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ᴛᴀɴᴀᴡᴀᴛ ᴄʜᴀɴɴᴀʀᴏɴɢ, ʟᴇᴏ | Boo ist schon wenig später in meinen Armen eingeschlafen, sodass die anstehende Heimfahrt wohl kein Problem sein sollte. Ihn noch immer tragend, wiege ich dem kleinen Jungen mit den schwarzen Knopfaugen und dem enendso schwarzen Haar hin und her, streiche dabei über seinen runden Kopf und drücke ihn fest, aber auch nicht zu sehr, an mich. Milo habe ich bloß einen kurzen Blick zugeworfen, als er die Tür des SUVs mitsamt Kindersitz geöffnet hat. Seine Lippen umspielt ein sanftes Lächeln und er wirkt viel ausgelassener als noch vor ein paar Stunden. ,,Danke.", flüster ich ihm zu, darauf bedacht den Jungen in meinen Armen nicht aufzuwecken, der regungslos an mir hängt. Luca verabschiedet sich noch schnell von unserer Mutter, während ich seinen Sohn nun doch vorsichtig in den gut gepolsterten Sitz niederlasse und anschnalle. Seine Lippen sind leicht geöffnet und seine süße Stupsnase ist ganz kalt, doch ihn selbst wird das kaum stören. Und selbst wenn wäre es ihm wahrscheinlich egal. Seine Träume sind gewiss spannender als das hier. Ich schließe die Autotür so leise es geht und drehe mich wieder um. ,,Ist alles gut hier?" ,,Keine Auffälligkeiten.", nickt der Jüngere schnell, seine Hände hinter dem Rücken verschränkt. Anerkennend nicke ich und gehe, kaum ist Luca hier, meinem Plan nach Nanuk zu sehen, nach. Eigentlich bin ich mir fast sicher, dass er sowieso schon am dösen ist und sich nicht an meiner Anwesenheit stören wird. Wahrscheinlich wird es ihn nicht mal groß interessieren, dass ich da bin. Nach ihm gucken, sehen ob alles in Ordnung ist, möchte ich trotzdem.

Nanuk schaut ein wenig müde aus dem Fenster, während er auf seinem Kissen liegt und seinen Kopf auf seine kleine Giraffe abstützt. Schmunzelnd lege ich mich neben ihm – und das obwohl ich mich damit auf den Boden begebe – und kraule den Vierbeiner, den ich mittlerweile doch sehr in mein Herz geschlossen habe, hinter den Ohren. ,,Du bist ganz schön müde, mh?", frage ich flüsternd, fahre einmal über seinen Rücken und lege meine Hand dann wieder an seinen Kopf.

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Die Nacht war friedlich und doch wache ich aufgrund des Alkohol mit pochendem Kopf auf. Schwer murrend schlage ich die creme–farbende Decke von meinem nackten Körper, fahre noch immer schlaftrunken über meine völlig verklebten Haare. Ich habe mir gestern so dermaßen die Kante gegeben, dass ich weder meine Haare waschen noch meine Kleidung anbehalten wollte.
Ein Klopfen – das war es, was mich geweckt hat. Und nun erklingt es gleich nochmal. Ein schweres Seufzen entflieht meinen Lippen. ,,Was?!", keife ich. So will ich nicht geweckt werden! Sicher nicht! Ich seufze nochmal, diesmal viel frustrierter. ,,Sir?", die Stimmr auf der anderen seite der Tür meiner Suit ist relativ leise und doch kann ich gleich identifizieren, wem sie gehört. ,,Milo!", rufe ich erschrocken und setze mich mit einem mal auf. Sofort beginnt mein Kopf zu dröhnen und zu pochen, ich schlucke unzufrieden. ,,Sir?", fragt er gleich nochmals. ,,Komm rein.", seufze ich, vergesse wie ich aussehe und wirken muss und lasse mich gleich wieder nach unten gleiten. ,,Sir–" ,,Komm rein verdammt!", schreie ich etwas aggressiv, sodass er gleich mit unsicheren Ausdruck zu mir schleicht. ,,Sorry.", nuschel ich. Eigentlich konnte er mich nicht hören, also kein Grund, ihn so anzuschreien. Ich schlage eine Hand vor mein Gesicht. ,,Was ist, mh? Kann man mich nicht einfach schlafen lassen?" ,,Es ist fast eins.", schluckt er leicht. Sein Blick hat sich wieder beruhigt und, schon in seiner Uniform gekleidet, zieht er die Vorhänge leicht zur Seite. Er lässt seinen Blick ein wenig durch den weitläufigen Garten gleiten, in den gestern so ausgiebig gefeiert wurde.

,,Leo." Seine Stimme ist leise und es dauert noch ein paar Sekunden, bis er sich etwas beschämt lächelnd zu mir umdreht und seine Hände in seine Hosentaschen gleiten lässt. ,,Leo vielleicht solltest du dir was anziehen. Nicht, dass ich deinen nackten Körper nicht–" Er stockt und sieht sowie ich an meinem Körper herunter. Ich erblicke erneut meine Nacktheit. Ich nicke sachte. Normalerweise sollte ich mich anziehen – sofort! Aber es ist Milo. Ich zucke sachte mit den Schultern. ,,Was machst du hier?", frage ich leise, ohne mich darunter zu bemühen meinen Körper zu bedecken. ,,Deine Familie wartet theoretisch auf dich." ,,Theoretisch?", frage ich verwirrt. ,,Sie haben schon beim Frühstück vergeblich gewartet und jetzt schon wieder. Ich soll dir was bringen, wenn ich weiß, was du möchtest." ,,Mhhh...", ich nicke leicht und setze mich nun doch auf. Viel langsamer und mit geschlossenen Augen, um einen erneuten Schwindelanfall vorzubeugen. Mein Gegenüber muss gleich belustigt grinsen und obwohl ich ihn böse und warnend anfunkel, kann ich es ihm nicht verübeln. ,,Gib mir mal die Jogginghose.", fordere ich ihn auf, sodass ich dank seiner Hörigkeit schnell den weichen Stoff um meine Beine spüren und eine Schleife vor meinem Unterleib binden kann. Dafür stehe ich auf, setze mich gleich aber wieder und atme ein und aus. ,,Wie viel hast du getrunken?", schmunzel der schöne Mann, kniet sich, auf meine Schenkel abstützend vor mich und schenkt mir ein wenig Wasser in das nun umgedrehte Glas ein, das auf meinem Nachttisch steht. Auf seine Frage hin zucke ich unschlüssig mit den Schultern und reibe mir dann die trockenen Augen. ,,Einiges." Verständnisvoll nickt Milo, fordert mich dann mit einer einfachen Geste auf, etwas zu trinken. Dem gehe ich nach. Mein ganzer Körper fühlt sich etwas ausgelaugt und getrocknet an – die angenehm kühle Flüssigkeit kommt mir zurecht. ,,Ich war schon etwas mit Nanuk unterwegs und hab mit ihm gespielt.", erklärt er derweil und legt dann auch seinen Kopf auf meinem Bein ab. ,,Bist du müde?" ,,Mh–hm ich bin erst spät ins Bett und dann wieder früh auf. Ich dachte mir schon, dass sich jemand um Nanuk kümmern sollte." Etwas mitleidig und doch auch beeindruckt lächelnd, lege ich meine Hand auf seinen Haarschopf und fahre durch die Strähnen seiner schwarzen Haare. Sie sind glatt, gekämmt und ohne jegliche Produkte so ganz weich. So geschmeidig, dass sie unter meinen Händen zu schmelzen beginnen – zumindest fühlt es sich so an.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Where stories live. Discover now