meiner Entscheidung zufrieden – und habe noch die letzten Male in der Bar gearbeitet. Als der Montag anbricht, bringe ich Leah mit einem leicht mulmigen Gefühl in die Schule. Noch immer fühlt es sich so an, als würde ich sie im Stich lassen, einfach hintergehen, dabei wissen wir beide, dass das nicht so ist. Sie hat heute morgen sogar mehrmals betont, dass sie ebenso aufgeregt ist, wie ich, sich trotzdem umso mehr auf das Wochenende freut wenn wir uns wiedersehen. Ich nehme sie so fest in den Arm, wie schon lange nicht mehr, als sie von dem Motorrad steigt und ihre Uniform richtet. ,,Ich habe dich ganz doll lieb.", flüstert sie. ,,Und ich dich erst, Kleine. Ich melde mich sobald ich kann." Aufmerksam umrahme ich ihr Gesicht und sehe in die dunklen, braunen Augen, die eine unserer wenigen Ähnlichkeiten sind. Ich nehme einen tiefen Atemzug. ,,Da ist Geld in einem Umschlag auf meinen Bett. Es sollte fürs erste reichen, deckt aber nur die Einkäufe und deine Wünsche. Miete bezahle ich–" ,,Milo.", unterbricht sie mich und wirft mir einen bittenden Blick zu, ,,Mach dir keine Sorgen. Du hast mir schon alles erklärt und ich werde klar kommen. Bitte pass auch du auf dich auf und komm Samstag heile zu mir zurück." Ich nicke. Ich werde mein bestes geben, versprochen!

Der Parkplatz vor dem Haupthaus scheint mir schon fast vertraut und sorgt dennoch für ein bedrücktes Gefühl in mir. Mir ist beinahe schlecht, als ich meine Maschine verlassen und langsam in die Eingangshalle laufe. ,,Milo!", ruft mir Nit sofort entgegen. Er steht vor einem der Fahrstühle und rennt mir einer Schüsselkarte und einem normalen Schlüssel in der Hand auf mich zu. ,,Milo wir werden Mitbewohner!", ruft er freudig, krallt sich an meine Schultern und springt ein paar mal auf und ab. ,,Wir– Wir werden Mitbewohner?", frage ich verwirrt und werde gleich währenddessen in den eben geöffneten Fahrstuhl gezerrt. ,,Ja! Achter Stock, wir haben eine schöne Aussicht und die Betten sind wirklich göttlich. Wahrscheinlich nicht mal ansatzweise so gut wie im Haus von Leo, aber Potenzial haben sie.", grinst er mich an und lässt einen Arm auf meiner Schulter, während er den anderen stolz in seine Hüfte stemmt. ,,O–Okey..." ,,Ich zeige dir alles – also natürlich das ganze Haupthaus. Einen Teil kennst du ja schon, aber der Rest wird dich umhauen! Und das Essen hier ist ebenso toll wie die Betten. Kein Wunder, dass wir so viel Sport machen müssen. Apropos Betten wir teilen uns ein Schlafzimmer – aber keine Sorge wir haben getrennte Betten!" ,,Gut.", nicke ich und muss nun selbst schmunzeln. Die vielen Worte von Nit machen meine Nervosität wett und ich bin wirklich dankbar dafür, dass er so offen ist und mich sofort mit ebenso offenen Armen empfängt.
Es nimmt mir die Angst, bietet mir überraschenderweise gleich ein gewisses Gefühl von Vertrautheit.

,,Also hier haben wir einen Schreibtisch. Ich habe ihn so gut wie noch nie benutzt, ich bevorzuge es auf der Couch zu arbeiten. Wir haben also auch eine kleine Wohnzimmerecke und da–", er deutet um die Ecke, ,,Haben wir auch eine kleine Küchenzeile. Die Restaurants haben nicht rund um die Uhr offen, aber ein Buffet mit Kaltspeisen ist trotzdem immer aufgebaut. Wir können aber im Gegensatz zu den hohen Tieren keine Wünsche äußern, deswegen die Küchenzeile." Ich nicke verständnisvoll und betrachte die moderne Einrichtung einen weiteren Moment lang still. Einen Moment Stille, den Nit mir gönnt. Dann öffnet er aber breit grinsend den Kühlschrank, holt einen Pappkarton heraus und präsentiert mir vier wunderschön dekorierte Cupcakes. Welcome Milo steht auf zwei von ihnen, die anderen beiden sind mit aufgespritzen Gänseblümchen verziert. ,,Vanille-Erdbeere. Klassisch und vielleicht langweilig, aber die meisten mögen es ja.", lächelt er stolz und rückt, als er wieder aufsieht, seine Brille zurecht. ,,Sie sind bestimmt köstlich.", grinse ich und hole mein Handy sofort aus meiner Hosentasche, ,,Darf ich ein Foto machen?" ,,Natürlich.", nickt er, beißt sich aber gleich danach auf die Unterlippe, ,,Dein Handy musst du übrigens durch eines von uns ersetzen. Deine Daten werden überspielt, gleichzeitig können wir aber alles überprüfen. Wir wollen Spione ausschließen können, weißt du." Auch jetzt nicke ich wieder verständnisvoll. Ich kann diese Prozedur durchaus verstehen, denn es ergibt Sinn solche Vorsicht aufzuweisen.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now