Kapitel 25 (Do It Like A Vampire)

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Komplett erschöpft wie auch völlig außer Atem ließ ich mich kraftlos zurück fallen und schloss meine Augen. Der Vampir beugte sich langsam zu mir herunter, knabberte vorsichtig an meinem Ohr und raunte mir liebevoll zu
„ruh dich gut aus, du hast eine anstrengende Nacht vor dir."
Dann legte er sich neben mich, zog mich nah zu sich und flüsterte
„ich werde die ganze Zeit über hier bleiben und auf dich aufpassen, Kaida."
Dies war das letzte, was ich mitbekam, bevor mich eine unaufhaltsame Müdigkeit übermannte, ich mich schutzsuchend an den kühlen Körper des jungen Mannes kuschelte und letztendlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf sank. Ein Schlaf, welcher mein komplettes Leben erbarmungslos und unwiderruflich verändern würde.

Schlagartig riss ich meine Augen auf und schreckte schweißgebadet hoch. Ich fühlte mich so, als würde ich von innen heraus verbrennen, mein gesamter Körper stand in lodernden Flammen. Kurz, bevor ich schon einen panischen Schrei nach Hilfe ausstoßen wollte, verließ mich von einer Sekunde auf die andere jegliches Gefühl und ließ in mir eine gleichgültige Kälte zurück. Mein Herzschlag ebbte mehr und mehr ab, die Eckzähne wuchsen, wurden spitz, Gehör- wie auch Geruchssinn schärften sich und meine Augen durchsuchten mit so einer beängstigenden Genauigkeit den dunklen Raum, als wäre es helllichter Tag. Plötzlich legte sich ein Arm um mich und jemand ließ sanft seine Lippen über meinen Hals wandern.
„Deine Haut ist so kühl... endlich bist du erwacht,"
raunte er mir zu, bevor er seine Fänge gefährlich langsam in mein Fleisch bohre. Mir entfuhr ein leises Stöhnen und ich leckte mir erregt um den Mund, während ich verführerisch säuselte
„es wird Zeit, dass auch ich mal meinen Spaß habe, Shuu."
Dann riss ich mich schlagartig aus seinem sonst so eisernen Griff, drückte ihn gnadenlos zurück auf die Matratze und zeigte ihm provozierend meine weiß blitzenden Eckzähne, als ich den Blonden sadistisch angrinste und mit meinen eiskalten Fingern seelenruhig seine leicht erkennbaren Muskeln nachfuhr. Der Ältere legte seine Arme um meine Taille, sah mich voller Lust an und neckte mich
„wie ich sehe, hat mein kleiner Drache ebenfalls Waffen... aber kannst du diese auch einsetzen?"
„Fordere mich lieber nicht heraus, Sakamaki,"
erwiderte ich angriffslustig, strich lustvoll seinen blassen Hals entlang, beugte mich zu dem Vampir hinunter und vergrub verlangend meine Fänge in seiner angenehm kühlen Haut.
„Dein Blut ist so unbeschreiblich köstlich,"
schwärmte ich ganz in Rage und biss erneut gierig zu, während ich dem Blonden leidenschaftlich durch die weichen, dichten Haare fuhr. Meinem... mehr oder weniger... Opfer entfuhr ein lustvolles Keuchen und der Blauäugige strich mir lüstern über den Rücken.

„Was? Warum darf ich Reiji und Laito nicht vermöbeln?"
wollte ich empört wissen, während ich mir gerade eines meiner 50er-Kleider anzog und vergeblich versuchte, den Reißverschluss zu schließen. Shuu und ich waren vor ein paar Minuten in mein Zimmer teleportiert... ja, teleportiert... und der junge Mann hatte es sich einfach auf meinem Bett bequem gemacht. Das angeblich, um sich von meiner Attacke zu erholen... wer's glaubt! Der Typ hätte ja auch ruhig zugeben können, dass er nach dem gestrigen Erlebnis erst einmal ein gefühlt halbes Jahrhundert pennen musste. Ich verdrehte die Augen, schlüpfte nach einer kleinen Hasstirade in eine schwarze Nylonstrumpfhose und hockte mich anschließend abwartend auf den Bauch des Vampirs. Geschickt klaute ich mir einen seiner Kopfhörer... Klassik, was sonst... und fragte weiter
„was ist das jetzt eigentlich zwischen uns?"
Mein Gegenüber seufzte, sah mir tief in die Augen und erwiderte
„du hast Gefühle und ich habe ebenfalls welche, reicht dir das?"
„Wenn du mich nicht nur wegen dem einen willst, dann ja,"
entgegnete ich, zupfte an seiner Strickjacke herum und setzte nach
„um nochmal zu meiner ersten Frage zurückzukommen."
„Du bist echt nervtötend... zum einen bist du selbst jetzt zu schwach, um gegen die Beiden auch nur im Geringsten anzukommen und zum anderen haben sie gewissermaßen dazu beigetragen, eine Lösung für deine Rettung zu finden,"
erklärte mir der älteste der Brüder ruhig und legte seine Hände auf meine, bevor er bemerkte
„Kleider stehen dir."
„Die würden mir noch besser stehen, wenn ich sie zumachen könnte,"
antwortete ich sarkastisch und verdrehte die Augen.
„Dann lass mich das kurz für dich erledigen,"
erwiderte der Blonde, hob mich ohne große Anstrengung hoch, stellte sich hinter mich und schloss geschickt den Reißverschluss. Dann hauchte er mir einen sanften Kuss in den Nacken, nach welchem sich sofort eine kribbelnde Gänsehaut auf meiner Haut bildete.
„Interessant, dass sogar jetzt noch dein Körper so stark auf solch kleine Gesten reagiert,"
raunte mir der Blauäugige mit einem spöttischen Unterton in der Stimme zu und schlang seine Arme um mich.
   „Shuu?"
fragte ich, woraufhin der Angesprochene, welcher mittlerweile seinen Kopf auf meine Schulter gelegt hatte, ein einfaches
„Hm?"
erwiderte.
„Dafür, dass du keinerlei Beziehung nachgehen willst, bist du echt anhänglich,"
grinste ich und wurde keine Sekunde später um hundertachtzig Grad gedreht. Der Vampir sah mich einfach nur an, während er seine Hände auf meine Schultern gelegt hatte und schließlich antwortete
„versuchst du mich erneut zu provozieren?"
„Nein,"
sagte ich bestimmt, schlang meine Arme um seinen Nacken und fuhr fort
„ich finde das, um ehrlich zu sein, sogar recht angenehm."
„Dann sag auch nichts dagegen,"
sprach der junge Mann und drückte ohne Vorwarnung fordernd seine Lippen auf meine. Vor Überraschung stand mein Mund leicht offen, was mein Gegenüber sofort ausnutzte und mich zu einem intensiven Kampf herausforderte, welchen er letztendlich gewann. Irgendwann jedoch mussten wir uns aufgrund von Luftknappheit aus unserer Zärtlichkeit lösen und ein wenig außer Puste bemerkte ich
„dafür, dass du den ganzen Tag nichts anderes tust als zu schlafen, bist du in dieser Angelegenheit ziemlich geschickt unterwegs."
„Danke, du bist aber auch nicht ohne, Kaida,"
gab der Blonde zurück, legte einen Arm um mich und wir verließen den großen Raum.

„Es ist äußerst unhöflich, zu spät zum Essen zu erscheinen,"
wies Reiji uns zurecht, als Shuu und ich das Esszimmer betraten. Voller Gleichgültigkeit setzten wir uns auf unsere gewohnten Plätze und ignorierten die Vorwürfe des Schwarzhaarigen gekonnt. Jedoch klappte dies nicht lange, denn sofort durchbohrten mich sechs Augenpaare ungläubig.
„Was guckt ihr denn so,"
fragte ich pampig, während ich mir Salat auf meinen Teller tat.
„K...Kaida-san... du... du bist ein Vampir,"
sagte Yui leise und blickte mich voller Angst an. Desinteressiert gaffte ich die Blonde an und erwiderte
„na und? Vor mir musst du dich echt nicht fürchten, du entsprichst eher weniger meinem Typ."
„Bitch-chan ist eine von uns geworden, das gibt mir völlig neue Möglichkeiten,"
säuselte Laito, ein roter Schimmer legte sich auf seine Wangen und er sah mich lüstern an.
„Denk nicht mal im Traum daran, du Idiot. Sonst vergesse ich mich und mach dich einen Kopf kürzer... oder soll ich dich lieber gleich kastrieren?"
konterte ich und schenkte dem Rothaarigen eine Psychopatenmimik.
„Haha Laito. Da hat dich Chichinashi wohl ganz schön zur Sau gemacht,"
machte sich Ayato über seinen Bruder lustig und ich verdrehte nur die Augen. Diese Dummheit sollte eigentlich verboten werden.
„Haltet die Klappe. Ihr seid schlimmer als Schulmädchen,"
schaltete sich Subaru in das Gespräch ein und starrte die zwei der Drillinge so an, als wolle er sie am liebsten aufspießen.
„Subaru-kun, du machst Teddy Angst,"
giftete Kanato plötzlich los. Ich lehnte mich gemütlich zurück, stopfte mir eine Gabel voller Salat in den Mund und grinste Reiji, welcher seine Hände an die Schläfen gelegt hatte, provokant an. Mir machte es zu viel Spaß, diesen Möchtegern zu nerven beziehungsweise zu sehen, wie er von seinen Brüdern nervlich fertig gemacht wurde. Auch Shuu schien die Darbietung zu amüsieren, denn als ich kurz zu ihm stierte, entdeckte ich doch tatsächlich ein leicht spöttisches Lächeln auf seinen Lippen.

Bis(s) Sie Mir Den Letzten Nerv Rauben (Diabolik Lovers FF)Where stories live. Discover now