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ᴀɴᴀᴡᴀᴛ ᴄʜᴀɴɴᴀʀᴏɴɢ, ʟᴇᴏ | Die Knöchel meiner Hand sind durch Seans Blut noch immer leicht rot verfärbt und auch die Schläge selbst haben für eine leichte Verfärbung unter meiner Haut gesorgt. Meine Gedanken haben sich auch schon wieder in meiner Vergangenheit verfangen. Gleichzeitig weigere ich mich dagegen irgendwelche Parallelen zu sehen. Wie gesagt, Som ist verrückt. Ebenso verrückt – wenn auch auf eine ganz andere Weise – wie Nanuk. Kaum erblicke ich ihn, muss ich belustigt seufzen. Er liegt auf den Rücken, spielt wild mit seiner Giraffe und beachtet die Kämpfer neben ihm keineswegs. ,,Milo!", rufe ich den Neuen unbekümmert zu mir und knie mich währenddessen neben mein liebstes Haustier. ,,Na mein Kleiner.", schmunzel ich und reibe langsam über seinen Bauch. Seine Pfoten lassen das kleine Kuscheltier los und mit seinem Mund versucht er stattdessen meine Hand zu schnappen. ,,Warst du brav?", flüster ich weiter.

Der Schwarzhaarige ist verschwitzt und hat statt ein Oberteil an seinem Körper bloß ein Handtuch in seine kurze Sporthose gesteckt – seine Haut glänzt angenehm in dem Sonnenlicht. ,,Sir.", begrüßt er mich leise und verbeugt sich leicht. ,,War es gut?" ,,Mit Nanuk?", entgegnet er, nickt aber schnell, sodass ich gar nicht antworten muss. ,,Dann kommst du morgen früh wieder zu mir.", erkläre ich. Erst dann weiß ich, wann und wie lange ich weg sein werde.

Mit der Anwesenheit des anderen dreht sich der kleine Welpe wieder um und stolpert auf seinen unsicheren Beinen zu ihm hin. Diesmal lässt Milo sich eher zögerlich auf den Vierbeiner ein, sieht mich mehrmals prüfend an, ehe er sich selbst vor den Hund hockt und ihm sanft über den Kopf streicht. Ich dagegen muss meinen Blick weiter auf den jungen Thailänder lassen. Ich muss beweisen, dass er ganz anders ist, dass es keine Ähnlichkeiten gibt.
– gibt es auch nicht... Milo ist ein ganz anderes Wesen, viel ehrlicher und offener. Auch wenn man das für seinen jetzigen Beruf noch in den Griff kriegen muss, bevorzuge ich nach Erfahrungen in der Vergangenheit genau solche Menschen. Außerdem sieht er auch ganz anders aus, als der gebürtige Koreaner. Seine Haut ist gebräunt und nicht so blass, seine Haare voller und fluffiger, seine Lippen voller und schön rot. Sean, dessen kräftige Muskelmasse sich in den Jahren sehr verringert hat, ist auch nicht so geschmeidig mit seinem Körper. Milos Körper ist zwar auch von schönen Muskeln besetzt, doch durfte ich selbst schon Zeuge davon werden, wie anmutig und anschmiegsam er ist. Wie er auf mich eingegangen ist, für mich gestöhnt und für mich so brav war. Sean war stets auf sich selbst bedacht – was ich in dem Moment noch gar nicht so realisiert habe. Und verdammt... Milo ist hübsch.

,,Nach dem Frühstück?", möchte er wissen und hebt Nanuk einmal sanft lächelnd hoch, drückt den noch so kleinen Hund an seine Brust und auch ganz unverblümt seine Lippen auf sein Köpfchen. ,,Mh–hm.", nicke ich bloß und fordere den Mann schnell auf, mir meinen Welpen wieder zu übergeben, womit er schnell wieder zu seinem Kampfpartner joggt – ein anderer gerade auszubildener Zugang unserer Familie. Ich sehe ihm ebenso hinterher wie Nanuk, den ich aber schnell wieder mit dieser blöden Giraffe ablenke. Nicht, dass sie selbst blöd ist, aber ich habe jetzt schon Angst vor dem Drama, wenn das Ding mal gewaschen werden muss oder gar kaputt ist!

,,Was machen wir heute noch, Nanuk?", frage ich den Kleinen, den ich zumindest einen Teil des Weges mach Hause an der Leine laufen und herumschnüffeln lasse, bevor ich ihn die letzten Meter wieder trage. Natürlich kann mir der kläffende Vierbeiner keine Antwort gebe und doch beschäftige ich mich die nächsten Stunden ausschließlich mit ihn. Wir spielen, kuscheln und schauen etwas Fernsehen zusammen, bis er schließlich vollkommen entspannt auf meiner Brust liegen bleibt und keinen Mucks mehr von sich gibt.

bruises and twisted guns ☾ ⋆*・゚Donde viven las historias. Descúbrelo ahora