Kapitel 3 (Pervers, Perverser, Laito)

3.1K 135 10
                                    

Nervig, nerviger, Laito. Wenn es jemand schafft, mir noch mehr auf die Nerven zu gehen als Reiji, dann sollte sich dieser jemand schnellstens Gedanken über seinen Lebensstil machen. Ja gut, normalerweise habe ich nichts gegen pervers denkende Personen, aber dieser gewisse Hutträger hat wirklich ein wenig zu tief in das Gläschen der Perversionen geguckt. Man kann keinen normalen Satz formulieren, ohne dass er gleich mit einem billigen Spruch daher kommt und das gesamte noch mit einem typischen Bitch-chan" abrundet. Da hilft auch sein gutes Aussehen nicht! Er ist und bleibt ein perverser Möchtegernfrauenheld. Stolz bin ich schon, dass bis jetzt nur Ayato die Freude hatte, seine Fänge in meinen Hals zu rammen. Aber der nächste kleine Blutsauger lässt bestimmt nicht mehr lange auf sich warten. Bin ich verrückt, weil ich immer zweimal gucke, bevor ich um eine Ecke biege? Ich sollte sowieso mal Yui ausfragen, eventuell weiß sie ja ein paar Dinge, die gegen Vampire helfen.

"Na nu, warum interessierst du dich auf einmal so für die Sakamaki Brüder?"
fragte mich die Blonde überrascht, als ich sofort mit der Tür ins Haus fiel.
"Darf ich denn kein Interesse an anderen Personen zeigen?"
erwiderte ich ein bisschen zu schroff, denn das Mädchen zuckte ein wenig zusammen und antwortete
"Entschuldigung, aber... aber ich weiß auch nicht so viel über sie."
"Erzähl einfach mal,"
entgegnete ich gespielt neugierig und bereitete mich innerlich darauf vor, wichtige Informationen sofort in meinem Gedächtnis abzuspeichern.
"Nun ja, äh... Laito-kun habe ich schon des Öfteren beim Internetsurfen erwischt und einmal wollte ich den Sakamakis eine Freude machen und habe Sushi zubereitet, Laito-kun fand das eher nicht so toll. Als ich einmal mit Shuu-san unterwegs war, beobachteten wir ein Feuer... ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich die Angst in seinen Augen sah und Reiji-san kann fließendes Deutsch sprechen, ich durfte schon einzelne Wörter von ihm lernen,"
berichtete die Rotäugige zögernd.
"Ach, kann der Handschuhträger das,"
antwortete ich auf Deutsch.
"Was... wie?"
staunte Yui. Ich lachte und antwortete grinsend
"meine Mutter kommt aus Deutschland. Und über die anderen weißt du nichts?"
"Nur, dass Ayato-kun Takoyaki liebt, aber ansonsten nichts,"
sagte meine Gesprächspartnerin nachdenklich.

"Wow, manche Leute richten ihren Garten schon ein wenig zu perfekt her,"
bemerkte ich, als ich nach draußen trat und mich endlich an das Licht der Dämmerung gewöhnt hatte. Langsam schritt ich einen gepflasterten Weg, der an etlichen Blumenbeeten vorbei führte, entlang und bestaunte dabei die verschiedensten Pflanzen, während ich leise eine Melodie vor mich hin summte. an einem Strauch, welcher mit schwarzen Rosen übersäht war, blieb ich stehen und atmete tief durch. Es roch irgendwie nach Regen.
"Wer hat dir erlaubt, hier draußen herumzustreunen,"
riss mich plötzlich eine aggressive Stimme aus meinen Gedanken. Langsam fuhr ich herum und blickte in Subarus rote Augen.
"Muss ich wohl extra lieb und brav nachfragen, wenn ich einfach mal an die frische Luft will und mir eine schriftliche Erlaubnis dafür abholen oder was,"
erwiderte ich unbeeindruckt und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Tch, du gehst mir tierisch auf die Nerven... aber trotzdem, eine Sache interessiert mich,"
entgegnete er kalt, machte einen Satz auf mich zu, beugte sich vor und flüsterte
"wie schmeckt wohl dein Blut."
Dann versanken seine Fänge in meinem Hals und ich zog vor Schmerzen scharf die Luft ein.
"Lass mich los,"
presste ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor und umklammerte die Arme des Vampirs.
"Je mehr du dich wehrst desto mehr will ich dein Blut,"
zischte der Weißhaarige, ließ kurz von meinem Hals ab und biss mir kurz darauf in den Nacken.

Schlagartig öffnete ich meine Augen und setzte mich ruckartig auf. Ich war in meinem Zimmer, auf meinem Bett, in meinen normalen Klamotten und mein Hals tat höllisch weh. Na super, dann war das also doch kein Traum und die Eustass Kid Adaption hatte mir tatsächlich mein armes Blut abgezapft... Zwei zu Null für euch Vampire, aber ich bin nicht eure mobile Blutbank, falls ihr das nun glaubt! Ohne groß nachzudenken stand ich auf, taumelte kurz und stützte mich an der Wand ab. Vielleicht sollte ich wirklich anfangen diesen Cranberrysaft zu trinken. Ich stapfte zu meinem Kleiderschrank, nahm mir ein paar Sachen raus, verließ den Raum und schlurfte zum nächstbesten Badezimmer. Wenn hier jetzt auch wieder ein Vampir rumlungerte, würde ich mich endgültig vergessen.
Zu meinem Glück war ich jedoch alleine. Also schloss ich die Tür ab, was gegen diese Blutsauger zwar eh nicht half, aber es war einfach so ein schützender Gedanke, füllte die Badewanne mit heißem Wasser, zog mich aus und ließ mich letztendlich langsam in das wohlig warme Nass gleiten. Wie entspannend, dachte ich und schloss für einen Moment die Augen. Genau das hatte ich nach dem Stress der letzten Tage gebraucht. Obwohl... es war ruhig... zu ruhig. Zögernd öffnete ich meine Lider und sah mich prüfend um. Zu sehen war niemand. Aber was war, wenn sich jemand nur gut genug versteckte? Okay, gut, langsam sah ich selber ein, dass ich wirklich paranoid geworden war, aber wenn man mit Vampiren zusammenle...
"Ah!"
kreischte ich, zog instinktiv meine Beine nah an meinen Oberkörper und funkelte den jungen Mann mir gegenüber bösartig an.
"Habe ich dich wohl erschreckt, Bitch-chan?"
lachte der Hutträger und rückte mir unangenehm nah auf die Pelle.
"Weißt du, das ist ein Badezimmer, zu diesem Badezimmer gibt es eine Tür, an dieser Tür kann man klopfen und WENN VON DRINNEN EIN HERREIN ZU HÖREN IST, DANN KANN MAN REINKOMMEN! ANSONSTEN BLEIBT MAN DRAUSSEN DU PERVERSER!"
fuhr ich den Rothaarigen stinksauer an und war sehr kurz davor ihm eine zu kleben.
"Weißt du Bitch-chan, ich mag dich lieber, als die kleine Bitch-chan. Du bist so schön aufbrausend und temperamentvoll, das ist so erfrischend,"
erwiderte der Grünäugige unbeeindruckt und lächelte mich lüstern an während er sich über die Lippen leckte.
"Ich gib dir gleich temperamentvoll in deinen Arsch, wenn du nicht sofort aus diesem Zimmer verschwindest und mir endlich meine Ruhe lässt!"
rief ich und verengte meine Augen zu gefährlichen Schlitzen. Ungerührt legte Laito seine Lippen an mein Ohr und flüsterte
"ich warte in deinem Zimmer auf dich und dann lass uns Spaß haben, Bitch-chan."
Dann verschwand er. Mir aber jagte ein kalter Schauer nach dem anderen den Rücken herunter. In mein Heiligtum der Ruhe würde ich heute definitiv nicht mehr zurückkehren. Nicht wenn dort ein notgeiler Lüstling auf mich wartete.

Bis(s) Sie Mir Den Letzten Nerv Rauben (Diabolik Lovers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt